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Bundesstadt Bonn

Die Bibliothek ist auch Ruhe-Oase inmitten des Alltagstrubels

Der „Feiertag aller Bibliophilen“ steht wieder an: Am 23. April wird der Welttag des Buches begangen. Die Stadtbibliothek Bonn nutzt diesen Anlass, um auf ihr umfangreiches Angebot aufmerksam zu machen.

„Wir feiern das Lesen“ – unter diesem Motto steht der weltweite Tag des Buches am 23. April 2024. Für die Stadtbibliothek Bonn ein willkommener Anlass, ihr ganzjähriges Engagement rund um Bücher und das Lesen vorzustellen. „Die Stadtbibliothek steht allen offen. Uns besuchen Menschen aller Generationen und jeder Herkunft, unabhängig von Nationalität und Kulturkreis, von Sprache, Religion und Geschlecht, wirtschaftlichem und beruflichem Status“, berichtet Helga Albrecht, Leiterin der Stadtbibliothek Bonn. Neben der Zentralbibliothek mit der integrierten Kinder- und Jugendbibliothek im Haus der Bildung am Mülheimer Platz gibt es die Bezirksbibliotheken in Beuel und Bad Godesberg sowie die Stadtteilbibliotheken Brüser Berg, Auerberg, Tannenbusch, Endenich und Dottendorf. Ergänzt wird das Angebot von der Musikbibliothek im Schumann-Haus in Endenich.

330.000 analoge und 17.000 digitale Medien

Die Stadtbibliothek Bonn eröffnet der Bonner Stadtgesellschaft freien Zugang zu Informationen. Damit stellt sie das im Grundgesetz verbriefte „Recht, sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu informieren“ (Artikel 5, Absatz 1) sicher. Den Besucherinnen und Besuchern steht ein Bestand an Medien zur Verfügung, der sich an ihren Bedarfen ausrichtet und fortlaufend aktualisiert, ausgewogen ergänzt und gepflegt wird. Rund 330.000 analoge Medieneinheiten gibt es. Die meisten davon Print-Medien wie Kindermedien, Belletristik und Sachmedien (213.000). Dazu kommen mehr als 80.000 audiovisuelle Medien wie Hörbücher, DVDs, Musik-CDs und 27.000 Noten sowie etwa 1.300 Spiele, zum Beispiel für Playstation oder Nintendo DS, und jede Menge Zeitschriften und Zeitungen. Darüber hinaus stehen für die Kundinnen und Kunden der Stadtbibliothek knapp 17.000 eMedien über die Onleihe zur Verfügung: 14.340 eBooks, 2.360 eAudios, 120 eVideos und 65 digitale Zeitungen und Magazine.

Angebote schon für die Jüngsten

Um schon den Jüngsten einen Zugang zu Büchern und Lesen zu ermöglichen, bietet die Stadtbibliothek kostenlose Führungen für Kinder ab fünf Jahren an, aber auch für Jugendliche und Erwachsene. Um Kinder für das Lesen zu begeistern gibt es zum Beispiel das Bilderbuchkino für Kindergartenkinder, Vorlesestunden, Lesepatenaktionen, Autorenlesungen, Klassenführungen, Schmökerstunden, spezielle MINT-Lesungen für Kinder zu naturwissenschaftlichen Themen, den Sommerleseclub (auch für Erwachsene), Playstation- und Wii-Spielnachmittage oder auch Einführungen in die Literaturrecherche (ebenfalls auch für Erwachsene) und Unterstützung von Oberstufenschüler*innen bei der Recherche für Facharbeiten.

Alle Angebote für Kinder und Jugendliche sind kostenlos. Kindern und Jugendlichen wird generell der Bibliotheksausweis gratis ausgestellt. Für Erwachsene mit Bonn-Ausweis gibt es 50 Prozent Ermäßigung, regulär fallen 30 Euro für eine Jahreskarte und neun Euro für eine Drei-Monats-Karte an. Ein zeitlich unbegrenzter Aufenthalt ist in allen neun Einrichtungen der Stadtbibliothek auch ohne Bibliotheksausweis im Rahmen der Öffnungszeiten möglich. Fast alle Medien können vor Ort kostenfrei auch ohne Bibliotheksausweis genutzt werden.

Attraktive informelle Lernoption und Ruhe-Oase

„Uns geht es auch darum, Informations- und Medienkompetenz zu vermitteln und Leseförderung zu bieten, wir verstehen uns als attraktive informelle Lernoption“, sagt Helga Albrecht. Überhaupt reichten die vielfältigen Angebote inzwischen längst über die klassische Buch- beziehungsweise Medienausleihe hinaus: „Beliebt ist die Stadtbibliothek bei vielen Menschen auch als Lernort, als Informationszentrum, als Ort der Inspiration, der Kommunikation oder auch als Ruhe-Oase inmitten des Alltagstrubels“, berichtet die Leiterin der Bonner Stadtbibliothek.

Im vergangenen Jahr wurden 1,5 Millionen Medien ausgeliehen

Rund 1,5 Millionen Medien – analog und digital – wurden im Jahr 2023 ausgeliehen, am häufigsten analoge Bücher (1,3 Millionen Ausleihen). Sieht man sich die Art der ausgeliehenen Bücher genauer an, führen Kinderbücher die Liste an (rund 390.000 Ausleihen), gefolgt von Sachliteratur für Erwachsene (270.000 Ausleihen) und Belletristik für Erwachsene (rund 180.000 Ausleihen).

Im Jahr 2023 verzeichnete die Stadtbibliothek mehr als 488.000 Besuche von Nutzer*innen. Davon gelten rund 23.500 Menschen als aktive Nutzerinnen. Darunter sind alle Menschen zu verstehen, die mit ihrem Bibliotheksausweis mindestens einmal im Jahr ein Buch oder ein anderes Medium entliehen haben. In der Altersgruppe der 46- bis 60-Jährigen finden sich die fleißigsten Entleiher*innen (rund 317.000 Ausleihen), gefolgt von den 26- bis 45-Jährigen (273.000 Ausleihen), den über 60-Jährigen (243.000 Ausleihen) und den Sieben- bis Zehnjährigen (rund 141.000 Ausleihen). Auffallend ist, dass die Anzahl der weiblichen Entleiherinnen deutlich über denen der männlichen Entleiher liegt, und zwar in allen Altersgruppen.

Erwachsene lieben Kriminalromane, Jugendliche Klassiker und „Romantasy“

Auch die literarischen Vorlieben der Bonner Bibliotheksnutzer*innen kann Helga Albrecht klar ausmachen: „Im Bereich der Belletristik führt das Genre der Kriminalromane die Ausleihliste deutlich an. Aber auch Liebesromane und Romane aus dem Bereich ‚Spannung‘ erfreuen sich großer Beliebtheit“, sagt sie. „Bei den Jugendlichen ist es so, dass neben den Klassikern wie Harry Potter, Percy Jackson, Kerstin Giers Reihen oder Warrior Cats, besonders Titel, die auf Social Media stark beworben werden, sehr gut laufen. Beliebt ist das New/Young Adult Genre in Kombination mit Fantasy. Auch gerne „Romantasy“, also am besten Fantasy oder Liebe - oder beides zusammen“, erklärt die Stadtbibliotheks-Leiterin.

Veranstaltungen der Stadtbibliothek Bonn am Welttag des Buches

Am Welttag des Buches am Dienstag, 23. April 2024, lädt die Stadtbibliothek zum Eröffnungsfest in den neu gestalteten Lesegarten im Innenhof des Hauses der Bildung, Mülheimer Platz 1, ein. Von 15.30 bis 17 Uhr gibt es Vorführungen und Spiele. Das Puppentheater SternKundt um 16 Uhr ist leider bereits ausgebucht. Am Abend ab 19 Uhr spricht der Journalist Jochen Spangenberg im Großen Saal im Haus der Bildung in seinem Vortag „Desinformation erkennen“ darüber, wie digitale Inhalte analysiert und überprüft werden können. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Medien.Mündigkeit“ in Kooperation mit dem Evangelischen Forum Bonn.

Alle Informationen zur Stadtbibliothek Bonn unter  www.bonn.de/stadtbibliothek (Öffnet in einem neuen Tab)

Hintergrund zum Welttag des Buches

1995 erklärte die UNESCO den 23. April zum „Welttag des Buches“, dem weltweiten Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autoren. Das Datum des 23. April geht zurück auf den Georgstag. Es bezieht sich auf die katalanische Tradition, zum Namenstag des Volksheiligen St. Georg Rosen und Bücher zu verschenken. Zudem fallen die mutmaßlichen Todestage von William Shakespeare und Miguel de Cervantes auf den 23. April.