Der Hintergrund: Deshalb soll die Straße 2024 umgebaut werden
Die Entwässerungsanlagen und die Fahrbahn der Adenauerallee (Bundesstraße 9) in der Bonner Innenstadt befinden sich in einem sehr schlechten Zustand. Regenwasser fließt an vielen Stellen nicht mehr in den Kanal, sondern versickert im Boden. Die Folge: Absackungen im Erdreich, die zu Straßeneinbrüchen der ohnehin maroden und unebenen Fahrbahn führen können – wie in der Vergangenheit bereits mehrfach geschehen.
Aus diesen Gründen plant die Bundesstadt Bonn im kommenden Jahr in einem Zug sowohl den Kanal als auch die Fahrbahn der Adenauerallee zwischen dem Koblenzer Tor und dem Bundeskanzlerplatz in mehreren Abschnitten zu sanieren. Der Straßenraum soll im Zuge dessen neu aufgeteilt werden.
Die Neuplanung: Höhere Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden
Auf der Adenauerallee ist heute nicht mehr ausreichend Platz für zwei Autofahrspuren und Radfahrende in jede Richtung. Wer dort per Auto unterwegs ist, kennt das Gefühl, nur sehr konzentriert und vorsichtig neben einem anderen Kraftfahrzeug her fahren zu können. Zum Überholen der Radfahrer*innen mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,50 Metern ist dann kein Platz mehr übrig. Und wer mit dem Rad unterwegs ist, kennt das Gefühl, sich dort sehr unsicher zu fühlen – so eng zwischen den schnellen Autos und den parkenden Fahrzeugen.
Der Radverkehr hat zugenommen, zudem sind die meisten heutigen Kraftfahrzeuge breiter als vor einigen Jahrzehnten. Aktuelle Regelwerke der Verkehrsplanung bestätigen das subjektive Gefühl der Verkehrsteilnehmenden: Die Verkehrsführung entspricht nicht mehr heutigen Vorgaben für Verkehrsplanungen. Auf der Adenauerallee sind sehr viele Fahrradfahrende unterwegs, die nicht ausreichend geschützt sind. Deshalb soll künftig in jede Richtung eine der beiden Kfz-Spuren in eine sichere und breitere Spur für den Radverkehr umgewandelt werden. Abbiegespuren für Kraftfahrzeuge bleiben jedoch erhalten.
Damit der Wirtschaftsverkehr störungsfrei funktioniert und zum Beispiel Pakete angeliefert werden können, werden neue Ladezonen geschaffen. Auch die E-Lade-Infrastruktur soll auf diesem Abschnitt ausgebaut werden.
Durch mehr Begrünung und Entsiegelung soll die Adenauerallee mittelfristig weiter aufgewertet werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und die historische Bedeutung des Straßenzugs zu betonen.
Vorher-Nachher-Bilder: So könnte die Adenauerallee künftig aussehen
Der Probelauf: Verkehrsführung wird drei Monate lang getestet
Bevor die Planung endgültig umgesetzt wird, testet die Stadtverwaltung drei Monate lang die geplante neue Verkehrsführung. Mitte Januar 2024 beginnen die Vorbereitungen auf der Straße, von Februar bis April läuft der Verkehrsversuch und wird zeigen, ob sich die Planung in der Praxis bewährt und was noch verbessert werden kann oder muss. Der Stadtrat hatte den Verkehrsversuch im August 2023 beschlossen. Während des Probelaufs wird es viele Angebote zur Bürgerbeteiligung geben, sodass Anwohnende und Interessierte Anregungen zur Planung geben können.
Die Sanierung: Wie geht es nach dem Verkehrsversuch weiter?
Nach dem Verkehrsversuch wird dieser ausgewertet. Auf Basis der Versuchsergebnisse und der Beteiligung nimmt die Stadtverwaltung mögliche Verbesserungen an der Planung vor. In der Folge entscheidet der Stadtrat über die Umgestaltung der Adenauerallee. Parallel dazu startet bereits im Anschluss an den Verkehrsversuch die notwendige Sanierung an den Sinkkästen und dem Kanal.
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Diese Seite wird stetig aktualisiert, sobald es neue Informationen zum Verkehrsversuch, zur Neuplanung oder zur konkreten Umgestaltung der Adenauerallee gibt.