Die Renovierung eines Hauses dient nicht nur dem Werterhalt und dem persönlichen Komfort, sondern kann im besten Fall bei guter Ausführung auch der Weitergabe eines baukulturellen Erbes dienen. Genau darum geht es beim Fassadenwettbewerb, den die Stadt Bonn seit vielen Jahrzehnten gemeinsam mit der Sparkasse Köln-Bonn sowie dem Verein Haus und Grund Bonn/Rhein-Sieg veranstaltet, um die Anstrengungen von Hauseigentümer*innen für den Erhalt ihrer historischen Immobilie zu würdigen.
Ergebnisse des 45. Fassadenwettbewerbs 2022
Bereits zum 45. Mal haben sich Hauseigentümer*innen engagiert, in dem sie ein Stück Vergangenheit originalgetreu wiederhergestellt haben.
Am Mittwoch, 29. Juni 2022, überreichte Oberbürgermeisterin Katja Dörner im Alten Rathaus die Urkunden an die Sieger*innen. Unterstützt wurde sie dabei von Werner Hümmrich, Leiter Filialdirektion der Sparkasse Köln-Bonn, und Dirk Vianden, Vorstandsvorsitzender Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg.
„Bonn ist reich an wunderschönen Fassaden. In wenigen Städten Deutschlands ist Gründerzeitarchitektur so wunderbar erhalten, wie zum Beispiel in unserer Südstadt oder dem Villenviertel. Dass diese Pracht noch lange bleibt, ist Ihren Anstrengungen zu verdanken. Gemeinsam mit den beauftragten Handwerksbetrieben tragen Sie so zur Verbesserung des Stadtbildes und zum Erhalt eines Stücks Stadtgeschichte bei“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner.
Insgesamt hatten 28 Eigentümer*innen ihre Bewerbung eingereicht. 19 davon erfüllten jedoch nicht in ausreichendem Maß die Kriterien des Wettbewerbs. Die Jury unter Vorsitz von Architekt Stefan Schevardo und besetzt mit Stadtbaurat Helmut Wiesner sowie weiteren Architekt*innen und zwei Malermeistern beriet sich zu jedem Objekt. Für die Entscheidung der Jury gelten die Bewertungskriterien Stil- sowie Sachgerechtigkeit der Renovierung, die Harmonie von Formen und Farben sowie der Gesamteindruck. Insgesamt 11.000 Euro an Preisgeld hatte das Gremium zu verteilen.
Die vier 1. Preise, die mit jeweils 1.600 Euro dotiert sind, gingen an:
- Lindenallee 9, Lothar Schutz,
- Poppelsdorfer Allee 76, Dr. Alexander Schmitz,
- Schloßstraße 6, Katrin Both,
- Luisenstraße 6, Sabine Donicht
Für die mit jeweils 1.000 Euro dotierten 2. Preise wählte die Jury folgende Gebäude aus:
- Gluckstraße 10, Julia und Dr. Thorsten Smidt,
- Kaiserstraße 85, Arminenhaus e.V., z. Hd. Christian Erbers,
- Kirschallee 30, Bernhard Jansen,
- Weberstraße 91, Petra und Paolo Groben-Moretti
Einen Sonderpreis über 600 Euro bekam bei der aktuellen Runde des Fassadenwettbewerbs die ehemalige Transformatorenstation von Daniela Kinkel in der Kunigundenstraße 42 zuerkannt. Damit erkannte die Jury an, „dass die Gestaltung und Umnutzung des Sonderbauwerks eine besondere, mit den übrigen Beiträgen kaum vergleichbare Herausforderung darstellte, welche vom Eigentümer mit bemerkenswerter Kreativität bewältigt wurde“, heißt es in der Begründung.