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Bundesstadt Bonn

Abschluss des Beethovenfestes 2022

Nach über 90 Konzerten feierte das Beethovenfest sein Abschlusswochenende mit Konzerten von Moor Mother über das Quatuor Ébène bis hin zum Finale mit Nicholas Collon und dem Aurora Orchestra. Das Festival endete am Samstagabend, 17. September 2022, mit einer Telekom Electronic Beats Abschlussparty und Hania Rani.

Neue Intendanz, neue Ideen und Umsetzungsformen

Dies ist eine Pressemitteilung des Beethovenfestes Bonn. 

Intendant Steven Walter blickt zufrieden auf die erste Ausgabe seines Beethovenfestes: "Ich freue mich sehr, dass so viele der neuen Ideen und Formate begeistert aufgenommen wurden. Es ist zu spüren, dass das Publikum nach Jahren der Pandemie wieder hungrig auf besondere musikalische Erlebnisse ist – ich danke für das Vertrauen und die vielen schönen gemeinsamen Momente beim Beethovenfest 2022."

Es war ein Festival der Orte und Konzertformate: Das ehemalige Hallenbad Viktoriabad, für viele Bonner*innen der Ort, an dem sie schwimmen gelernt haben, wurde zur Festivalzentrale umgebaut. Hier fanden insgesamt 17 Konzerte von Schulveranstaltung bis Diskursformat statt. Im dazugehörigen Café Blau wurde ein kostenloses Rahmenprogramm mit Live-Podcasts und Musiksessions angeboten, das offen stand für alle Menschen.  

Orte, die üblicherweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind, wurden zugänglich gemacht: Die Villa Hammerschmidt, zweiter Amtssitz des Bundespräsidenten, wurde mit Musik von Julius Eastman in einen neuen Kontext gesetzt. Der Post Tower, immerhin eine Dax-Konzernzentrale, wurde mit Musik auf allen Ebenen bespielt, zwischen denen 650 begeisterte Zuschauer*innen sich frei hin- und herbewegen konnten. 

Es gab ein Geheimkonzert, es gab Feierabendkonzerte, es gab ein Stadtteilfest im Brüser Berg, es gab das Eröffnungsfest "Bühne frei" ­– alles Formate, die weniger über die Künstler*innen, als über die Idee des physischen Erlebens von und Teilhabens an klassischer Musik funktionierten. Für die zwei Dunkelkonzerte mit dem vision string quartet in Zusammenarbeit mit blinden und sehbehinderten Menschen aus Bonn wurde das Beethovenfest für den Inklusionspreis NRW 2022 nominiert. 

Internationale Reichweite dank digitaler Angebote

Während des Beethovenfestes entstanden insgesamt zwölf Rundfunkmitschnitte. Internationale Reichweite bescherten die sechs Livestreams der Deutschen Welle, mit Aufrufen von 30.000 bis 55.000 Views pro Konzert (Stand 16.9.). Die Rundfunkmitschnitte werden im Oktober im Rahmen des ARD Radiofestivals ausgestrahlt, ergänzt um Interviews mit den Festivalkünstler*innen. Ein weiteres Highlight: Die WDR 3 Tonart sendete eine Woche lang live aus der Festivalzentrale, mit täglich 100 Besucher*innen vor Ort und 150.000 Hörer*innen am Radio. Die Livestreams der Deutschen Welle und alle weiteren digitalen Formate des Beethovenfestes sind zum Nachschauen und -hören im Magazin abrufbar:  www.beethovenfest.de/magazin (Öffnet in einem neuen Tab)

Zusammen mit den Post Tower Lounge Konzerten waren rund 31.950 Tickets verfügbar, von denen bislang etwa 21.250 Tickets vergeben wurden. Das Eröffnungsfest "Bühne frei" wurde konzeptionell erweitert und zählte viele tausend Besucher*innen. Hinzu kommen zahlreiche Vermittlungs- und Outreach-Projekte im Laufe des Festivals.

Das Motto "Alle Menschen" in die Zukunft tragen

Das diesjährige Beethovenfest stand unter dem Motto "Alle Menschen", entnommen aus Schillers Ode "An die Freude", die Beethoven in seiner weltberühmten Neunten Sinfonie verarbeitet hat. Ein Motto, das darauf abzielt, auch die Stimmen der Minderheiten und Subkulturen in die klassische Kunstmusik zu integrieren – vor, auf und neben der Bühne – und sich zu öffnen für alle Menschen. Was bedeutet das für die Zukunft des Festivals und das Selbstverständnis des Konzertbetriebs? Dazu hat das Beethovenfest in Zusammenarbeit mit einem beratenden Sounding Board, bestehend aus Sandeep Bhagwati (Komponist und Autor), Elisa Erkelenz (Musikkuratorin und Autorin) sowie Derya Atakan (Sängerin), ein White Paper verfasst. Der Begriff White Paper ist bewusst gewählt: Er bezeichnet ein lebendiges, in sich nicht abgeschlossenes und sich stetig weiterentwickelndes Papier, an dessen Ende eine allgemeingültige Diversitätsstrategie für das Beethovenfest stehen soll. Dieses Paper war Grundlage einer offenen Diskussion am Samstag, 17. September, im Viktoriabad.

Das sagen die Partner*innen

"Ich gratuliere Steven Walter ganz herzlich zu seinem ersten, sehr gelungenen Beethovenfest. Es waren inspirierende Wochen, bei denen Menschen durch Format, Programm und Ort die Musik und der Spirit Beethovens auf unterschiedlichste Weise nähergebracht wurden. Die Öffnung zu mehr Vielfalt im Programm und beim Publikum hat gegriffen und zeigt, was Musik bewegen kann – ich blicke bereits jetzt erwartungsvoll aufs nächste Jahr."

Katja Dörner, Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn

"Mein persönliches Highlight war der Osteuropa-Schwerpunkt in diesem Jahr. Sowohl das Solidaritätskonzert für die Ukraine mit dem Ukrainischen Jugendorchester, das die Dirigentin Oksana Lyniv einst extra aus Anlass des Beethovenfests gründete, als auch das diesjährige Campus-Konzert von Deutscher Welle und Beethovenfest mit Musikerinnen und Musikern aus Belarus und der Ukraine zeigen, wie wichtig und wirkmächtig die Sprache der Musik ist, wie sehr das Ringen um Demokratie, Freiheit und Menschenrechte – Themen, die Beethoven bereits umtrieben – bis heute in vielen Teilen der Welt einen hohen Preis verlangt. In diese Reihe passt – leider – auch das Campus-Konzert 2023: der Schwerpunkt wird auf Afghanistan liegen, mit geflohenen afghanischen Musikerinnen und Musikern, insb. dem Frauenrochester Zohra. Für diese jungen Künstlerinnen geht es im wahrsten Sinne des Wortes ums Über_Leben: als Frauen, als Musikerinnen."

Barbara Massing, DW Managing Director Business Administration

Es wird allen Sponsor*innen und Förder*innen des Festivals gedankt, ohne die das Beethovenfest 2022 in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.

Konzertfotos

Fotos ausgewählter Festivalkonzerte gibt es zum Download unter:  www.beethovenfest.de/pressebilder (Öffnet in einem neuen Tab)