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Bundesstadt Bonn

Auch die Jüngsten sollen mitsprechen: Kinder- und Jugendbeteiligung in Bonn

Kinder haben das Recht, dass sie beteiligt, angehört und ihre Wünsche berücksichtigt werden. Die Stadt Bonn setzt dieses Recht seit langem um und entwickelt Formate stets weiter. Im Rahmen der Kinderrechtewochen informiert sie darüber, wie genau das geschieht.

Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht, dass sie in allen Angelegenheiten, die sie betreffen, beteiligt werden, ihre Meinungen angehört und diese bei Entscheidungen angemessen berücksichtigt werden. So steht es in Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention. Aber welche Angelegenheiten sind das eigentlich? Der Rat der Stadt Bonn hat Ende des Jahres 2022 in seinem Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung festgeschrieben, dass alle Vorhaben und Entscheidungen in der Stadt Bonn daraufhin zu überprüfen sind, ob sie die Belange von Kindern und Jugendlichen heute oder in Zukunft betreffen und welche Relevanz und Bedeutung sie für Kinder und Jugendliche haben.

Die Kinder- und Jugendbeteiligung ist in der Stadt Bonn schon lange ein Thema. Auf der Basis der Ideenwerkstatt, an der im Jahr 2007 mehr als 80 Kinder und Jugendliche teilnahmen, wurde ein "Bonner Modell der Kinder und Jugendbeteiligung" entwickelt. Seitdem sind in Institutionen in der Stadt Bonn, die für und mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, und bei Angeboten für junge Menschen Beteiligungsprozesse für junge Menschen etabliert. Dies beginnt in Kindertagesstätten, wird in Schulen und Offenen Ganztagsschulen sowie bei den Trägern der Jugendhilfe fortgeführt. Auch bei Beteiligungsverfahren im Rahmen der Spielplatzgestaltung sind Kinder und Jugendliche eingebunden. 

Kinder und Jugendliche sollen noch weitreichender beteiligt werden

Reicht das aber alleine aus, wenn wir Kinder und Jugendliche an allen sie betreffenden Angelegenheiten beteiligen, ihre Meinung hören und angemessen berücksichtigen wollen? Müssen Kinder und Jugendlichen nicht viel weiterreichend beteiligt werden, beispielsweise bei der Wohnumfeld- und Verkehrsplanung sowie bei der baulichen Ausgestaltung öffentlicher Einrichtungen?

Mit diesen Fragen beauftragte der Rat der Stadt Bonn die Verwaltung, Ideen zum Ausbau der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungsprozessen zu erarbeiten und ein Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung zu erstellen. Bei einem Jugendbarcamp im Jahr 2021 wurden gemeinsam mit 120 Jugendlichen Ideen entwickelt, die von der Einrichtung eines Jugendparlaments über die Gründung eines generationsübergreifenden Forums bis hin zu einer digitalen Jugendplattform reichten und in das Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung einflossen, dass der Rat im Dezember 2022 verabschiedet hat.

Kinder- und Jugendbeirat spricht ab nächstem Jahr mit

Der Beschluss gab den Startschuss für erste Handlungsschritte zur Etablierung einer kommunalen Kinder- und Jugendbeteiligung im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention. 

Die Stadt Bonn hat in diesem Jahr begonnen, die vom Rat verabschiedeten Handlungsschritte umzusetzen. Das bedeutet unter anderem:

  • Ab sofort müssen die zuständigen Ämter für jedes Vorhaben beschreiben, inwiefern Kinder und Jugendliche im Beteiligungsprozess eingebunden sind. Wenn keine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen vorgesehen ist, bedarf dies einer Begründung durch das jeweilige Amt.
  • Ein fester Arbeitskreis "Kinder- und Jugendbeteiligung" wird eingerichtet, der alle Beteiligungsprozesse von Kindern und Jugendlichen evaluiert und die kommunale Kinder und Jugendbeteiligung sichert und weiterentwickelt.
  • Das neu geschaffene Jugendportal "Jugend macht mit" unter  www.bonn-macht-mit.de/jugend (Öffnet in einem neuen Tab) stellt sicher, dass Jugendliche von ihrem erweiterten Mitspracherecht in Bonn erfahren. Hier können sich Jugendliche über ihre Beteiligungsmöglichkeiten informieren, austauschen und an Vorhaben der Stadt beteiligen. 

Im Jahr 2024 wird ein Kinder- und Jugendbeirat eingeführt. Denn die Kinder und Jugendlichen selbst wissen am besten, welche Interessen Kinder und Jugendliche leiten und wie sie am besten motiviert werden können, an Beteiligungsverfahren teilzunehmen. 

Mit dem Startschuss der Stadt Bonn, das Konzept zur Kinder- und Jugendbeteiligung umzusetzen, hat eine spannende Zeit begonnen – auch, weil sich die Stadt im Rahmen der von UNICEF und Deutschem Kinderhilfswerk getragenen Initiative auf den Weg zur »Kinderfreundlichen Kommune« gemacht hat. Neue Erkenntnisse werden gesammelt, Erfahrungen gewonnen, weitere Ideen entstehen. Zurzeit findet eine Jugendbefragung statt, um herauszufinden, wie Bonn lebenswerter, lebendiger und aus Sicht der Jugendlichen besser werden kann. Die Umfrage läuft noch bis Ende September 2023 auf „Jugend macht mit“ unter  www.bonn-macht-mit.de/jugendbefragung (Öffnet in einem neuen Tab)