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Bundesstadt Bonn

Noroviren

Noroviren sind unbehüllte Viren mit hoher Umweltresistenz. Sie sind weltweit verbreitet; das einzige bekannte Erregerreservoir ist der Mensch. Noroviren sind häufigste Verursacher nicht bakteriell bedingter Magen-Darm-Erkrankungen in Kindergärten und Schulen mit Häufung in den Wintermonaten.

Beschwerden und Inkubationszeit

Es handelt sich um eine akute Magen-Darm-Erkrankung mit Durchfällen und teils heftigem Erbrechen (oft schwallartig), in der Regel begleitet von ausgeprägtem Krankheitsgefühl, krampfartigen Bauchschmerzen,  starker Übelkeit, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen.

Der Zeitraum von der Ansteckung bis zu Beginn der Erkrankung beträgt zehn Stunden bis zwei Tage. Die Symptome können auch gering ausfallen und bestehen für etwa ein bis zwei, maximal vier Tage.

Ansteckung

Noroviren werden über (mit dem Mund aufgenommene) Tröpfchen übertragen, die während des Erbrechens entstehen, oder durch das Anfassen von Gegenständen oder Flächen (z.B. Türgriffe, Wasserhahn), die von Kranken berührt wurden. In der Folge können die Viren bei unzureichender Händehygiene auf Lebensmittel übertragen werden. Schon die Aufnahme weniger Erreger kann zur Infektion führen.

Die Ansteckungsfähigkeit ist in der Zeit vom Beginn der Symptome bis mindestens zwei Tage nach Abklingen der klinischen Symptome am höchsten. Eine Virusausscheidung findet noch mindestens ca. acht bis zehn Tage nach Ende der Durchfälle statt und kann bis zu vier Wochen andauern.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt aus pragmatischen Gründen, nach Genesung zwei weitere Tage zuhause zu bleiben. Da auch danach noch eine – wenn auch geringere – Ansteckungsgefahr besteht, muss  anschließend weiterhin auf eine sorgfältige Sanitär- und Händehygiene geachtet werden. Die entstehende Immunität ist nur von kurzer Dauer (Monate bis wenige Jahre), so dass man sich immer wieder anstecken kann.

Die Erkrankung ist hoch ansteckend! Die Erreger werden in großer Menge über Erbrochenes und über den Stuhl ausgeschieden und können in der Umgebung unter Umständen mehrere Wochen lang überleben.

Bei gehäuftem Auftreten von Norovirusinfektionen sollen die Eltern/Angehörige in geeigneter Form informiert werden. In der Regel ist gerade in der kalten Jahreszeit mit einem Ausbruch von Noroviren zu rechnen. Bei klinisch-epidemiologischem Verdacht auf Norovirusinfektionen müssen die notwendigen Hygienemaßnahmen schon vor Vorliegen der Laborergebnisse umgesetzt werden. Die Untersuchung einer Stuhlprobe ist möglich, aber nicht vorgeschrieben. Wenn in einem Fall Noroviren nachgewiesen wurden, sind weitere Testungen von anderen zeitnah erkrankten Kindern unnötig.

Wegen der hohen Infektiosität sind Ausbrüche nur durch konsequente und lückenlose Einhaltung der Hygienemaßnahmen zu beherrschen. Das zuständige Gesundheitsamt muss informiert werden (Meldepflicht) und kann beratend und unterstützend tätig werden.

Für Rückfragen stehen Ihnen Ansprechpartner des Gesundheitsamtes unter der Rufnummer 0228 – 77 37 64 gerne zur Verfügung.