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Bundesstadt Bonn

Beuel widmet den Platz vor dem Rathaus seinen „Möhnen“

Der Platz vor dem Beueler Rathaus heißt jetzt „Möhneplatz“. Damit finden die Mitglieder der Beueler Damenkomitees, die sogenannten „Möhne“, im Jubiläumsjahr „200 Jahre Beueler Weiberfastnacht“ Eingang in das Straßenverzeichnis. Bei der feierlichen Einweihung des Platzes am Mittwoch, 31. Januar 2024, enthüllten Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer im Beisein von Obermöhn Ina Harder und Wäscherprinzessin Sabrina I. das neue Straßenschild.

Enthüllten gemeinsam das neue Straßenschild für den "Möhneplatz" (von links nach rechts): Obermöhn Ina Hader, Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer und Wäscherprinzessin Sabrina I.

Die Benennung des zentralen Platzes weist auf die deutschlandweit einzigartige Tradition des Beueler Karnevals mit dem Rathaussturm an Weiberfastnacht hin. Die Obermöhn und die Wäscherprinzessin führen Jahr für Jahr den Sturm auf das Beueler Rathaus zur närrischen Übernahme gemeinsam an - angefeuert von den Möhnen aus den Beueler Damenkomitees sowie zahlreichen Schaulustigen. Den Beschluss zur Umbenennung fasste der Hauptausschuss der Stadt Bonn auf Empfehlung der Bezirksvertretung Beuel im Dezember 2023. 

„Rechtzeitig zum großen Rathaussturm im Jubiläumsjahr der Beueler Weiberfastnacht erhalten die Möhne einen angemessenen Platz im Herzen von Beuel“, freute sich Oberbürgermeisterin Katja Dörner, die auch Schirmherrin des Jubiläums ist. „Möhne spielen in Beuel eine wichtige Rolle. Die 17 Damenkomitees, aus deren Reihen jede Session eine Wäscherprinzessin proklamiert wird, prägen den Beueler Karneval und machen ihn zu etwas ganz Besonderem.“ 

Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer erinnerte in seinem Grußwort an die Geschichte der Beueler Weiberfastnacht, die vor 200 Jahren mit den Wäscherinnen begann: „Im Laufe der Zeit schlossen sich immer mehr Frauen den Wäscherinnen an, um ihren eigenen Karneval ohne die nach Köln gefahrenen Männer zu feiern. Die verheirateten Frauen nannte man Möhne – als Mütter, Großmütter, Schwestern oder Tanten versorgten sie neben der Arbeit zusätzlich die Kinder, die Großeltern und das Haus. Trotz oder gerade wegen ihres harten Alltags waren sie die treibende Kraft des Beueler Karnevals und so wurde ihr Name zum Namen der feiernden Frauen in Beuel.“  

Auch Wäscherprinzessin Sabrina I. freute sich über die Bennenung des Platzes: „Die jecke Frauenpower der Beuele Wieve hat jetzt mit dem ‚Möhneplatz‘ für das ganze Jahr eine Sichtbarkeit bekommen. Ich freue mich, dass damit der Begriff ‚Möhne‘ auch für die kommenden Generationen erhalten bleibt.“

Teil des Beueler Rheindamms wird nach Erna Neubauer benannt

Im Frühjahr 2024 gibt es eine zweite Straßenbenennung mit karnevalistischem Bezug: Auf Beschluss des Rates der Stadt Bonn wird in Beuel der südliche Teil des Rheindamms zwischen Arnoldstraße und Kaiser-Konrad-Straße nach Erna Neubauer benannt. Erna Neubauer hat sich als Obermöhn über Jahrzehnte für das Beueler Brauchtum engagiert und wesentliche Bestandteile der Beueler Weiberfastnacht wie die Proklamation der Wäscherprinzessin und den Rathaussturm mitgestaltet, vorangebracht und bekannt gemacht. Sie verstarb im Dezember 2022. 

Jubiläum „200 Jahre Beueler Weiberfastnacht“

Die Weiberfastnacht im Bonner Stadtteil Beuel feiert im Jahr 2024 ihr 200-jähriges Bestehen. Das Jubiläum ist nicht nur ein karnevalistisches, sondern auch eines der Emanzipation: Denn die Beueler Wäscherinnen wehrten sich gegen die Dominanz der Männer und die damit verbundene Ausbeutung der Frauen. Beide Themen spiegeln sich im Jubiläumsprogramm, das am Vorabend des 11.11.2023 gestartet ist und weit über das Ende der Session hinausreicht. 

Informationen zur Weiberfastnacht und zum Jubiläumsjahr bieten die Homepages der Stadt Bonn unter  www.bonn.de/weiberfastnacht (Öffnet in einem neuen Tab) und des Fördervereins Beueler Weiberfastnacht unter  www.waescherprinzessin.com (Öffnet in einem neuen Tab)