Das Architekturbüro Nieto Sobejano Arquitectos GmbH (NSA) hat sich am 29. Februar 2024 mit einer E-Mail an die Oberbürgermeisterin und einige Mitglieder des Projektbeirats Sanierung Beethovenhalle gewendet. In dieser Nachricht führt das Büro an, dass Mehrleistungen entstanden seien, welche nicht durch die bisherige vertragliche Vereinbarung abgedeckt seien, sowie Honorarzahlungen vonseiten der Stadt Bonn einbehalten würden.
Dieser Nachricht aus Berlin vorausgegangen ist eine Entscheidung der Bundesstadt Bonn, zusätzlichen Forderungen des Büros nach weiteren Vergütungen nicht nachzugeben. Die Entscheidung erfolgte nach sorgsamer Überprüfung der vertraglichen Anspruchsgrundlagen durch das von der Stadt beauftragte Anwaltsbüro. Ende 2022 hatten NSA und die Bundesstadt Bonn eine gemeinsame Ergänzungsvereinbarung geschlossen und unterschrieben. In dieser Vereinbarung wurde NSA ein Pauschalhonorar zugesichert, das sowohl alle bereits erbrachten als auch die künftig noch zu erbringenden Leistungen bis zur Fertigstellung beinhaltete.
Der Behauptung, dass vereinbarte Honorarzahlungen nicht geleistet wurden, widerspricht die Stadt ausdrücklich. Alle unstrittigen Honorare wurden vereinbarungsgemäß ausgezahlt. Nach letztmaliger Bewertung des Leistungsstands erfolgte lediglich eine Anpassung, um eine Überzahlung durch die Stadt zu vermeiden.
Auf die Entscheidung der Stadt, an den Inhalten der Ergänzungsvereinbarung festzuhalten, reagiert NSA mit der Ankündigung, das Projekt möglicherweise zu verlassen.
Der Projektleiter der Beethovenhalle, Steffen Göbel, stellt klar, dass die Baustelle trotz aller Probleme, die bei einer Großbaustelle regelmäßig auftreten, gut läuft: „Der Termin- und Kostenplan steht und wird laufend mit allen Projektbeteiligten aktualisiert, was für den Projektfortschritt Sicherheit und Belastbarkeit bedeutet. Im Rahmen der Ergänzungsvereinbarung hatten beide Parteien festgelegt, dass sie alles dafür tun werden, damit die Termine der baulichen Gesamtfertigstellung und der Übergabetermin an den Betreiber eingehalten werden können. Das sieht NSA anscheinend jetzt anders. Nach Einschätzung der Projektleitung hat NSA den gemeinsam beschlossenen Weg verlassen und fühlt sich offenbar nicht mehr an die dritte Ergänzungsvereinbarung gebunden.“
Wichtig ist aus Sicht des Projektleiters Göbel: „Wir haben ein schlagkräftiges und mit allen Fachkompetenzen ausgestattetes Team, das den Ausfall der Architekten kompensieren kann. Die Arbeiten auf der Baustelle gehen nahtlos weiter mit dem Ziel, die fertiggestellte Beethovenhalle am 16. Dezember 2025 an ihren Betreiber zu übergeben.“
Die Verwaltung wird den Projektbeirat Sanierung Beethovenhalle im Rahmen einer Sondersitzung am kommenden Montag, 4. März 2024, informieren.