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Bundesstadt Bonn

Die Bombardierung Bonns im Jahr 1689. Ein Gemälde kehrt zurück

14.5.2014 bis 22.6.2014 im Stadtmuseum Bonn

Das Stadtmuseum Bonn präsentierte eine Fortsetzung der Schau "Bonn als Festungsstadt". Im Mittelpunkt der Ausstellung, die an die verheerende Zerstörung Bonns vor 325 Jahren erinnerte, stand das große Gemälde der "Bombardierung Bonns 1689", das nach rund 80 Jahren in das Museum zurückkehrte.  

"So grauenvoll für die Einwohner Bonns der Anlass für die Schaffung des Bildes gewesen ist, so bedeutend ist es als Bildzeugnis für die fast vollständige Zerstörung der damaligen Residenzstadt des Kölner Kurfürsten. Die Rückkehr des Bildes nach Bonn ist deshalb ein besonderer Glücksfall, der geschichtsbewusste Bonner Bürger zur spontanen Finanzierung der Broschüre zu Ausstellung und Bild bewogen hat, wofür ich sehr dankbar bin", kommentiert Museumsdirektorin Dr. Ingrid Bosch. 

Das Gemälde und seine Geschichte
Um 1930 ist das Gemälde mit dem Titel "Bombardierung Bonns im Jahr 1689", das schon vor 1900 als Besitz der Stadt Bonn nachweisbar ist, für ein damals geplantes Rheinisches Museum nach Köln gegeben worden. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges machte die Pläne zur Erweiterung des am Deutzer Rheinufer liegenden Museums zunichte. Viele der von verschiedenen Museen zur Verfügung gestellten Kunstwerke sind in den Kriegswirren vor der Auslagerung zum Schutz vor den Bomben nur unzureichend erfasst worden. Da das Ende des 17. Jahrhunderts von einem unbekannten Maler geschaffene Gemälde mit einer beeindruckenden Breite von über zwei Metern weder signiert war, noch irgendeinen Herkunftsnachweis trug, gehörte es zu den vielen ausgelagerten Kunstgegenständen, die in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder nach Köln zurückgekehrt waren, ohne dass es irgendeinen Hinweis auf ihre Herkunft gegeben hätte. 

Wie es zur Rückkehr kam 
"Glücklicherweise wurde das Bild wie auch andere Objekte als 'Altbestand unbekannter Herkunft' um 1983 in Köln inventarisiert, konservatorisch bestens gesichert und in einem großen Gemäldebestandsverzeichnis vor wenigen Jahren publiziert', erläutert Dr. Bodsch: "Als das Stadtmuseum Bonn im vergangenen Jahr im Zuge der Recherchen zu 'Bonn als Festungsstadt' in einer mehr als 100 Jahre alten Publikation auf den Hinweis eines damals der Stadt Bonn gehörenden Gemäldes aus dem Ende des 17. Jahrhundert mit der Darstellung der Bombardierung Bonns 1689 stieß, erweiterten wir unsere Recherchen und konnten schließlich 'unser' Bild als das Bild unbekannter Herkunft im Gemälde-Katalog des Kölnischen Stadtmuseums identifizieren."

Begeistert ist die Museumsdirektorin von der großen Hilfsbereitschaft der Kölner Kollegen, die umgehend die Rückgabe des Bildes zugesagt haben, das somit nach über 80 Jahren wohlbehalten nach Bonn zurückkehren konnte. Auftraggeber und Künstler des Werkes sind bisher völlig unbekannt, ebenso der Zeitpunkt, zu dem das Gemälde im 19. Jahrhundert in den Besitz der Stadt Bonn gekommen ist und auf welchem Wege.