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Bundesstadt Bonn

Existenzgründungen

Unternehmensgründungen sind von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Dynamik und die Erneuerung der kommunalen Wissensbasis. Dabei ist zu unterscheiden zwischen gewerblichen und freiberuflichen Existenzgründungen.

Saldo gewerblicher Gründungen bleibt stabil

Die Zahl der Gewerbegründungen lag in Bonn im Jahr 2022 bei 2.277. Gegenüber dem Vorjahr haben die Gründungen in Bonn damit um minus 8,8 Prozent abgenommen. In NRW insgesamt fiel der Rückgang mit minus 4,6 Prozent deutlich schwächer aus. Gleichzeitig ist die Zahl der Gewerbeabmeldungen in Bonn um minus 11,9 Prozent ebenfalls stark rückläufig, insgesamt gab es 2022 genau 1.633 Abmeldungen. Demgegenüber sind im Landesdurchschnitt die Abmeldungen mit plus 7,1 Prozent auf Jahresfrist deutlich angestiegen. Aufgrund der rückläufigen Gewerbeabmeldungen ergibt sich für Bonn für das Jahr 2022 ein deutlich positiver Saldo der Nettogründungen in Höhe von plus 644, fast exakt der Wert des Vorjahres in Höhe von 645.

Freiberufliche Gründungen

Mit der Studie „Freiberufliche Existenzgründungen in Deutschland und seinen Regionen im Jahr 2014“ hat das Bonner Institut für Mittelstandsforschung (IfM) auf der Basis von Daten der Finanzverwaltung die Anzahl der Existenzgründungen in den Freien Berufen erstmals umfassend ermittelt. Das Gründungsgeschehen der Freien Berufe konzentriert sich vor allem auf die Großstädte, wobei die IfM-Forscher vermuten, dass diese dann besonders attraktiv für Gründungen der Freien Berufe sind, „wenn die örtliche Nachfrage nach Dienstleistungen durch Regierungs-, beziehungsweise Verwaltungseinrichtungen, Unternehmenszentralen und/oder zahlreiche kulturelle Institutionen stimuliert wird. Zudem generieren ansässige Hochschulen sowie andere Bildungs- und Forschungseinrichtungen ein großes Arbeitskräftepotenzial für Freie Berufe mit tendenziell hoher Affinität zur Selbstständigkeit.“ 

Nach IfM-Daten wurden in der Bundesstadt Bonn im Jahr 2022 526 Existenzgründungen in Freien Berufen registriert (2021: 630, 2020: 585, 2019: 737). Das entspricht Rang 24 aller 401 deutschen kreisfreien Städte und Landkreise (Vorjahr: Rang 18). Im Landkreis Rhein-Sieg nahmen 670 Personen eine freiberufliche Tätigkeit auf.

Bezogen auf die Raumordnungsregion (ROR) Bonn, die sich aus der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zusammensetzt, liegt die Anzahl der Existenzgründungen im Jahr 2022 bei 1.196. Die Werte der freiberuflichen Existenzgründungsintensität (Existenzgründungen pro 10.000 erwerbsfähigen Einwohner*innen) liegen in Bonn bei 24,6 und im Landkreis Rhein-Sieg bei 18,6. Der Wert für die Raumordnungsregion Bonn beträgt 20,8 (Existenzgründungen pro 10.000 erwerbsfähigen Einwohner*innen). 

Im Vergleich zu allen 96 deutschen Raumordnungsregionen liegt die ROR Bonn damit auf Platz 9 (Vorjahr: Platz 6). Damit ist die ROR Bonn erneut unter den 10 Raumordnungsregionen mit der höchsten Gründungsneigung in Freien Berufen vertreten. Führend sind hier die ROR‘s Berlin (Existenzgründungsintensität von 49,9), Hamburg (35,0), Westsachsen/Leipzig (34,3), München (32,7) und Köln (28,4).

Insolvenzen unverändert

In Bonn stellten im Jahr 2022 insgesamt 51 Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, 2021 waren es insgesamt 50 Unternehmen. Insgesamt waren 2022 davon 242 Arbeitnehmende betroffen.

Selbstständigenquote weiter rückläufig

Die Selbstständigenquote erfasst den prozentualen Anteil der Selbstständigen an allen Erwerbstätigen am Arbeitsort. Die Zahl der Selbstständigen lag in Bonn – nach den derzeit aktuell vorliegenden Daten – im Jahr 2021 bei 15.700 Personen (Vorjahr: 16 200); die der Erwerbstätigen bei 256.400 (Vorjahr: 254.400). Dies entspricht einer gegenüber dem Vorjahr leicht gesunkenen Selbstständigenquote von 6,1 Prozent (Vorjahr: 6,4 Prozent) in Bonn. Dabei ist zu beachten, dass die absolute Zahl der Selbstständigen um 500 abgenommen hat. Gleichzeitig hat die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt um 2.000 zugenommen. Die Zahl der Arbeitnehmer*innen lag 2021 bei 240.700, gemäß der Definition des Statistischen Bundesamtes sind dies Arbeiter*innen, Angestellte, Beamt*innen, Soldat*innen und Auszubildende. Die Selbstständigenquote für NRW insgesamt liegt für 2021 bei 8 Prozent, sie ist im Vergleich zum Vorjahr damit ebenfalls rückläufig, hier um minus 0,2-Prozentpunkte.