Christel Zachert war bereits 2009 zu Gast im Alten Rathaus. Damals wurde sie mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Da sie seitdem ihr Engagement nochmals intensiviert und um neue Verdienste erweitert hat, wurde sie nun mit dem Verdienstkreuz erster Klasse geehrt.
Mit dem Buch „Wir treffen uns wieder in meinem Paradies“ veröffentlichte sie 1993 die Aufzeichnungen ihrer Tochter Isabell, die im Alter von 16 Jahren an Krebs verstarb. 1995 gründete sie die Isabell-Zachert-Stiftung (IZS), die zum Ziel hat, die psychosoziale Situation von krebskranken Kindern und ihren Angehörigen zu verbessern.
Seit 2003 engagiert sich Christel Zachert zudem für das „Waldpiraten-Camp“, einer im deutschsprachigen Raum einmaligen erlebnispädagogischen Einrichtung. Das Camp soll jungen Menschen helfen, nach einer Krebstherapie wieder ins normale Alltagsleben zu finden. 2007 bestieg Zachert den Kilimandscharo und hisste auf dem Gipfel die Fahne des „Waldpiraten-Camps“. Für jeden Höhenmeter erhielt sie Spenden, die der IZS zuflossen.
2009 überzeugte sie die Deutsche Sektion der International Police Association, ihre jährliche Benefizfahrradtour zu Gunsten der IZS durchzuführen. In zehn Jahren, in denen sie bei jeder Tour mitfuhr, wurden über 630.000 Euro gesammelt. Die Spendengelder finanzierten jährlich zwei „Waldpiraten-Camps“. 2019 bezahlte sie durch die IZS den Bau und die Einrichtung des neuen Kinderspielhauses der „SyltKlinik“, einer kinderonkologischen Fachklinik für familienorientierte Rehabilitation. Durch ihre intensive Öffentlichkeitsarbeit und umfangreiche Spendensammelaktionen hat sie eine finanzielle Unterstützung in Millionenhöhe für krebskranke Kinder mobilisiert.
Christel Zachert hat in den letzten 25 Jahren seit der Gründung der IZS durch ihr ehrenamtliches Engagement dazu beigetragen, das Stiftungskapital erheblich anwachsen zu lassen.
Bürgermeisterin Melanie Grabowy sagte: „Christel Zachert verschaffte mit ihrem Buch 'Wir sehen uns wieder in meinem Paradies' dem Thema Krebs und Tod im Kindes- und Jugendalter gleichzeitig schonungslose und Hoffnung gebende Aufmerksamkeit. Unermüdlich arbeitet sie seit Jahrzehnten dafür, Erkrankten und deren Familien Unterstützung zukommen zu lassen. Sie verfolgte ihre Ziele dabei mit ganz besonders bewundernswerter Hartnäckigkeit und Ausdauer. Sie entwickelt stets neue Ideen und setzt sich tatkräftig für deren Umsetzung ein. Dafür möchte ich mich als Bürgermeisterin auch im Namen der Stadt Bonn sehr herzlich bedanken.“
Die Bürgermeisterin überbrachte bei den Feierlichkeiten im Alten Rathaus gleichzeitig die Glückwünsche des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst sowie des Kölner Regierungspräsidenten Thomas Wilk. Das Bundesverdienstkreuz wurde im September 1951 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet, um für besondere Leistungen und Verdienste von Bürger*innen Dank und Anerkennung zum Ausdruck zu bringen.