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Bundesstadt Bonn

Tag der Artenvielfalt 2023

Am 22. Mai wird weltweit der Tag der Artenvielfalt gefeiert, so auch in Bonn. Er schafft Bewusstsein für Naturraum und Artenreichtum. Viele Organisationen und Institutionen, die für den Schutz und die Förderung der Biodiversität wichtig sind, haben ihren Sitz in Bonn. Die Bundesstadt selbst engagiert sich lokal, regional und global für den Erhalt der Biodiversität.

Mit dem Aktionsprogramm Biodiversität 2030 stellt die Stadt Bonn derzeit wichtige Weichen zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt vor Ort. Damit trägt sie, wie viele Kommunen weltweit mit Strategien, zum Erfolg des auf der 15. UN-Biodiversitätskonferenz verabschiedeten Aktionsplans für Städte und Regionen bei.

Als Mitglied im Städtenetzwerk für Nachhaltigkeit ICLEI und im Globalen Aktionsbündnis der Lokalen und Subnationalen Ebene für Biodiversität setzt sich Bonn seit 2008 erfolgreich dafür ein, dass die Städte und Regionen aktiv in die globale Biodiversitätsdebatte und -strategie einbezogen werden. Oberbürgermeisterin Katja Dörner gehört dem Beirat der Städte des Übereinkommens für Biologische Vielfalt an.

Aktionswochenende am 20. und 21. Mai

Bereits am Samstag, 20. Mai 2023, veranstaltet das Haus der Natur auf der Waldau zwischen 10 und 18 Uhr den Aktionstag „Biologische Vielfalt – Im Wald und Zuhause“. Jung und Alt sind eingeladen, bei Lesungen, Bastelaktionen und Workshops Artenvielfalt im heimischen Wald und im Tropenwald zu erleben. Mit der Ausstellung „Konsum und Regenwald - Regenwald im Einkaufswagen“ der Tropenwaldstiftung „OroVerde" erfahren sie zudem, wie sie die Artenvielfalt beim Einkauf und vor der eigenen Haustür schützen können. Mehr Informationen gibt es unter  haus-der-natur.bonn.de (Öffnet in einem neuen Tab).

Am Sonntag, 21. Mai 2023, gibt es von 10 bis 18 Uhr traditionell einen zentralen Aktionstag zur Artenvielfalt in den Botanischen Gärten der Universität Bonn. Viele Akteur*innen, von internationalen Organisationen über Wissenschaftseinrichtungen bis hin zu lokalen Naturschutzinitiativen, stellen ihre Arbeit vor und präsentieren Ideen zum Artenschutz im eigenen Umfeld. Mit einem Stand zu heimischen Tier- und Pflanzenarten ist auch das Amt für Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bonn dabei, das dieses Mal den Gartenschläfer und den Mauersegler vorstellt und die Artenvielfalt des Waldbodens unter die Lupe nimmt. Kinder können entdecken, wer alles im Boden krabbelt, kriecht und hüpft und dafür sorgt, dass das Herbstlaub in nährstoffreiche Erde verwandelt wird.

VHS-Veranstaltungsreihe „Biologische Vielfalt in der Stadt“

Neben dem Aktionswochenende bietet das Amt für Umwelt und Stadtgrün in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule ganzjährig die Reihe „Biologische Vielfalt in der Stadt“ mit interessanten (Online-) Vorträgen und Exkursionen, wie einem ökologischen Spaziergang auf dem Poppelsdorfer Friedhof oder einer Gehölzwanderung auf der Waldau, an. Auch viele Bildungsangebote des Hauses der Natur sind in Kooperation mit der Volkshochschule buchbar. Weitere Informationen sind unter  www.vhs-bonn.de (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden.

Blühende Lebensräume erleben

Artenvielfalt lässt sich überall in Bonn erleben. So setzt die Stadt beispielsweise auf fast allen Friedhöfen das Thema Biodiversität aktiv um. Erst im März hat der NABU NRW den Südfriedhof als  „schmetterlingsfreundlichen Friedhof“ (Öffnet in einem neuen Tab) ausgezeichnet. Rund 5.000 Quadratmeter ungenutzte Rasenfläche wurde in artenreiche Blühwiesen umgewandelt. Ergänzt durch Lesesteinhaufen, Sandflächen sowie Totholzbereiche sind dadurch Lebensräume für Schmetterlinge und Falter, aber auch für zahlreiche weitere Insektenarten wie Amphibien, Reptilien, Vögel oder kleine Säugetiere entstanden. Der naturnah gestaltete Südfriedhof ist dadurch inzwischen ein beliebter Ausflugsort geworden.

Zudem legt die Stadt Bonn vermehrt Wert auf Staudenmischpflanzungen. Sie haben mit einem Zeitraum vom Vorfrühling bis zum ersten Frost eine lange Blühzeit und sind für Insekten wie Menschen gleichermaßen attraktiv. Sie sind am Rheinufer und bald auch andernorts, wie an der Endenicher Allee, zu bewundern. Die für Sonnenstandorte konzipierten Stauden sollen jetzt auch in Schattenbereichen unter Bäumen wachsen. Dafür hat die Stadt Bonn eigens eine insektenfreundliche Staudenmischung entwickelt, die Trockenheit, Schatten und Wurzeldruck standhält. Zum Einsatz kam sie bereits am Hochstadenring. Demnächst wird es weitere Standorte und neue Mischungen geben. Weitere Informationen zu den Staudenbeeten finden sich unter  www.bonn.de/staudenbeete (Öffnet in einem neuen Tab).

Auch die Kleinsten können mit dem  KiTa-Projekt „Blüten für Insekten“ (Öffnet in einem neuen Tab) zur Artenvielfalt beitragen. Sie können selbst pflanzen und erleben, wie ein Blühbeet zum beliebten Insektentreff wird. 

Das Label für die Vielfalt: Stadtgrün naturnah

Das Amt für Umwelt und Stadtgrün arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Artenvielfalt und Naturnähe auf städtischen Grünflächen. Für ihr Engagement für attraktive Lebensräume für Mensch und Natur hat die Bundesstadt Bonn 2019 im bundesweiten Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“ den Silber-Standard erreicht. Die nächste Zertifizierung steht in diesem Jahr an.

Neben dem Wiesenprogramm, insektenfreundlichen Staudenmischpflanzungen oder dem Bonner Freiraumkonzept finden sich auch neue Ansätze, wie die Begrünung von Baumscheiben. Denn bisher nur als Parkfläche genutzte Flächen unter alten Bäumen bieten sich als Nahrungsquelle und Trittsteinbiotope zur innerstädtischen Vernetzung vor allem für Insekten, kleine Tiere und Pflanzen an. Nach erfolgreichem Probelauf in der Heussallee wird jetzt eine Saatgutmischung heimischer Kräuter auf Versuchsflächen entwickelt und im Bonner Stadtgebiet eingesetzt.

Gebäudebegrünung und Entsiegelung – für Artenvielfalt, Klima und Boden

Gebäudebegrünungen und Flächenentsiegelungen sind wichtige Bausteine zur Klimaanpassung und -vorsorge. Die grünen Fassaden sehen nicht nur schön aus, sondern sie tragen dazu bei, den negativen Folgen der Klimakrise, wie zunehmenden Hitzeperioden und Starkregenereignissen, entgegenzuwirken. Zusätzlich schaffen sie Lebensräume für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten. Mit dem Förderprogramm Begrünung unterstützt die Stadt Bonn private und gewerbliche Begrünungen wie Entsiegelungen und bietet dazu eine kontinuierliche Beratung:  www.bonn.de/begruenung (Öffnet in einem neuen Tab).

Wer zudem gerade über die Umgestaltung des eigenen Vorgartens nachdenkt, kann sich Anregungen holen, um ihn in einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie einen echten Erholungs- und Erlebnisraum zu verwandeln:  bonn.de/themen-entdecken/umwelt-natur/vorgaerten.php (Öffnet in einem neuen Tab).

Bio auf dem Teller

Bonn wurde im Jahr 2019 „Bio-Stadt“. Gemeinsam mit anderen Kommunen hat sich Bonn das Ziel gesetzt, Bio-Anteile vor allem in der Gemeinschaftsverpflegung städtischer Einrichtungen zu erhöhen und die ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung landwirtschaftlich genutzter Flächen in städtischem Eigentum zu fördern. Zudem vernetzt die Stadt Einrichtungen, vor allem Schulen und Kitas, mit lokalen Akteur*innen, beispielsweise mit solidarischen Landwirtschaften aus der Umgebung.

Mit ihrem Informations- und Veranstaltungsangebot trägt die Bio-Stadt Bonn dazu bei, Bewusstsein für nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft zu schaffen und gute Beispiele für ein besseres Konsumverhalten aufzuzeigen, beispielsweise durch das Nachhaltigkeitsfestival „Bonn-rundum nachhaltig“ im September:  www.bonn.de/themen-entdecken/umwelt-natur/biostadt.php (Öffnet in einem neuen Tab).

Weitere Informationen zum Thema Biodiversität in Bonn gibt es auf den Internetseiten der Stadt Bonn, des Hauses der Natur und der Biologischen Station Bonn-Rhein/Erft.