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Bundesstadt Bonn

Neuer Busbahnhof am Hauptbahnhof

Der zentrale Busbahnhof am Hauptbahnhof (ZOB) ist veraltet und muss neu gebaut werden. Der neue Busbahnhof soll komfortabler, sicherer und barrierefreier werden. In Zukunft können zudem mehr Busse dort halten und pünktlicher fahren.

Das Bild zeigt den Bonner Zentralen Omnibus-Bahnhof im Herbst 2023.
Blick von der Maximilianstraße: Diese Visualisierung stellt den künftigen Wartebereich auf der Mittelinsel dar.

Der aktuelle Zustand des Zentralen Omnibus-Bahnhofs (ZOB) ist nicht mehr zeitgemäß und ausreichend: weder vom Erscheinungsbild, der Ausstattung noch der Kapazität. Deshalb plant die Stadt den ZOB und die anliegenden Flächen prioritär neu. Da es sich bei der ZOB-Fläche um einen zentralen Bereich in der Innenstadt handelt, konkurrieren viele unterschiedliche Anforderungen und Nutzungsansprüche miteinander. Diese müssen bei der Planung in Einklang gebracht werden.

Der Fokus liegt auf einem leistungsfähigen, flexiblen und barrierefreien Nahverkehr. Insgesamt wird das gesamte Areal des ZOB im Vergleich zur heutigen Situation deutlich aufgewertet und die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem ÖPNV attraktiver.


Vielseitige Anforderungen an den neuen ZOB

Der Busbahnhof soll nach der Umgestaltung folgende Anforderungen erfüllen:

  • Möglichst viele Haltepositionen sowie Betriebshaltestellen für Notbetrieb, Bahnersatz- und Veranstaltungsverkehr müssen erhalten beziehungsweise geschaffen werden.
  • Gelenkbusse müssen den ZOB flexibel aus allen Richtungen anfahren können.
  • Fahrgäste sollen sich über eine hohe Aufenthaltsqualität freuen und es braucht möglichst kurze, barrierefreie Umsteigemöglichkeiten zwischen allen Angeboten des öffentlichen Verkehrs.
  • Komfortable, konfliktfreie Wegeverbindungen für den Radverkehr sind vonnöten sowie sichere Abstellmöglichkeiten in einem neuen unterirdischen Fahrradparkhaus.
  • Im Bereich Richtung Kaiserplatz sollen Betriebsräume für die Verkehrsunternehmen entstehen, Verkaufsstellen der SWB Bus und Bahn sowie gegebenenfalls ein Café/Imbiss-Angebot für Fahrgäste.
  • Die Planung sieht eine öffentliche Toilettenanlage vor.
  • Der ZOB soll sich durch eine hohe Gestaltungsqualität und Einfügung in das städtebauliche Umfeld unter Beachtung bestehender Sichtachsen zum Beispiel zum Münster sowie zum historischen Bahnhofsgebäude auszeichnen. 

Nachdem der Bonner Stadtrat im Oktober 2021 ein Anforderungsprofil für den Busbahnhof beschlossen hatte (siehe Vorlage unten), hat die Stadtverwaltung 2024 nach Abstimmung mit einer Vielzahl relevanter Interessengruppen wie SWB Bus und Bahn, der Behinderten-Gemeinschaft Bonn oder dem Radentscheid Bonn eine entsprechende Beschlussvorlage für die weiteren Planungsschritte vorgelegt. Diese soll im Februar 2024 in der Bezirksvertretung Bonn, dem Ausschuss für Wohnen, Planung und Bauen sowie dem Ausschuss für Mobilität und Verkehr beraten werden. Im Anschluss daran soll im März 2024 der Rat der Stadt Bonn die Beschlussvorlage verabschieden.

Diese erste Visualisierung zeigt, wie der Wartebereich auf der Mittelinsel des neuen Zentralen Omnibus-Bahnhofs vom Kaiserplatz her aussehen könnte.

Planung: Mittelinsel zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit

Die Planung – die den politischen Gremien zum Beschluss vorgelegt wird –sieht eine zentrale Mittelinsel als Wartebereich für die Fahrgäste vor. Sie soll ein durchgängiges Dach erhalten, das mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet wird, durch ihre Transparenz aber eine gute Belichtung gewährleistet. Entlang der Maximilianstraße wird ein durchgängiger, niedrigerer Witterungsschutz geplant, um die Zugänglichkeit für die Feuerwehr zu den Bestandsgebäuden sicherzustellen. Neue Aufzüge und Rolltreppen sollen die barrierefreie Verbindung von Busbahnhof und Bahnhof deutlich verbessern.

Aufgrund ihrer zentralen städtischen Lage konkurrieren verschiedene Nutzungsansprüche um die heutige Fläche des Busbahnhofs, was den Planungs- und Abstimmungsprozess sehr komplex gestaltet. Die verfügbare Fläche ist zum einen oberirdisch durch die umliegende Bebauung sowie denkmalgeschützte Bereiche, zum anderen aber auch unterirdisch durch Stadtbahnanlagen sowie Kanalsysteme beschränkt. Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile und in Abstimmung mit diversen Interessengruppen hat die Verwaltung einen Kompromiss zwischen den Anforderungen des Öffentlichen Personennahverkehrs sowie anderen Nutzungsansprüchen vorgelegt.

Dialog zur Ausgestaltung der Planungen

Nachdem die politischen Gremien sich mit der vorgelegten Planung befasst haben, ist ein Dialog mit den Bürger*innen geplant. Um die Ideen und Visionen der Bürgerschaft zu berücksichtigen und generell über den Neuplanungsprozess zu informieren, findet voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2024 eine Bürgerbeteiligung statt.