Mit Präventionsarbeit können schon im Vorfeld problematische Situationen vermieden werden.
Suchtprävention
Der Begriff „Sucht“ umfasst sowohl stoffgebundene Mittel wie Alkohol, Tabak oder illegale Drogen, als auch stoffungebundene Ausdrucksformen wie Essstörungen oder exzessive Mediennutzung. Nicht jeder ist anfällig für Suchtverhalten.
Im Mittelpunkt der Suchtprävention sollte daher stets die individuelle Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen stehen. Es gilt, junge Menschen frühzeitig über Risikofaktoren aufzuklären und mit Kompetenzen auszustatten, die Suchtverhalten vorbeugen können.
Gewaltprävention
Gewalt kennt viele Formen: Sexualisierte Gewalt, Gewalt in der Schule, häusliche Gewalt, Vernachlässigung, Jugendgewalt oder Mobbing sind nur einige Ausprägungen des nicht eindeutig abgrenzbaren Phänomens Gewalt.
Junge Menschen sollen aufwachsen können, ohne Gewalt erfahren zu müssen. Einen Beitrag dazu leisten Programme und Projekte der Gewaltprävention, die vor allem in Schulen und in Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit durchgeführt werden. Dort, wo Gewalt zum Thema gemacht wird, besteht auch eine größere Chance, bereits vorhandene Gewalterfahrungen aufzudecken und den Schutz vor weiteren Gewalthandlungen zu veranlassen. Gewaltprävention soll Kinder und Jugendliche befähigen, mit Gefährdungen aktiv und selbstbewusst umzugehen.
Ziele der Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen:
- Persönlichkeit stärken
- soziale Wahrnehmung ausbilden
- Konflikte gewaltfrei lösen können
- kontrolliert handeln
- soziale Kompetenzen entwickeln
Sexualisierte Gewalt
Sexueller Missbrauch, körperliche Misshandlung oder Vernachlässigung kommen in allen gesellschaftlichen Gruppen vor. In den betroffenen Familien sind diese Themen oft tabuisiert: "Darüber spricht man nicht". Ohnmacht, Überforderung und Ratlosigkeit bei Kindern und Eltern verhindern, dass Hilfe gesucht und angenommen wird.
Um Kinder schützen zu können, müssen aber Gewalt und Vernachlässigung wahrgenommen und angesprochen werden. Dabei können Familienangehörige, Freunde, Nachbarn, Erzieherinnen oder Lehrer helfen. Die Adressenliste nennt Fachleute und Beratungsstellen in Bonn, die beraten, unterstützen und - wenn nötig - eingreifen können.
Gewalt unter Jugendlichen
Jugendliche testen ihre Grenzen aus und sind besonders von der Anerkennung Gleichaltriger abhängig. Bis zu einem gewissen Grad ist daher Gewalt unter Jugendlichen normal. Nur eine kleine Gruppe fällt über einen längeren Zeitraum mit schweren Straftaten auf. Hierzu gehören Körperverletzungen, Mobbing, ausländerfeindliche Übergriffe oder Sachbeschädigungen. Die Ursachen und Formen von Gewalt unter Jugendlichen haben sich in den letzten Jahren verändert, gleich geblieben ist die Tatsache, dass viele jugendliche Täter selbst schon Opfer von Gewalt geworden sind, meist im familiären Umfeld.
Gewalt ist Thema auf den Schulhöfen und in den Medien. Daher ist es wichtig, Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren: Was ist Gewalt? Wo fängt sie an? Wie kann man ihr begegnen?
Gewaltprävention ist eine Querschnittsaufgabe. Jugendschutz, Polizei, Schulen, freie Träger und weitere Fachstellen arbeiten daher in Bonn eng zusammen und bieten neben Projekten für Kinder und Jugendliche auch Maßnahmen für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und pädagogische Fachkräfte an.
Präventionsarbeit Sekten/Ideologien
Die vielen Bewegungen und Organisationen, die im Zusammenhang mit Religionen und Weltanschauungen tätig sind, sind für den Einzelnen kaum überschaubar. Sogenannte Sekten und Psychokulte üben auf Jugendliche eine besondere Anziehungskraft aus und sprechen sie in ihrer Suche nach Orientierung und einer sinnvollen Lebensgestaltung an.
Mehrere Fachstellen auf Landesebene beschäftigen sich intensiv mit religiösen und ideologischen Gemeinschaften und Psychogruppen. Dort erhalten Sie kompetente Beratung und weiterführende Informationen.