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Bundesstadt Bonn

Eigentumswohnungen in Südstadt und Musikerviertel weiterhin am teuersten

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Bundesstadt Bonn hat den Grundstücksmarktbericht 2024 sowie die zonalen Bodenrichtwerte zum Stichtag 1. Januar 2024 beschlossen.

Eine Übersicht über den Immobilien- und Grundstücksmarkt in der Bundesstadt Bonn gibt der aktuelle Grundstücksmarktbericht 2024. Er betrachtet rückblickend das Kauf- und Verkaufsgeschehen aus dem Jahr 2023 anhand notariell beurkundeter Verträge.

Die Auswertung der Kaufverträge über unbebaute Grundstücke hat folgende Preisentwicklung ergeben: Baureife Grundstücke für eine Wohnbebauung mit Ein- und Zweifamilienhäusern blieben weitestgehend stabil. In den preislich hochwertigen Lagen (mehr als 1.000 Euro pro Quadratmeter) wurden die Bodenrichtwerte um fünf Prozent gesenkt. Die Bodenrichtwerte für Grundstücke für Mehrfamilienhäuser oder mit einer gemischten Nutzung haben dagegen im gesamten Stadtgebiet um zehn Prozent nachgegeben. Auch die Bodenrichtwerte in den Geschäftslagen der Innenstädte von Bonn und Bad Godesberg gaben um 15 Prozent nach. 

Zonale Bodenrichtwerte: Durchschnittliche Quadratmeterpreise im Stadtgebiet

Auf der Grundlage der Kaufpreissammlung und der oben beschriebenen Gesamtkauf­preisentwicklung auf dem Bonner Grund­stücksmarkt hat der Gutachterausschuss nach den Bestimmungen des Baugesetzbuches (BauGB) und der Verordnung über die amtliche Grundstückswertermittlung Nordrhein-Westfalen (GrundWertVO NRW) zum Stichtag 1. Januar 2024 zonale Bodenrichtwerte für das gesamte Bonner Stadtgebiet beschlossen.

Der zonale Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Lagewert des Bodens innerhalb eines Gebietes, das nach seinem Entwicklungszustand sowie nach Art und Maß der Nutzung weitgehend übereinstimmende Merkmale aufweist. Der zonale Bodenrichtwert bezieht sich auf den Quadratmeter Fläche eines Grundstückes mit dem definierten Grundstückszustand (Bodenrichtwertgrundstück).

So wurde beispielsweise der Bodenrichtwert für Einfamilienhausgrundstücke in der Bonner Südstadt mit 1.360 Euro pro Quadratmeter für 400 Quadratmeter, im Duisdorfer Oberdorf mit 880 Euro pro Quadratmeter für 500 Quadratmeter, in Beuel-Süd, „Elsa-Brändström-Straße“ mit 950 Euro pro Quadratmeter für 500 Quadratmeter und in Bad Godesberg „Am Stadtwald“ mit 890 Euro pro Quadratmeter für 800 Quadratmeter beschlossen.

Der höchste Bodenrichtwert für den individuellen Wohnungsbau, das heißt Ein- und Zweifamilienhausbebauung, befindet sich nach wie vor in der Nachtigallenstraße im Stadtbezirk Bad Godesberg mit 1.500 Euro pro Quadratmeter, bezogen auf ein 700 Quadratmeter großes Norm-Grundstück.

Grundstücksmarktbericht 2024 zeigt Preisentwicklung von Immobilien

Ebenfalls beschlossen hat der Gutachterausschuss den Grundstücksmarktbericht 2024 (Stichtag: 1. Januar 2024), welcher die Entwicklung des Bonner Immobilienmarktes im Jahre 2023 dokumentiert und analysiert. 

Insgesamt wurde auf dem Bonner Immobilienmarkt mit rund 1,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr (rund 1,3 Milliarden Euro) etwa 15 Prozent weniger Geld umgesetzt. Auch die Zahl der notariell beurkundeten Kauffälle hat sich im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent verringert. Den stärksten Rückgang zeigten dabei die unbebauten Grundstücke mit einem Minus von rund 20 Prozent.

Die für 2023 ermittelten durchschnittlich gezahlten Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser in mittleren bis guten Wohnlagen stellten sich im Vergleich zu 2022 je nach Gebäudeart und Baujahr differenziert dar. Der Markt für Neubauimmobilien von Ein- und Zweifamilienhäusern war auch in 2023 praktisch nicht existent.  

Auch hat der Gutachterausschuss die aktuellen Immobilienrichtwerte für Eigentumswohnungen beschlossen. Immobilienrichtwerte sind normierte Kaufpreise pro Quadratmeter Wohnfläche für ein durchschnittliches Alter bezogen auf eine bestimmte Wohnlage.

Die Preisentwicklung für Eigentumswohnungen ist erstmals nach langen Jahren der Steigerung fallend: Die Durchschnittspreise für Eigentumswohnungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent verringert. Im Bonner Musikerviertel sowie in der Bonner Südstadt werden nach wie vor die höchsten durchschnittlichen Kaufpreise für Eigentumswohnungen erzielt.

Der höchste Einzel-Kaufpreis für eine Eigentumswohnung im Jahr 2023 lag wie im Vorjahr bei rund 11.800 Euro pro Quadratmeter im Stadtbezirk Bonn. Insgesamt sind die Preise für Neubauwohnungen in Bonn um rund zwei Prozent gefallen. 

Grundstücksmarktbericht und Bodenrichtwertkarte im Internet

Die Bodenrichtwerte und der Grundstücksmarktbericht können im Informationssystem der Gutachterausschüsse in NRW unter  www.boris.nrw.de (Öffnet in einem neuen Tab) abgerufen werden. Der Grundstücksmarktbericht kann dort auch kostenlos als Pdf-Dokument heruntergeladen werden.

Die zonalen Bodenrichtwerte für den Bereich der Bundesstadt Bonn werden in der Bodenrichtwertkarte dargestellt, die im Kundenzentrum des Amtes für Bodenmanagement und Geoinformation im Stadthaus, Berliner Platz 2, Etage 6 B eingesehen werden kann. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 8 bis 13 Uhr sowie donnerstags zusätzlich bis 18 Uhr. Bürger*innen werden gebeten, vorab für Ihre Besuche unter 0228 - 77 2200 Termine zu vereinbaren.

Gegen Gebühr sind Druckfassungen der Bodenrichtwertkarte und des Grundstücksmarktberichtes erhältlich. Sie können formlos per E-Mail an  gutachterausschussbonnde bestellt werden.