Am 10. Dezember 1948 wurde in Paris von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet. In 30 Artikeln ist festgehalten, welche grundlegenden Rechte jedem Menschen zustehen sollten, „ohne irgendeinen Unterschied“ und unabhängig davon, wo er sich aufhält. 30 internationale Künstler*innen haben sich mit den einzelnen Artikeln beschäftigt und ihren jeweils eigenen Blick darauf zum Ausdruck gebracht.

Mit der Sprache der Kunst sollen Menschen unmittelbar erreicht und berührt werden. Jeder Artikel ist dabei in der jeweiligen Landessprache und im englischen Originalwortlaut nachzulesen. In Bonn ist die Teilhabe an der Ausstellung erstmals barrierefrei möglich – mit QR-Codes zu jedem Bild und Artikel. Das Angebot ermöglicht das Vorlesen in einfacher Sprache und ist ergänzt durch Bildbeschreibungen für Sehbehinderte und jeweils ein Gebärdensprachen-Video.

Die Ausstellung „Pictures for the Human Rights“ ist Teil der Feierlichkeiten zu „75 Jahre Grundgesetz“, wird durch die VHS Bonn veranstaltet und gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Zur Ausstellungseröffnung erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Kunst hat eine ganz besondere Bedeutung für die Entfaltung der Menschenrechte. Aus gutem Grund gewährleistet Artikel 27 der UN-Menschenrechtskonvention jedem Menschen das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft teilzunehmen und sich daran zu erfreuen. Kunst ist Ausdruck unserer Individualität und unserer Identität, die Freiheit der Kunst ist deshalb ein elementares, auch in unserem Grundgesetz in Artikel 5 Absatz 3 gewährleistetes Grundrecht und wesentlicher Bestandteil unserer Demokratie. Was könnte also besser zusammenpassen, als die Darstellung der universalen Menschenrechte mit künstlerischen Mitteln? Ich wünsche der Ausstellung in Bonn eine große Resonanz und viele anregende Diskussionen.“

Volkshochschulen setzen sich mit ihrem umfangreichen Angebot für Vielfalt und Toleranz ein und verstehen sich seit jeher als Orte gelebter Demokratie, so die Leiterin der VHS Gabriele Tillmanns: „Wir holen mit dieser Ausstellung die Menschenrechte mitten hinein in die Innenstadt Bonns und laden alle Bürger*innen ein, diese sozusagen ‚im Vorbeigehen‘ zu erkunden und miteinander ins Gespräch zu kommen. Dies unterstreicht die Idee der Offenheit und Inklusion, die die Menschenrechte repräsentieren und die zugleich auch Leitprinzipien unseres Angebotes darstellen.“