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Bundesstadt Bonn

UNAIDS Bonn begeht Welt-AIDS-Tag 2022

Das Bonner Büro von UNAIDS, dem Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS mit Hauptsitz in Genf, lud anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2022 zu einem Empfang auf dem UN Campus in Bonn ein. Hier die Pressemitteilung von UNAIDS in deutscher Übersetzung.

"Am heutigen Welt-AIDS-Tag möchten wir als Stadt Bonn - gemeinsam mit UNAIDS und allen Organisationen, die sich im Kampf gegen HIV engagieren - ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung setzen", erklärte Oberbürgermeisterin Katja Dörner im Namen der Stadt Bonn.

In Osteuropa und Zentralasien leben über 1,6 Millionen Menschen mit HIV. 90 % der im Jahr 2021 registrierten HIV-Fälle entfallen auf die Russische Föderation (76 %) und die Ukraine (14 %). In der Ukraine sind derzeit sind über 17,7 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, wobei sich die Lage in den Wintermonaten aufgrund der Krise der Energieversorgung und der zivilen Infrastruktur weiter verschlechtern dürfte. HIV gehört zu den wichtigsten Gesundheitsrisiken für von Konflikten betroffene Bevölkerungen, da der Zugang zu Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten unter Umständen unterbrochen ist. Über 7,8 Millionen geflüchtete Menschen aus der Ukraine wurden in ganz Europa bereits registriert. 

"Osteuropa und Zentralasien ist die Region mit der am schnellsten wachsenden HIV-Epidemie, und die aktuellen humanitären Krisen können sich dramatisch auf diese auswirken", erklärte Eamonn Murphy, stellvertretender UNAIDS-Exekutivdirektor und Regionaldirektor für Osteuropa und Zentralasien. "Trotz aller Schwierigkeiten halten die ukrainischen zivilgesellschaftlichen Organisationen in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium und dem Zentrum für öffentliche Gesundheit der Ukraine das System der HIV-Unterstützung aufrecht." 

Mit Hilfe des UNAIDS-Notfallfonds und des deutschen Beitrags zum Fonds können zivilgesellschaftliche Organisationen in der Ukraine in sieben Städten, in denen eine große HIV-Epidemie herrscht, den dringenden Bedarf an humanitärer Hilfe und entsprechenden Programmen decken. Die Nachbarländer versorgen alle bedürftigen Flüchtlinge mit HIV-bezogenen Dienstleistungen und antiretroviraler Behandlung. 

"UNAIDS begrüßt die Unterstützung Deutschlands für die weltweiten Bemühungen zur Beendigung von AIDS sowie die besondere Aufmerksamkeit für die AIDS-Bekämpfung während der humanitären Krisen in Osteuropa und Zentralasien und die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine", sagte Tim Martineau, UNAIDS-Direktor für Management. 

"Es ist wichtig, dass wir gemeinsam mit UNAIDS den am meisten gefährdeten Menschen in der Krise helfen. Wir sehen die Ergebnisse und sind entschlossen, unsere Unterstützung fortzusetzen, um eine Verschlechterung der HIV-Epidemie im Land und in ganz Osteuropa und Zentralasien zu verhindern", betonte Dr. Rainer Lassig, Botschafter im Auswärtigen Amt für das Verbindungsbüro UN-Campus Bonn / Internationale Organisationen in Deutschland.

"Die größte Herausforderung für alle Menschen während des Krieges, auch für LGBTQ-Personen, ist es, einfach zu überleben. Viele haben ihr Zuhause und ihre Verwandten verloren. Dank eines Zuschusses des UNAIDS-Notfallfonds und anderer Geldgeber konnten wir in mehreren Städten Notunterkünfte einrichten, in denen die Menschen Essen, Internet und Zugang zu HIV-Beratung und antiretroviraler Therapie haben", erläuterte Andrii Chernyshev von der ukrainischen LGBTI-Organisation ALLINAV.GLOBAL.

Bundesregierung, Parlamentarier, Zivilgesellschaft und andere Partner in Deutschland engagieren sich seit Jahren für die globale HIV-Bekämpfung, Gesundheit und Gesundheitssicherheit. Deutschland leistet regelmäßig Beiträge zu UNAIDS, war 2021 der viertgrößte Geldgeber und hat bei der jüngsten Neuauflage des Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria 1,3 Milliarden US-Dollar zugesagt.

Als Partner von UNAIDS setzt sich die Bundesregierung entschlossen dafür ein, AIDS als Bedrohung der öffentlichen Gesundheit bis 2030 zu beenden, und hat erhebliche Mittel investiert, um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird. Im Jahr 2020 hat Deutschland zusätzlich zu seinem Kernbeitrag 20 Millionen Euro für UNAIDS bereitgestellt, um die HIV-Bekämpfung während der COVID-19-Pandemie sicherzustellen.

UNAIDS

Ziel des gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS (UNAIDS) ist es, die Welt zu leiten und zu inspirieren, um die gemeinsame Vision von null neuen HIV-Infektionen, null Diskriminierung und null AIDS-bedingten Todesfällen umzusetzen. Dabei vereint UNAIDS die Anstrengungen von 11 UN-Organisationen - UNHCR, UNICEF, WFP, UNDP, UNFPA, UNODC, UN Women, ILO, UNESCO, WHO und Weltbank - und arbeitet eng mit globalen und nationalen Partnern zusammen, um die AIDS-Epidemie bis 2030 im Rahmen der Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele zu beenden. 

Weitere Informationen unter:  www.unaids.org (Öffnet in einem neuen Tab) sowie auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube.