Die berühmteste Dachbegrünung Bonns hat das Dach der Bundeskunsthalle: Hier finden regelmäßig Themen-Ausstellungen statt, zu welchen die Dachfläche jeweils neu bepflanzt wird.

Übrigens gibt es eine Pflanzenart, die seit alters her vom Menschen auf Dächer gepflanzt wurde, um damit Unheil (z. B. durch Blitzeinschlag) und böse Geister fern zu halten: die hübsche Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum).

Die Besonderheit dieser Pflanzenfamilie sind die – wie der Name schon sagt – dicken Blätter. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen sind sie in der Lage, Wasser in den Blättern zu speichern. Dadurch sind sie besonders gut an trockene, sehr sonnige Standorte angepasst und können auf einer dünnen Schotterschicht wachsen. Weltweit besiedeln sie vermehrt trockene Gebiete, einige Arten sind auch in Deutschland heimisch. Beispielsweise verschiedene Mauerpfeffer-Arten mit ihren hübschen Stern-Blüten sowie die so genannten Fetthennen sind als Gartenblumen beliebt und für Insekten attraktiv.

Für die private Dachbepflanzung gibt es ein breites Spektrum von extensiver Begrünung mit niedrigen, anspruchslosen und extrem pflegeleichten Pflanzenarten bis hin zur intensiven Begrünung in Form von regelrechten Gärten oder zum Gemüseanbau auf der Gebäudefläche.

Grüne Dächer bieten viele Vorteile: Sie schützen das Gebäude vor intensiven Witterungseinflüssen wie Hitze, Kälte, Hagel oder Sturm. Dadurch verdoppelt sich die Lebensdauer von Dachabdichtungen. Durch die gute Wärmedämmleistung hilft ein grünes Dach beim Energiesparen. Regenwasser kann gut aufgenommen und langsam wieder abgegeben werden, was sich positiv auf das Klima unmittelbar am Haus auswirkt. Und neben der gesundheitsfördernden Schadstofffilterung wird auch Schall gedämmt – da freuen sich Mensch und Natur gleichermaßen.