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Bundesstadt Bonn

Kunstmuseum Bonn freut sich über Macke-Schenkung aus Privatbesitz

August Macke „Strauß mit Gladiolen auf blauem Hintergrund“ (1914)

Das Kunstmuseum Bonn freut sich sehr, das Gemälde „Strauß mit Gladiolen auf blauem Hintergrund“ des expressionistischen Malers August Macke in seiner Sammlung der Klassischen Moderne begrüßen zu dürfen. Über die neu gegründete Stiftung des Vereins der Freunde erhält das Museum die großformatige Arbeit als Schenkung des Bonner Ehepaars Vera Westermann und Michael Langenberg.

Dieses Werk stellt für das Haus schon insoweit eine wichtige Ergänzung seiner umfangreichen Macke-Bestände dar, als das Bild zu den letzten gehört, die der Künstler vor seiner Einberufung in den Ersten Weltkrieg am 8. August 1914 und seinem frühen Tod am 26. September 1914 fertigstellen konnte. Zudem schließt August Macke mit den Gladiolen auf blauem Hintergrund, wie auch mit dem zur gleichen Zeit entstandenen „Strauß mit Gladiolen auf rosa Hintergrund“, der sich im Besitz des Kunstmuseums Bonn befindet, seine jahrelange Beschäftigung mit dem Thema des Blumenstilllebens ab. Dabei verknüpft der Künstler seine Anregungen aus dem französischen Impressionismus mit seinem eigenen Ansatz, den Bildgegenstand rein aus der Farbe heraus zu entwickeln. Im Ergebnis verschwimmen die Formen zugunsten einer durchgehend malerischen Bewegung, in der die miteinander verschmelzenden Farben die gesamte Bildstruktur dynamisieren. Mit seiner großen stofflichen Präsenz, seiner bewegten Oberflächentextur und seiner souveränen Mischung aus kalten und warmen Tönen ist „Strauß mit Gladiolen auf blauem Hintergrund“ ein gültiges Werk aus der späten Schaffensphase August Mackes. 

Besondere Bedeutung erlangt die Schenkung durch die damit gegebene Möglichkeit zwischen beiden Blumenstillleben Vergleiche vorzunehmen, die neben der kompositorischen Anlage der Bilder auch den unterschiedlichen Umgang mit ihrer tiefenräumlichen Dimension betreffen.

August Macke und seine Werke sind für Bonn ebenso wie für das Kunstmuseum Bonn von zentraler Bedeutung, da sie die lokale Identität des Künstlers, der mit seiner Familie in der Stadt lebte und hier als zentrale kulturpolitische Figur agierte, mit internationaler Sichtbarkeit verbinden. 

Nach der großzügigen Schenkung eines umfangreichen Konvoluts von Dieter Krieg-Arbeiten aus der Sammlung Oehmen und der ebenso großzügigen Donation der Grafik-Editionen von Clemens Fahnemann, ist dies in kurzer Zeit bereits die dritte wichtige Bereicherung der jungen Förderstiftung des Vereins der Freunde des Kunstmuseums Bonn und ein eindrücklicher Beweis für die Attraktivität der Stiftung.