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Bundesstadt Bonn

Baumbilanz 2022: Mehr als 700 neue Straßenbäume für Bonn

Nachhaltige Baumpflanzungen haben in Bonn hohe Priorität. Die Stadt investiert vor allem in die Pflanzung von Straßenbäumen, weil sie für die Klimaanpassung im dicht besiedelten urbanen Raum besonders wichtig sind. Mehr als 700 neue Straßenbäume hat das Amt für Umwelt und Stadtgrün allein im Jahr 2022 gepflanzt.

Das zeigt die aktuelle Baumbilanz, die die Stadtverwaltung jetzt dem Umweltausschuss vorgelegt hat: 2022 investierte die Stadt rund 2,9 Millionen Euro in die Pflanzung von insgesamt 719 Straßenbäumen. Im gleichen Zeitraum mussten 283 kranke oder bruchgefährdete Bäume gefällt werden. Damit ergibt sich eine positive Bilanz von 436 neuen Bäumen. Die Zahl der leeren Baumbeete konnte so deutlich reduziert werden: Aktuell sind nur noch drei Prozent der rund 30.000 Straßenbaum-Standorte im Stadtgebiet unbesetzt.

„Alle fehlenden Straßenbäume sollen zeitnah und kontinuierlich ersetzt werden. Dabei sind wir auf einem guten Weg – seit 2020 haben wir einen positiven Trend mit mehr Pflanzungen als Fällungen“, erklärt Dieter Fuchs, Geschäftsbereichsleiter im Amt für Umwelt und Stadtgrün. „Unser Anspruch ist es, die Bonner Straßenbäume bestmöglich zu pflegen und somit möglichst lange zu erhalten. Denn je älter ein Baum wird, desto höher ist sein ökologischer und klimatischer Wert. Aber es ist leider unvermeidbar, dass immer mal wieder kranke oder beschädigte Bäume gefällt werden müssen. Hier sorgen wir dafür, dass überall wo möglich Ersatz gepflanzt wird“, so Fuchs.

Pflanzstrategie in Grünanlagen: Qualität vor Quantität

Während die Stadt an den Straßen immer einen 1:1-Ersatz anstrebt, ist dies in Parks, auf Friedhöfen, auf Spielplätzen oder anderen Grünanlagen nicht immer sinnvoll. 2022 wurden hier 113 Bäume gepflanzt – 522 mussten gefällt werden. Dieter Fuchs erklärt: „Entscheidend ist unter dem Strich nicht die reine Zahlenbilanz, sondern die ökologische Wertigkeit der Bäume. Anders als Straßenbäume stehen Bäume in Grünflächen in der Regel nicht einzeln, sondern in Baumgruppen zusammen. Wenn ein Baum aus einer Gruppe gefällt werden muss, hat ein neuer Baum zwischen den größeren älteren Bäumen keine guten Entwicklungschancen. Hier ist es sinnvoller, den älteren und vitalen Nachbarbäumen Platz zu lassen, welche die Lücke schnell schließen werden.“

Nachhaltige Baumpflanzungen für kommende Generationen

Ob an der Straße oder in Grünanlagen: Ziel der Stadt ist es, Baumstandorte zukunftsfähig zu entwickeln, damit die neugepflanzten Jungbäume optimale Entwicklungschancen haben und so lange wie möglich erhalten bleiben. Bei Nachpflanzungen an der Straße werden die Baumbeete daher nach Möglichkeit vergrößert, etwa damit Regenwasser besser versickern kann. In seltenen Fällen können leere Baumbeete nicht wieder bepflanzt werden. Zum Beispiel, weil im Bereich der zu vergrößernden Pflanzgrube Versorgungsleitungen verlaufen, private Bäume auf die Straße überragen oder Grundstückseinfahrten und Straßenlaternen im Weg sind.

Gleichzeitig plant die Stadt neue Baumstandorte im Stadtgebiet anzulegen. Das Amt für Umwelt und Stadtgrün hat hierfür ein Baumkonzept erstellen lassen, welches den Bedarf und das Potenzial der einzelnen Stadtteile aufzeigt. Berücksichtigt wurden verschiedene Kriterien – etwa die klimatische Situation im Quartier bei Tag und bei Nacht – umfangreiche Daten hierzu liegen der Stadt dank der im Rahmen des ZURES-Projektes erarbeiteten Klimaanalysekarten vor (Informationen zum ZURES-Projekt sowie dem Nachfolgeprojekt Mutabor gibt es unter  www.bonn.de/zures (Öffnet in einem neuen Tab)). Schon im kommenden Winter könnten die ersten Bäume in bislang baumlosen Straßen gepflanzt werden. Über die konkreten Planungen entscheiden zuvor jeweils die Bezirksvertretungen.

Stadt pflanzt und testet klimastabile Baumarten

Für die Pflanzungen wählt das Amt für Umwelt und Stadtgrün in erster Linie Baumarten, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen und zur Arten- und Lebensraumvielfalt in der Stadt beitragen, wie zum Beispiel Spitz-Ahorn, Zürgelbaum oder Ungarische Eiche. Die Stadt orientiert sich dabei an den aktuellen Empfehlungen der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) und eigenen Testergebnissen. Die GALK-Straßenbaumliste, aufgestellt und ständig aktualisiert durch den Arbeitskreis Stadtbäume bei der GALK, beruht auf seit 1995 durchgeführten Tests in verschiedenen Städten unter anderem auch in Bonn. Aktuell belegt Bonn die Sprecherfunktion in diesem Arbeitskreis, so dass alle Informationen und Aktualisierungen zu dem Thema Stadtbaum hier zusammenlaufen.

Weitere Informationen zum Thema Bäume in Bonn gibt es unter  www.bonn.de/stadtbaeume (Öffnet in einem neuen Tab).