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Bundesstadt Bonn

Der Radentscheid

Was ist der Radentscheid Bonn?

In Bonn entstehen viele neue Radwege. Im Idealfall werden Radfahrer*innen vom übrigen Verkehr getrennt wie am Alten Friedhof durch eine „Protected Bike Lane“.

Der Radentscheid Bonn ist ein Bürgerbegehren, das 2020 von der  gleichnamigen Initiative (Öffnet in einem neuen Tab) ins Leben gerufen und 2021 vom Stadtrat beschlossen wurde. Das Bürgerbegehren definiert sieben verkehrspolitische Ziele für die Verbesserung der Rad- und Fußverkehrs-Infrastruktur in Bonn.

Mehr Platz für den Rad- und Fußverkehr

Der Radentscheid fordert neue Standards und Ausbauziele für den Rad- und Fußverkehr, an denen sich die Stadt Bonn bei der Planung von Neuvorhaben und der Instandhaltung orientieren soll. Rad- und Gehwege sollen zwischen 2021 und 2026 mehr Platz erhalten und der Straßenraum gerechter zwischen allen Verkehrsträgern aufgeteilt werden. Damit sollen sich alle Verkehrsteilnehmenden intuitiv auf der richtigen Spur bewegen und somit sicherer unterwegs sein – im Auto, im Bus, auf dem Rad oder zu Fuß.

Demokratischer Rückenwind für die Mobilitätswende in Bonn

Der Radentscheid Bonn sammelte von Mai bis September 2020 insgesamt 28.074 Unterschriften in Bonn. Im Februar 2021 hat der Stadtrat mit einer Mehrheit von 87 Prozent der Stimmen das Bürgerbegehren angenommen. Seither ist die Stadtverwaltung mit der Planung und der Umsetzung von Maßnahmen beauftragt, die auf die Erfüllung der sieben Radentscheid-Ziele einzahlen.

Der Radentscheid Bonn ist das erfolgreichste Bürgerbergehren in der Geschichte der Bundesstadt Bonn – sowohl mit Blick auf die Anzahl der gesammelten Unterschriften, als auch mit Blick auf die sehr hohe Zustimmung im Stadtrat.


Der erste Transparenzbericht – Umsetzung Radentscheid Bonn 2021 und 2022

Oberbürgermeisterin Katja Döner und Dezernent Helmut Wiesner stellten im Mai 2023 den ersten Transparenzbericht zum Bürgerbegehren Radentscheid Bonn vor. Die Pressemeldung dazu  können Sie hier lesen

Transparenzbericht zum Herunterladen

Einfach aufs Bild klicken und den Transparenzbericht herunterladen.

Diskussionsveranstaltung zum Transparenzbericht

Die Stadtverwaltung stellte den Transparenzbericht der interessierten Öffentlichkeit am 31. Mai 2023 vor. Im Anschluss standen Stadtbaurat Helmut Wiesner, Vertreter*innen des Radentscheids und Thomas Stein vom Deutschen Institut für Urbanistik (difu) zur Diskussion bereit.


Die sieben Ziele des Radentscheid Bonn

1. Stadtteile verbinden: Sicheres und durchgängiges Radwegenetz für Bonn

Bonn soll ein durchgängiges Netz an Radverkehrsanlagen erhalten, dass alle Stadtteile sicher und komfortabel miteinander verbindet. Die Verkehrsräume zwischen Rad-, Fuß- und Kraftfahrzeug-Verkehr sollen hierbei so aufgeteilt werden, dass alle Verkehrsteilnehmenden diese intuitiv nutzen und dadurch sicherer unterwegs sind.

2. Gut vorankommen: 75 Kilometer neue Rad- und Gehwege

Die Stadt Bonn soll innerhalb von fünf Jahren insgesamt 75 Kilometer Radwege bzw. Radverkehrsanlagen einrichten, das entspricht 15 Kilometern pro Jahr. Mindestens 25 Kilometer dieser Radwege sollen baulich vor dem Befahren, Halten und Parken durch Kraftfahrzeuge geschützt werden und mindestens zwei Meter pro Fahrtrichtung breit sein.

Wo diese Vorgaben nicht realisierbar sind, können alternativ  Umweltspuren oder  Fahrradstraßen eingerichtet werden. Letztere müssen eine Regelbreite von 4,5 Metern aufweisen. Der Ausbau der Radinfrastruktur darf dabei nicht zu Lasten des  Fußverkehrs gehen.

3. Sicher kreuzen: 30 Ampelkreuzungen umgestalten

Die Stadt Bonn soll in den kommenden Jahren insgesamt 30 große Ampelkreuzungen für den Rad- und Fußverkehr gemäß dem niederländischen Kreuzungsdesign sicher ausbauen. Der Radverkehr erhält hierbei eigene Ampeln und durch Schutzinseln getrennte Wartezonen im vorgelagerten Sichtbereich des motorisierten Verkehrs.

4. Sicher queren: 100 Einmündungen und Zufahrten sicher umbauen

Bei Einmündungen von Neben- in Hauptstraßen sollen die vorfahrtsberechtigten Fuß- und Radwege niveaugleich über den Einmündungsbereich weitergeführt werden. Für den abbiegenden Kraftverkehr entsteht eine Bremsschwelle. Die Geschwindigkeit der abbiegenden Autos wird dadurch verlangsamt, die Sichtbarkeit des Rad- und Fußverkehrs für den Kraftverkehr verbessert.

Dieser Standard gilt auch für Grundstückseinfahrten und ist zudem bei allen Neu- und Umbauten zu berücksichtigen.

5. Sicher parken: 15.000 Fahrrad-Abstellplätze schaffen

Wer täglich mit dem Fahrrad pendelt, braucht nicht nur sichere Radwege, sondern die Möglichkeit, sein/ihr Fahrrad sicher abzustellen. Jährlich soll die Stadt Bonn daher 3.000 neue Fahrradabstellplätze einrichten, darunter 600 Stellplätze in Fahrradboxen oder Parkhäusern.

6. Freie Fahrt: Geh- und Radwege nutzbar halten

Die Stadt Bonn schafft neue Standards und setzt diese um, damit Geh- und Radwege jederzeit nutzbar sind. Hierunter fallen sichere Baustellenführungen des Fuß- und Radverkehrs, eine prioritäre Parkraumüberwachung der Rad- und Gehwege sowie die ganzjährige Instandhaltung der Infrastruktur.

7. Transparente Umsetzung: die Bürger*innen mitnehmen

Die Stadt Bonn berichtet transparent über die Planung und Umsetzung der Radentscheid Maßnahmen. Daher finden Sie hier Informationen über den Umsetzungsstand des Radentscheid Bonn sowie der geplanten Vorhaben.

Die Ziele des Radentscheid Bonn sind sehr ambitioniert. Die Stadt setzt unter Hochdruck so viele Ziele wie möglich im geforderten Zeitrahmen um. Aber: Die Ziele entsprechen einem großen, verkehrspolitischen Transformationsprojekt.

Radentscheid gleich Fußentscheid

Lesen Sie hier, wie sich das Bürgerbegehren auf die Planung des Fußverkehrs auswirkt.