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Bundesstadt Bonn

Kompensation: Bonn in Balance.

Das Ziel: 2035 gleichen wir unseren unvermeidbaren CO2-Ausstoß aus.

Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Bonn gilt immer „Vermeidung vor Kompensation“, wenn es um den Ausstoß von Treibhausgasen geht. Zukünftig wird Energie zwar effizient genutzt und Emissionen werden eingespart. Trotzdem entstehen innerhalb des Stadtgebiets Treibhausgase, die sich nicht gänzlich vermeiden lassen, zum Beispiel im Verkehr oder der Industrie. Damit die Stadt 2035 tatsächlich klimaneutral ist, muss der Anteil dieser unvermeidbaren CO2-Austöße ausgeglichen bzw. kompensiert werden. Bei der Kompensation von Treibhausgasen wird klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre gebunden und dauerhaft gespeichert. Daraus entstehen sogenannte „negative Emissionen“ für die Treibhausgasbilanz.

Die unvermeidbaren Emissionen können entweder durch natürliche oder technische CO2-Bindung kompensiert werden. Im Bonner Stadtgebiet sind sieben Prozent landwirtschaftliche Flächen und 30 Prozent Wald- und Gehölzflächen. Für die natürliche Kompensation und die langfristige Speicherung von CO2 in den Böden führt die Stadtverwaltung eine Potenzialstudie durch. 

Die technische Kompensation unvermeidbarer Emissionen wird international als Carbon Capture and Storage (CCS) bezeichnet. Bei der Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid wird das Gas durch industrielle Prozesse abgetrennt, verflüssigt und eingelagert. Diese Technologie ist allerdings sehr kostspielig und wird laut IPCC-Bericht – dem Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change – bis 2030 einen sehr geringen Teil der globalen Treibhausgasreduzierung ausmachen können. Die Vermeidung von Treibhausgasen gegenüber der technischen Kompensation hat deshalb auch für das Bonner Stadtgebiet stets Priorität. 

Aktuelle und umgesetzte Projekte im Handlungsfeld Kompensation

Eine zuvor landwirtschaftlich genutzte Fläche im FFH- und Naturschutzgebiet „Siebengebirge“ am Schleifenfelsweg wird aufgeforstet. So schließt sich mit der Zeit eine bisherige Lücke im Wald. Der entstehende naturnahe Laubmischwald sowie der Humusaufbau im Boden tragen zur natürlichen CO2-Bindung bei. Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und die Stadt arbeiten dabei eng zusammen.
Durch die Obstbaum-Aktion der Stadt haben Bonner*innen im Herbst 2023 1.000 Bäumen ein Zuhause gegeben. Gartenbesitzer*innen und -pächter*innen konnten sich um kostenlose Apfel- und Kirschbäume bewerben. Diese Obstbäume sind echte Alleskönner: Sie speichern CO2, verbessern das Mikroklima, spenden Schatten und liefern Nahrung für Wildbienen und Co.