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Bundesstadt Bonn

Neue Straßenbäume: Pflanzarbeiten in Neu-Duisdorf

Im Quartier Neu-Duisdorf im Stadtbezirk Hardtberg werden in der letzten Februarwoche 2024 die Arbeiten zur Herstellung neuer Baumbeete fortgesetzt. Vor Ort sollen in dieser Pflanzperiode bis Ende März in insgesamt acht Straßen 42 neue Straßenbäume gepflanzt werden. Es handelt sich um die ersten Pflanzungen im Rahmen des Baumkonzeptes für Bonn, das zum Ziel hat, im gesamten Stadtgebiet zusätzliche Standorte für Straßenbäume zu finden.

Bei einem Ortstermin in Neu-Duisdorf Mitte Februar hat das Amt für Umwelt und Stadtgrün über das Baumkonzept und die große Bedeutung von Straßenbäumen unter anderem für die Klimaanpassung und die Biodiversität informiert. Zahlreiche Anwohnende nutzen die Gelegenheit, um Fragen zu stellen, aber auch um Bedenken hinsichtlich der geplanten Pflanzungen zu äußern. Viele wertvolle Hinweise wird die Stadt bei der weiteren Umsetzung berücksichtigen. So werden zum Beispiel einzelne Baumstandorte etwas verschoben, um mehr Platz im Bereich von Einfahrten zu belassen. Selbstverständlich wird bei jedem neuen Baumbeet vorab geprüft, dass vorhandene Leitungen im Boden keinen Schaden nehmen. 

Die Standorte für die neuen Straßenbäume im Quartier Neu-Duisdorf wurden im November 2023 von der Bezirksvertretung Hardtberg beschlossen. In acht Straßen sollen insgesamt 42 neue Straßenbäume gepflanzt werden. Dafür müssen leider 40 Parkmöglichkeiten entfallen. Es bleiben im Quartier allerdings 280 öffentliche Parkplätze und zusätzliche Parkmöglichkeiten am Fahrbahnrand erhalten. Die neuen Baumstandorte verteilen sich auf eine Gesamtlänge von 2,3 Kilometern, so dass zukünftig im Schnitt etwa alle 50 Meter ein Baum stehen wird. Aktuell gibt es in den betroffenen Straßen lediglich sechs Straßenbäume. 

„Der öffentliche Raum ist sehr begrenzt und muss zahlreichen Ansprüchen genügen“, erklärt Umwelt- und Verkehrsdezernent Helmut Wiesner. „Die Suche nach neuen Standorten für Straßenbäume ist deswegen eine Herausforderung und bedarf immer einer sorgfältigen Abwägung. Im Baumkonzept wurden viele Aspekte berücksichtigt und geprüft. Ein zu enger Straßenquerschnitt oder eine störende Gasleitung sind in der Regel Ausschlusskriterien für eine nachhaltige Baumpflanzung. Die Parksituation im Quartier wird ebenfalls berücksichtigt. Dennoch bieten heute versiegelte Parkflächen oft die einzige Chance, in einer Straße neue Baumstandorte anzulegen und so die stadtklimatische Situation zu verbessern.“ 

Die Stadt plant bei kommenden Baumpflanzungen in weiteren Stadtteilen, die Anwohnenden noch enger einzubinden und frühzeitig über die Planungen zu informieren. Wiesner betont: „Grundsätzlich gibt es eine breite Zustimmung in der Gesellschaft für Klimaanpassungsmaßnahmen und auch die Forderung nach mehr Baumpflanzungen. Uns ist wichtig, diese Unterstützung vor allem zu fördern, wenn es an die konkrete Umsetzung von Projekten geht – auch wenn es zu Konflikten zwischen Gemeinwohl und Einzelinteressen kommt.“

Was ist das Baumkonzept?

Mit dem Baumkonzept möchte die Stadt den Baumbestand in Bonn weiterentwickeln und – wo möglich – mehr Straßenbäume für die kommenden Generationen pflanzen. Vor allem in Vierteln, in denen es bislang nur wenige Bäume gibt, sollen neue Standorte entstehen. Dafür hat ein erfahrenes Fachbüro das gesamte Stadtgebiet anhand verschiedener Kriterien untersucht – dazu zählen etwa die Siedlungs- und Bevölkerungsdichte, die klimatische Situation im Quartier und die Anzahl baumloser Straßen in den statistischen Bezirken.

Warum braucht Bonn mehr Bäume?

Durch die Folgen des Klimawandels steigen die Temperaturen und vor allem urbane Räume heizen sich im Sommer immer weiter auf. Die Stadt Bonn beschäftig sich schon seit mehreren Jahren intensiv mit der Frage der Klimawandelvorsorge. Die Erhöhung des Grünvolumens in all ihren Formen ist dabei ein zentraler Baustein. Neben einer Entsiegelung von Flächen und der Begrünung von Gebäuden braucht es vor allem deutlich mehr Bäume. Sie spenden Schatten, kühlen durch Verdunstung und binden Staub über die Blattoberflächen. Zudem fördern sie die Biodiversität und tragen zur Vernetzung von Lebensräumen bei.

Können zusätzliche Bäume nicht einfach in Grünanlagen gepflanzt werden?

Bäume in Grünanlagen sind ebenfalls wichtig, für die Klimaanpassung sind Straßenbäume aber deutlich wertvoller. In ansonsten versiegelten Bereichen wie Straßen macht sich die temperatursenkende Wirkung von Bäumen in sommerlichen Hitzeperioden besonders bemerkbar. Gleichzeitig fördert auch die kleinflächige Entsiegelung die Wasserspeicherung und jedes Baumbeet bietet Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Nicht zuletzt prägen Straßenbäume das Stadtbild und tragen zu mehr Aufenthaltsqualität im Quartier bei.

Warum werden die ersten neuen Straßenbäume ausgerechnet in Neu-Duisdorf gepflanzt?

Mit dem Beschluss des Baumkonzeptes im Juni 2023 hat der Rat die Stadtverwaltung beauftragt, in den Stadtteilen, die nach der Untersuchung den größten Bedarf aufweisen, neue Bäume zu pflanzen. Dafür ist jeweils eine Detailplanung notwendig, welche den Bezirksvertretungen zur Entscheidung vorgelegt wird. Das Baumkonzept ermöglicht hier eine Priorisierung der Stadtteile, die nach und nach abgearbeitet werden. Das Quartier Neu-Duisdorf bildet auf Grundlage der Auswertung aller Kriterien den Auftakt.

Im Winterhalbjahr 2024/2025 sollen in einem weiteren Stadtteil neue Baumstandorte angelegt werden. Auch hierüber wird zunächst die zuständige Bezirksvertretung entscheiden. Die Anwohnenden werden frühzeitig eingebunden, noch bevor der Auftrag für die Arbeiten vergeben wird.

Informationen im Internet

Weitere Informationen zum Baumkonzept, zur Bedeutung von Straßenbäumen sowie zu den Pflanzarbeiten hat die Stadt Bonn auf ihrer Homepage veröffentlicht unter  www.bonn.de/baumkonzept (Öffnet in einem neuen Tab).