Inhalt anspringen

Bundesstadt Bonn

Informationstag im Ennert: 100 Jahre Naturschutzgebiet Siebengebirge

Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Bonn, die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft, der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der Naturpark Siebengebirge informieren gemeinsam am Sonntag, 19. März 2023, ab 11 Uhr am Rheinhöhenweg oberhalb des Stingenberg-Steinbruchs über das einzigartige Naturschutzgebiet rund um den Ennert.

Das Siebengebirge wurde erstmals 1923 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es ist somit das drittälteste Naturschutzgebiet in Deutschland und feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen.

Der Ennert ist der nördlichste Ausläufer des Siebengebirges und beherbergt auf kleinstem Raum eine Vielzahl von schützenswerten Lebensräumen. Neben den dichten Laub- und Laubmischwäldern gibt es hier naturnahe Bachtäler und Stillgewässer, Magerwiesen, Halbtrockenrasen sowie vegetationsarme Blockhalden und Felsen. Aufgrund seiner vielfältigen Biotope und Lebensstätten für Tiere und Pflanzen hat das Naturschutzgebiet Ennert eine überregionale Bedeutung für den Biotopverbund. Das Gebiet gehört zur europäischen Schutzgebietskulisse „Natura 2000“ und genießt angepasste Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen, die für den erfolgreichen Schutz der Arten und Lebensraumtypen essenziell sind.

Gleichzeitig ist das Naturschutzgebiet im dicht besiedelten Rheinland ein beliebtes Naherholungsgebiet. Ziel der Kooperationsgemeinschaft aus Unterer Naturschutzbehörde der Stadt Bonn, Regionalforstamt NRW sowie der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft ist es, die Ansprüche der Waldbesuchenden mit der Schutzbedürftigkeit des Gebietes in Einklang zu bringen. Seit mehreren Jahren arbeiten die drei Akteure zusammen, um besonders sensible Bereiche in Bonner Naturschutzgebieten zu beruhigen. Dabei setzen die Partner auch besonders auf Aufklärung.

Beim Infotag am Sonntag, 19. März, am Rheinhöhenweg im Bereich des Skywalk oberhalb des Stingenberg-Steinbruchs können Interessierte anhand von verschiedenen Anschauungsmaterialien die Artenvielfalt des Ennerts erleben und bewundern. Die Mitarbeitenden der Institutionen haben Zeit mit Besucher*innen ins Gespräch zu kommen, sind für Fragen und Anregungen offen und erläutern den Hintergrund verschiedener Naturschutzmaßnahmen.

Menschen für den Schutz der Natur begeistern

David Baier, Leiter des Amtes für Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bonn, erklärt: „Unser Ziel ist ein rücksichtsvolles Miteinander von Mensch und Natur. Der Wald soll nicht mit Verbotsschildern zugestellt werden. Mit der Veranstaltung wollen wir Menschen für den Schutz der Natur begeistern und dazu motivieren, sich an geltende Regeln in Naturschutzgebieten zu halten, indem wir die Bedeutung dieser sensiblen Bereiche für die Tier- und Pflanzenwelt erläutern.“

Erst im Februar 2023 hat das Amt für Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bonn einen illegalen Mountainbike-Park im Naturschutzgebiet Wolfsbachtal zurückgebaut. Die dort ohne Erlaubnis errichteten Rampen, Brücken und Steilkurven und die rege Nutzung durch Mountainbiker*innen wirken sich negativ auf die geschützte Natur und die dort lebenden Tiere und Pflanzen aus. „Maßnahmen zur Schließung von illegalen Wegen und Fahrradstrecken zeigen Wirkung, aber der Dialog mit den Waldbesuchenden steht weiterhin als feste Instanz im Vordergrund“, betont Baier.