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Bundesstadt Bonn

Entwicklung der Wirtschaftsbranchen

Die Wirtschaftszweiggliederung (WZ 2008) unterscheidet 21 Wirtschaftsabschnitte, die häufig zu Analysezwecken weiter zusammengefasst werden. So verfügt der Bereich der „Öffentlichen und privaten Dienstleistungen (ohne Öffentliche Verwaltung)“ mit 63.921 Personen in der Stadt Bonn über die meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, das entspricht einem Anteil von 33,8 Prozent. Nicht enthalten sind die Mitarbeitenden in der Öffentlichen Verwaltung, die gesondert ausgewiesen sind: Mit 11,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist dieser Bereich in Bonn nach wie vor von hoher Relevanz und umfasst 22.518 Beschäftigte. Die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen machen 11,6 Prozent aller Beschäftigten aus, das entspricht 22.009 Personen. Mit 20.889 Angestellten ist mehr als jeder Zehnte (11,1 Prozent) im Bereich Information und Kommunikation tätig. In der Summe können alleine diese vier Bereiche über zwei Drittel aller Beschäftigen (absolut 129.337) in Bonn auf sich vereinen.

Information und Kommunikation wächst besonders deutlich

Zwischen 2021 und 2022 konnte die Branche Information und Kommunikation prozentual (plus 5,7 Prozent) und absolut (plus 1.118) besonders deutlich Beschäftigung aufbauen – ein Trend, der in Bonn bereits seit mehreren Jahren zu beobachten ist. Ebenfalls zulegen konnte absolut mit 1.133 Beschäftigten (plus 1,8 Prozent) der Bereich der öffentlichen und privaten Dienstleister (ohne öffentliche Verwaltung). Wie in den Vorjahren auch, ist hier vor allem das Gesundheits- und Sozialwesen mit deutlichen Beschäftigungsimpulsen hervorzuheben.


Ein großes absolutes Wachstum ist ebenso bei der Öffentlichen Verwaltung mit 834 (plus 3,8 Prozent), den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit plus 728 Beschäftigten (plus 3,4 Prozent) festzustellen. 

Auch das Gastgewerbe, das in den Vorjahren deutliche Verluste zu beklagen hatte, konnte mit 454 Beschäftigten beziehungsweise 7,8 Prozent wieder ein starkes Wachstum verzeichnen. Das Baugewerbe (plus 124 Beschäftigte, plus 3,4 Prozent) konnte ebenfalls zulegen und das Verarbeitende Gewerbe (plus 25 Beschäftigte, plus 0,4 Prozent) hat zumindest eine stabile Entwicklung vorzuweisen. Die einzige Branche in der vorgenommenen Abgrenzung mit einem negativen Vorzeichen ist die Finanz- und Versicherungsdienstleistung mit Verlusten von minus 152 Beschäftigten (minus 2,6 Prozent).

Beschäftigung in Bonn zwischen 21/22 stark gewachsen

Zusammenfassend ist anzumerken, dass die Entwicklungen in den einzelnen Branchen mit ihren jeweiligen Gewinnen und Verlusten zwischen 2021 und 2022 zu einem deutlichen Wachstum an Beschäftigung von plus 3 Prozent beziehungsweise absolut von plus 5.480 Beschäftigten in Bonn geführt haben. Dabei ist festzustellen, dass das Wachstum von einer großen Breite an Branchen, insbesondere aus dem Dienstleistungssektor, getragen wird. Im Land NRW ging die Entwicklung ebenfalls – mit geringerer Dynamik – um 1,9 Prozent aufwärts. Insgesamt ist die Beschäftigungsentwicklung in der Bundesstadt Bonn sehr erfreulich ausgefallen, auch im regionalen Vergleich. Zudem wird der positive Trend durch Zukunftsbranchen, wie beispielsweise von der dynamischen IuK-Branche, getragen.

Die Strukturveränderungen der letzten Jahre zeigen, dass das Beschäftigtenwachstum in Bonn insbesondere durch den Dienstleistungssektor initiiert worden ist und hier die größten Wachstumsimpulse beziehungsweise neuen Arbeitsplätze zu sehen sind. Deshalb haben sich die Anteile des Dienstleistungssektors an allen Beschäftigten in den letzten Jahren systematisch auf nun 93 Prozent vergrößert. Demgegenüber hat das Produzierende Gewerbe insgesamt an Bedeutung in der Wirtschaftsstruktur eingebüßt, allerdings weniger durch die absolute Veränderung der Beschäftigtenzahlen (diese schwanken in den letzten Jahren in etwa zwischen 13.000 und 14.000 Beschäftigten), als vielmehr durch das starke dynamische Beschäftigtenwachstum in ausgewählten Branchen des Dienstleistungssektors.