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Bundesstadt Bonn

Feuerwehr Bonn: So sind Unfälle mit Kohlenmonoxid zu vermeiden

Den Start der Heizsaison nimmt die Bonner Berufsfeuerwehr zum Anlass, um auf die Gefahren von Kohlenmonoxid hinzuweisen. Um Unfälle zu verhindern, sollten etwa Heizungen regelmäßig gewartet werden. Außerdem warnt die Feuerwehr ausdrücklich davor, angesichts der Energiekrise Gasstrahler oder Grills zum Heizen von Räumen zu verwenden.

Tödliche Unfälle mit Kohlenmonoxid passieren oftmals aufgrund von Unwissen und Unachtsamkeit. Das giftige Gas bildet sich durch Fehler bei der Verbrennung, beispielsweise in Gasthermen. Jochen Stein, Leiter der Bonner Berufsfeuerwehr, erklärt: „Besonders tückisch ist, dass man Kohlenmonoxid nicht riechen oder schmecken kann. Es löst bei uns keine Warnsensoren aus wie etwa Erdgas, dem ein Geruchsstoff beigemischt ist.“ 

Das Gas mit der chemischen Formel CO bindet sich im Blut an die roten Blutkörperchen und verdrängt dabei den Sauerstoff. Nach wenigen Atemzügen kann dies bereits zu schweren Vergiftungserscheinungen und zum Tod führen. „Schon im Verdachtsfall einer Kohlenmonoxidvergiftung sollte man schnell reagieren“, appelliert Stein deshalb.

Heizung regelmäßig warten lassen

Technische Vorsorge kann dabei helfen, Unfälle zu verhindern. Wer seine Heizung regelmäßig durch einen Fachbetrieb warten lässt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Prävention. Je nach Art und Alter der Anlage und des Abzugs muss eine Heizung alle ein bis drei Jahre durch den Schornsteinfeger überprüft werden. Hausbesitzer*innen finden die festgelegten Überwachungs- und Wartungsintervalle für ihre Heizung im Feuerstättenbescheid. 

Den Bescheid erstellt der Schornsteinfeger bei der Feuerstättenschau, in der er die Betriebs- und Brandsicherheit der Heizungsanlage prüft. Dabei kann beispielsweise festgestellt werden, ob ein Lüftungskanal blockiert wird und die Heizgase oder Abgase daher nicht einwandfrei abziehen. Außerdem sollte man darauf achten, die Anlagen sachgemäß zu verwenden. Bei Etagenheizungen müssen die Lüftungsschlitze der jeweiligen Türen zu Räumen, in denen sich Gasthermen befinden, unbedingt freigehalten werden, sonst erhält die Anlage zu wenig Sauerstoff.

Kohlenmonoxid-Melder schützen

Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmeldern sind mittlerweile auch Gasmelder (CO-Melder) im Fachhandel erhältlich, die vor freigesetztem Kohlenmonoxid warnen. Ein solches Gerät in der Nähe einer Gastherme zu installieren, ist sinnvoll. Auch die Bonner Feuerwehr hat neben den Kohlenmonoxid-Messgeräten auf Lösch- und Sonderfahrzeugen seit einigen Jahren einfache Warngeräte für die Besatzungen der Rettungs- und Notarztwagen im Einsatz. Denn gerade die Einsatzkräfte dieser Fahrzeuge könnten sonst unbemerkt in gefährliche Situationen kommen.

Keine Gasstrahler in geschlossenen Räumen betreiben

Gefährlich ist es zudem, Gasstrahler oder Gaspilze in geschlossenen Räumen zu betreiben. Diese dürfen nur im Freien benutzt werden! Auch beim Entzünden von Holzkohlegrills entstehen mit dem Rauch gefährliche Mengen Kohlenmonoxid. Holzkohlegrills in geschlossenen Räumen zu benutzen, ist nicht nur leichtsinnig, sondern lebensgefährlich!

Auch Verbrennungsmotoren setzen das Gas frei: Benzin-Rasenmäher oder Benzin-Kettensägen sollten deshalb niemals in der geschlossenen Garage repariert und dann ausprobiert werden. 

Was tun im Verdachtsfall?

Die Bonner Feuerwehr schließt sich den Handlungshinweisen im Verdachtsfall an, die vom Deutschen Feuerwehrverband herausgegeben worden sind:

  • Nehmen Sie beim Betrieb gasbetriebener Geräte plötzlich auftretende Kopfschmerzen ernst – sie sind ein erstes Anzeichen für eine mögliche Vergiftung. Zudem kann es unter Umständen zu Bewusstseinseintrübungen kommen.
  • Besteht der Verdacht, dass Kohlenmonoxid entstanden sein könnte, verlassen Sie sofort den betroffenen Raum. Wenn möglich, sollten die Fenster zum Lüften geöffnet werden.
  • Sofern Sie sich nicht in Gefahr bringen, schalten Sie das gasbetriebene Gerät aus, das möglicherweise die Ursache ist.
  • Alarmieren Sie im Verdachtsfall Feuerwehr und Rettungsdienst über die europaweit gültige Notrufnummer 112.