Zwischen den Trägern des Dachtragwerks entsteht so eine der großen Technikzentralen, deren Geräte die Versorgung des Konzertsaals gemäß heutigen Anforderungen gewährleisten werden. Im Vorfeld waren bereits die Stahlbaubühnen in das Dachtragwerk eingebaut worden, welche als Unterkonstruktionen für die Anlagengeräte dienen.
Zentrale Be- und Entlüftung des Großen Saals
Die vier Einheiten zur Wärmerückgewinnung sind Teil der zentralen Hauptbe- und entlüftung des Großen Saals, welche in Zukunft eine optimale Be- und Entlüftung des Konzertsaals gewährleistet. Zusätzlich zu den vier Wärmerückgewinnungseinheiten werden vier Abluftventilatoren und zwei Entrauchungsventilatoren in den Zwischenraum des Kuppeldachs eingebaut.
Außerdem werden die dazugehörigen Rohrleitungsgewerke installiert, welche unverzichtbar für die Funktion des Gesamtsystems sind. Darüber hinaus sind diverse elektro- und bühnentechnische Anlagen zu montieren.
Um die Akustik der Beethovenhalle nicht zu beeinträchtigen, werden die Ventilatoren der RLT-Anlagen (Raumlufttechnik) getrennt von den Wärmerückgewinnungseinheiten auf neu errichteten Fundamenten innerhalb des Dachraums in eigens konzipierten Mauerwerksaufstellräumen installiert.
Zum Belüftungskonzept
Die frische Außenluft wird durch das neu errichtete Außenluftbauwerk, welches auf der Nordseite im Außenbereich an der Straße Wachsbleiche errichtet wurde, angesaugt und über einen Lüftungskanal in die Lüftungszentrale im Untergeschoss des Gebäudes geleitet. Von dort aus wird die Zuluft in die Steigeschächte geleitet, welche innerhalb der Umfassungsmauern des Großen Saals, hinter der hölzernen Wandverkleidung des Großen Saals, liegen. Die frische Luft wird über Düsen und Quellauslässe in den Raum verteilt.
Im Gegenzug wird die Abluft durch Schlitze in der historischen Stuck-Rabitzdecke abgesaugt und über einen Fortlufthof, welcher am höchsten Punkt des Kupferdachs ausgebildet ist, nach außen geblasen.
Vier Öffnungen im Kuppeldach geschaffen
Bevor mit der Einbringung der Wärmerückgewinnungseinheiten begonnen werden konnte, mussten zahlreiche Vorleistungen erbracht werden. Neben der Einrichtung von Verkehrs- und Transportwegen mussten vier zusätzliche Einbringöffnungen im Kuppeldach geschaffen werden. In den entsprechenden Bereichen des Daches wurden deswegen zunächst keine Kupferbahnen verlegt.
Die vorbereitenden Arbeiten für diesen Meilenstein erforderten eine sehr aufwändige und gut abgestimmte Zusammenarbeit zahlreicher Gewerke wie Dachdecker, Rohbauer und Stahlbauer. Alle Arbeiten mussten dabei auf den Anlieferungszeitpunkt der technischen Anlagen ausgerichtet werden, damit die sensiblen Geräte ohne lange Verzugszeiten zeitnah eingebaut werden können.
Weitere Meilensteine
In den kommenden Monaten bis Ende 2023 stehen folgende weitere bedeutende Arbeiten („Meilensteine“) auf der Baustelle der BHB an:
- Gerüstabbau im Großen Saal
- Estrich/Parkettarbeiten im Großen Saal
- Beginn des Innenausbaus des Studios
- Schließung des Kupferdaches
- Start Herstellung Natursteinfassade Seminarräume
- Start Bühnentechnik
- Abschluss der Arbeiten zur Saalverkleidung
Allgemeines
Die bauliche Fertigstellung der Beethovenhalle befindet sich weiterhin im Plan. Der Termin für die Übergabe an die Nutzerin, die Bonn Conference Center Management GmbH, steht nach wie vor für Dezember 2025 an. Die Kostenprognose von 221 Millionen Euro wird nach aktuellem Stand eingehalten.
Ein Film über die Einbringung der Technik unter dem Dach der Beethovenhalle ist auf www.bonn.de/beethovenhalle (Öffnet in einem neuen Tab) veröffentlicht.