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Bundesstadt Bonn

Stadt richtet Unterkünfte für Geflüchtete her

Die fieberhafte Suche der Bundesstadt Bonn nach Gebäuden zur kurzfristigen Unterbringung Geflüchteter aus der Ukraine war erfolgreich: In Kürze können in der König-Fahd-Akademie in Lannesdorf (Stadtbezirk Bad Godesberg) und in der früheren Landwirtschaftskammer in Roleber (Stadtbezirk Beuel) Menschen unterkommen. Ein Bürogebäude in Buschdorf (Stadtbezirk Bonn) wird künftig als Erstanlaufstelle nach der Ankunft der Hilfesuchenden in Bonn dienen.

„Ich begrüße sehr, dass wir zwei Gebäude zur Unterbringung gefunden haben, und ich bin dankbar, dass uns das Bürogebäude von einer Bonner Familie zunächst mietfrei zur Verfügung gestellt wird“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Mit diesen Unterbringungsmöglichkeiten erhoffen wir uns, dass wir zunächst keine weiteren Turnhallen als Notunterkünfte bereitstellen und auch die derzeit belegten Turnhallen perspektivisch wieder freigeben und den Schulen sowie Vereinen wieder zur Verfügung stellen können.“

Sozialdezernentin Carolin Krause ergänzt: „Mich begeistert das Engagement aller Kolleg*nnen der Stadtverwaltung und Partner*innen. Dies ist gerade nach diesen vielen Jahren im Ausnahmezustand großartig.“

Die einzelnen Gebäude

Der Stadtverwaltung ist es gelungen, den bereits seit einigen Monaten laufenden Erwerb der König-Fahd-Akademie kurzfristig abzuschließen. Die frühere Schule von Saudi-Arabien liegt an der Mallwitzstraße 2 in Lannesdorf. Wie Dezernentin Krause am Donnerstagabend im Stadtrat berichtete, soll die Verwaltung am Montag die Schlüssel erhalten. In der Akademie soll Platz für circa 150 Personen geschaffen werden.

In der alten Landwirtschaftskammer in Roleber, Siebengebirgsstraße 200, sollen nach den Plänen der Stadtverwaltung eine hohe Zahl von Familien oder mit ihren Kindern geflüchteten Frauen einziehen. Derzeit befindet sich die Stadt gemeinsam mit dem Eigentümer, dem Unternehmen Sahle, in Vorbereitung einer Nutzung ab dem 1. April 2022.

In einem Bürogebäude in der Ernst-Robert-Curtius-Straße 12 richtet die Stadt schnellstmöglich eine dauerhafte Erstanlaufstelle ein. Eine Bonner Familie, die namentlich nicht genannt werden möchte, hat das Haus der Stadt für ein halbes Jahr miet- und heizkostenfrei angeboten. Sobald das Gebäude hergerichtet ist, kann die Verwaltung ihre provisorisch eingerichtete, vorübergehende Erstanlaufstelle am Windeckbunker in der Budapester Straße schließen.

SGB prüft aktuell 80 Objekte

Unterdessen setzt das Städtische Gebäudemanagement die Suche nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten fort. Aktuell prüft das SGB rund 80 unterschiedliche Objekte - von Einzelzimmern über Freiflächen für Wohncontainer bis hin zu ganzen Bürogebäuden - im gesamten Stadtgebiet, unter der Prämisse, dass dort gegebenenfalls kurz-, mittel- und langfristig Geflüchtete unterkommen und diese Objekte zu ortsüblichen Konditionen gekauft oder angemietet werden können. 

Vermittlung in private Unterkünfte braucht Zeit

Unvermindert wird auch die Prüfung von privaten Unterkünften fortgesetzt. Zwischenzeitlich sind der Stadtverwaltung mehr als 1.000 Angebote gemeldet worden. Die Stadt bittet um Verständnis, dass solche Prüfungen und Vermittlungen Zeit benötigen. Die Stadt Bonn achtet auf den Schutz von Frauen, Kindern und vulnerablen Gruppen. Darauf wird vor allem bei der Unterbringung von Geflüchteten in privaten Unterkünften ein besonderes Augenmerk gelegt. Die Vermittlung von Angeboten und Geflüchteten gestaltet sich unter anderem deshalb so aufwändig, weil jede private Unterkunft vor der Unterbringung auf ihre Eignung hin geprüft werden muss. 

„Mein Dank gilt den Bürgerinnen und Bürgern für ihre große Hilfsbereitschaft und Solidarität. Gemeinsam wollen wir den Geflüchteten einen guten Aufenthalt ermöglichen. Die Prüfung privater Wohnraumangebote benötigt Zeit. Daher bitte ich alle Anbieter*innen um Geduld!“

Die aktuellen Zahlen

Mit Stand Freitag, 18. März 2022, 8 Uhr, hat die Stadt insgesamt 660 Geflüchtete untergebracht. Davon 217 in städtischen Unterkünften, 366 in Hotels sowie 77 konnten privat vermittelt werden.

Informationen in deutscher und englischer Sprache

Informationen zum Thema gibt es auf den städtischen Internetseiten  www.bonn.de/ukrainische-gefluechtete (Öffnet in einem neuen Tab). In englischer Sprache sind diese Informationen unter  https://international.bonn.de/ukraine (Öffnet in einem neuen Tab) abrufbar.