Inhalt anspringen

Bundesstadt Bonn

Ukrainischer Botschafter Makeiev in Bonn – Partnerschaft mit Cherson

Oberbürgermeisterin Katja Dörner hat am Mittwoch, 28. Juni 2023, den ukrainischen Botschafter S. E. Oleksii Makeiev zu einem Gespräch im Alten Rathaus empfangen. Anlass war die im Februar eingegangene Solidaritätspartnerschaft zwischen Bonn und Cherson. Begleitet wurde der Botschafter, der sich ins Gästebuch der Stadt eingetragen hat, von Generalkonsulin Iryna Shum.

Der ukrainische Botschafter S. E. Oleksii Makeiev (l.) und die Generalkonsulin Iryna Shum (r.) zu Besuch bei Oberbürgermeisterin Katja Dörner im Alten Rathaus.

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Situation der Menschen in Cherson nach der schweren Flutkatastrophe sowie die Perspektiven für die Partnerschaft zwischen Bonn und Cherson. Oberbürgermeisterin Katja Dörner: „Die Menschen in unserer Partnerstadt Cherson mussten durch den Krieg und den Staudammbruch große Verluste erleiden. Mit unserer Partnerschaft möchten wir sie schnell und tatkräftig dabei unterstützen, wieder ein besseres Leben mit stabiler Infrastruktur aufzubauen. Mit Hilfe der Bonnerinnen und Bonner, die von Beginn an solidarisch waren, Hilfsorganisationen und Initiativen haben wir bereits einige Erfolge erzielt. Darüber freue ich mich sehr!“

Vermehrte Spendenaktivität bei „Bonn hilft Cherson“

Unmittelbar nach dem Beschluss der Solidaritätspartnerschaft hat die Stadt Bonn gemeinsam mit der Bonner Hilfsorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ im März das Spendenprojekt „Bonn hilft Cherson“ gestartet. Mit den Geldern soll konkrete Hilfe geleistet werden, beispielsweise bei der Versorgung von Krankenhäusern mit medizinischen Produkten und bei der Versorgung von Menschen mit Hilfsgütern für den täglichen Bedarf. 

Nach der Flutkatastrophe haben die Stadt und „Help“ wiederholt auf das Spendenprojekt hingewiesen, zum Beispiel über die Sozialen Medien und digitale Werbetafeln im Stadtgebiet – mit Erfolg. Die Spendenaktivität ist seitdem gestiegen. Bis Montag, 26. Juni 2023, sind Spenden in Höhe von rund 52.000 Euro eingegangen. Weitere Informationen zu „Bonn hilft Cherson“ und zur Spendenmöglichkeit gibt es unter  www.bonn-hilft-cherson.de (Öffnet in einem neuen Tab).

ZeSaBo sammelt Sachspenden für „Blau Gelbes Kreuz“

Neben finanzieller Unterstützung sind auch Sachspenden gefragt, zu denen der Verein Blau Gelbes Kreuz (BGK) mit Sitz in Köln und einem Ableger in Bonn daher ergänzend zum Spendenprojekt mit „Help“ aufruft. Das Zentrallager Sachspenden Bonn (ZeSaBo) hat dabei angeboten, die Sachspenden zu sammeln. Das BGK würde sie anschließend nach Cherson bringen. Gespendet werden können beispielsweise Lebensmittel, technische Geräte und Werkzeuge zur Flutfolgenbeseitigung. Was genau benötigt wird, hat das ZeSaBo in aktuellen Bedarfslisten auf seiner Webseite zusammengestellt:  www.zesabo.de/sachspenden.html (Öffnet in einem neuen Tab).

Partnerstädte regelmäßig im Dialog

Trotz der schwierigen Situation in Cherson steht die Bonner Stadtverwaltung mit dem Vizebürgermeister und den zuständigen Ansprechpartner*innen in Cherson sowie mit zahlreichen Initiativen in Bonn in enger Abstimmung. Seit dem ersten virtuellen Runden Tisch am 24. März, bei dem unter Teilnahme von Oberbürgermeisterin Katja Dörner die ersten Schritte der Partnerschaft besprochen wurden, folgen regelmäßig weitere virtuelle Treffen. Beteiligt sind dabei Vertreter*innen beider Stadtverwaltungen sowie von städtischen Unternehmen und Vertreter*innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Perspektiven: Lieferung von Fahrzeugen und Hilfsgütern

Weiter plant die Stadt Bonn, drei Fahrzeuge (ein Feuerwehr-Gruppenfahrzeug, ein Müll- und ein Reinigungsfahrzeug) aus städtischem Bestand nach Cherson zu liefern. Der Transport soll mit finanzieller und logistischer Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) schnellstmöglich erfolgen. 

Außerdem organisiert die Stadt den Transport zweier weiterer Fahrzeuge. Das passiert innerhalb des Projekts „Verbesserung des Bevölkerungsschutzes in kommunalen Partnerschaften mit der Ukraine“. Das Projekt wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global umgesetzt. Die Kosten für die Fahrzeugbeschaffung übernimmt das BMZ. Die Fahrzeuge sollen voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023 überführt werden.

Da Cherson unter anderem noch technisches Gerät wie Computer oder Server und Baumaterial angefragt hat, wird zudem geprüft, ob eine solche Lieferung möglich ist.

Solidaritätspartnerschaft mit Cherson

Die Solidaritätspartnerschaft mit Cherson ist die Stadt Bonn am 9. Februar 2023 mit einstimmigem Ratsbeschluss eingegangen. Dem Beschluss ging eine Anfrage der Stadtverwaltung von Cherson voraus, die Oberbürgermeisterin Katja Dörner im Januar 2023 erreichte. Ziel ist es, die Menschen in der Ukraine humanitär zu unterstützen und beim Wiederaufbau kommunaler Verwaltungsstrukturen zu helfen.

Weitere Informationen:  bonn.de/cherson (Öffnet in einem neuen Tab) und  bonn-hilft-cherson.de (Öffnet in einem neuen Tab).