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Bundesstadt Bonn

Zeitfenster

Fotos, Grafiken, Urkunden, Akten, Briefe oder historische Bücher: Im Depot von Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek lagert manche Rarität. Die Reihe „Zeitfenster“ gewährt jeden Monat einen Blick in die Vergangenheit Bonns.


Zeitfenster Juni: Brieftagebücher von Leonhard Stroof

Vilichs erster Bürgermeister

Die Brieftagebücher von Leonhard Stroof (1757-1825), mit den Entwürfen aller seiner ausgehenden Schreiben, dokumentieren ausführlich die unzähligen und vielseitigen Aufgaben Stroofs als Bürgermeister von Vilich. Die gesammelten handschriftlichen Protokolle haben einen Umfang von rund 2200 Seiten und sind unter zwei Signaturen (Be 92 und Be 92a) im Bestand des ehemals selbstständigen Amtes Beuel verzeichnet.

Auszug aus den Brieftagebüchern von Leonard Stroof (Be 92a)

Die Brieftagebücher beginnen im März 1809. Am 7. März 1809 wurde Stroof, damals Gerichtsschreiber, zum Munizipaldirektor der neuen Munizipalität Vilich ernannt. Mit Einführung der Verwaltung nach französischem Vorbild, war Stroof nun für die eigenständige Leitung des neugeschaffenen Gemeinwesens zuständig.

Die Protokollschreiben sind leider nicht vollständig für die gesamte Amtszeit von Stroof überliefert. So fehlen u.a. die Schreiben zu seiner Begegnung mit Napoleon auf dem Finkenberg am 6. November 1811.

Auch fehlt ein ganzes Konvolut von Schreiben von Ende 1813 bis Ende 1816. Diese größte Lücke betrifft u.a. die Zeit in der Vilich 1815 an Preußen fiel. Stroof behielt sein Amt als Bürgermeister inne und führte die Brieftagebücher weiter bis Anfang 1825 und verstarb noch im Juni desselben Jahres.

Von den Brieftagebüchern liegt eine veröffentlichte Transkription unter dem Titel „Korrespondenz-Journal des Bürgermeisters Leonard Stroof von Vilich“ von Johannes Bücher in 3 Bänden vor. Diese ist unter der Signatur 95/307 im Lesesaal des Stadtarchivs einsehbar.

Auszug aus den Brieftagebüchern von Leonard Stroof (Be 92a)

Leonhard Stroof war der erste Bürgermeister der Bürgermeisterei Vilich (seit 1921 Amt Beuel). Er lebte von 1757 bis 1825 und verbrachte fast 50 Jahre seiner Lebenszeit im Staatsdienst für Vilich, 17 Jahre davon war er Bürgermeister.

Mit etwa 18 Jahren übernahm Stroof das Amt des Küsters und Dorflehrers, später wurde er Gerichtsschreiber, bis er 1809 unter Napoleon zum Munizipaldirektor der Munizipalität Vilich ernannt wurde.

 

Als die Rheinlande nach dem Wiener Kongress 1815 an Preußen fielen, übernahmen diese überwiegend die effiziente französische Verwaltungsorganisation. Stroof behielt sein Amt als Bürgermeister der Samtgemeinde Vilich bis zu seinem Tod.

 

Am 19. Juni dieses Jahres ist der 200. Todestag von Leonhard Stroof.


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