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Bundesstadt Bonn

Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Deportationen in Bonn

Die Stadt Bonn erinnert anlässlich des 80. Jahrestags der Deportationen am 15. Juni 1942 an die Bonner Opfer der Schoah. Vor 80 Jahren, im Juni und Juli 1942, wurden die Jüdinnen und Juden aus dem Lager in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Nur wenige überlebten.

1941 hatte die Gestapo Bonn das Kloster Mariahilf der Benediktinerinnen Zur Ewigen Anbetung in Bonn-Endenich beschlagnahmt, die Nonnen gezwungen, das Kloster zu verlassen und die jüdische Bevölkerung aus Bonn und der Umgebung dort bis zu einem Jahr interniert. Das Ghettolager war ein entscheidender Schritt zur Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

Die Gedenkveranstaltung findet am Mittwoch, 15. Juni 2022, um 16 Uhr im ehemaligen Kloster, Kapellenstraße 44, statt. Die Feier wurde in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte, dem Priesterseminar Redemptoris Mater und der Marie-Kahle Gesamtschule vorbereitet. Schüler*innen einer 9. Klasse der Gesamtschule werden unter der Leitung ihrer Lehrerin Judith Köhne jüdische Kinder und Jugendliche aus Bonn vorstellen, die deportiert wurden. Bürgermeisterin Dr. Ursula Sautter wird vor Ort ein Grußwort sprechen.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner sagt im Hinblick auf die Gedenkfeier: „479 Menschen wurden im Ghettolager von Juni 1941 bis Juli 1942 eingesperrt. Angst und Unsicherheit bestimmten ihren Alltag. An diesem Jahrestag ist es besonders wichtig, dass wir der Opfer hier in Bonn gedenken, damit diese in Erinnerung bleiben und wir uns vergegenwärtigen, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in unserer Stadt keinen Platz haben darf.“

Die Gedenkstätte und das NS-Dokumentationszentrum Bonn sollen in Zukunft in das ehemalige Kloster in Endenich umziehen. Am historischen Ort des Ghettolagers wird so langfristig ein wertvoller Ort für Erinnerungskultur geschaffen.