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Bundesstadt Bonn

„Flottes Gewerbe“: Alternative Lastenrad für Bonner Unternehmen

Rund einen Monat lang konnten acht Bonner Betriebe auf Kosten der Stadt Bonn ausführlich und unterstützt durch Beratung und Service Lastenräder in ihrem Firmenalltag ausprobieren. Beim Abschlusstag auf dem Möhneplatz zogen sie nun eine positive Bilanz.

Abschluss des Projekts "Flottes Gewerbe": Einen Monat lang testeten Bonner Unternehmen, wie Mobilität mit einem Lastenrad im Firmenalltag gelingt. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Vertreter*innen der Bonner Wirtschaftsförderung zogen sie nun Bilanz.

Mobilität ist zentral für die Bonner Wirtschaft. Handel, Handwerk und Dienstleistungsunternehmen haben viele Wege zu bewältigen. Staus und knapper Parkraum können eine Herausforderung sein, gerade in Innenstädten. Hier setzt das Projekt „Flottes Gewerbe“ der Bonner Wirtschaftsförderung an: Über einen Zeitraum von fünf Wochen hatten Bonner Unternehmen die Möglichkeit, kostenfrei ein E-Lastenrad im Firmenalltag auszuprobieren. Mit Unterstützung des von der Stadt Bonn beauftragten Dienstleisters Cargobike.jetzt bekamen so acht Bonner Unternehmen im Vorfeld eine ausführliche Beratung, welches Lastenrad-Modell individuell geeignet ist, um dieses im Monat August ausführlich im Alltag zu testen. Anlässlich der Abschlussveranstaltung am Montag, 1. September 2025, auf dem Möhneplatz vor dem Rathaus Beuel, zogen die teilnehmenden Unternehmen sowie Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Sven Schneider, Leiter des Service Centers Wirtschaft in der Bonner Wirtschaftsförderung, Bilanz.

„Die Bonner Wirtschaft kann viel dazu beitragen, dass Bonn bis 2035 klimaneutral wird – gerade der Verkehr ist hier ein wichtiger Ansatzpunkt“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner bei der Abschlusspressekonferenz zum Projekt „Flottes Gewerbe“. Etwa ein Drittel aller Emissionen des motorisierten Straßenverkehrs entfallen auf den Wirtschafts- und Güterverkehr. „Das ‚Flotte Gewerbe‘ ist ein Baustein unserer vielfältigen Klimaschutz-Angebote für die Bonner Wirtschaft. Damit bieten wir die Möglichkeit, kostenfrei und niederschwellig die Option Lastenrad für das eigene Unternehmen auszuprobieren“, so die OB.

„Vor allem in Innenstädten bietet der emissionsfreie Transport ohne Stau und Parkplatzsuche eine attraktive Alternative zu Pkw und Diesel-Van. Ein weiterer Vorteil des Lastenrads ist, dass dafür kein Führerschein benötigt wird. Mitarbeitende ohne Fahrerlaubnis werden so auch mobil“, ergänzte Sven Schneider von der Wirtschaftsförderung. Seit Anfang des Jahres bietet die Bonner Wirtschaftsförderung den Bonner Unternehmen noch mehr Klimaschutz-Angebote an. Neben dem Projekt „Flottes Gewerbe“ gehören auch die Klimapartnerschaften Wirtschaft, das Gewerbegebietsmanagement sowie die Klimaschutzberatung zu den Angeboten der Wirtschaftsförderung. Weitere Informationen unter  www.bonn.de/klimaschutzangebote (Öffnet in einem neuen Tab) sowie  www.bonn.de/flottes-gewerbe (Öffnet in einem neuen Tab).

Acht Unternehmen haben sich erfolgreich um die Projektteilnahme beworben:

  • Haus der Springmaus
  • Ulrich Hartung GmbH
  • Stuck-Belz
  • Buchhandlung Jost
  • Abfluss-Reinigung Andreas Rings GmbH
  • Schreinerei Zeit für Holz
  • Entrümpelung Bernig
  • Alexander von Humboldt Stiftung.

Im Vorfeld hatten alle eine ausführliche Beratung durch den Dienstleister Cargobike.jetzt erhalten, um das passende Lastenrad-Modell aus dem vielfältigen Angebot wählen zu können. Mit der Lieferung der Fahrzeuge gab es eine Einweisung und während des Probezeitraums bestand die Möglichkeit, Service und Wartung in Anspruch zu nehmen. Nun schließt sich die Evaluation des Projekts gemeinsam mit den Betreiben an, um die gesammelten Erfahrungen auszuwerten.

Das sagen die teilnehmenden Unternehmen

„Wir freuen uns, Post, Material und Einkäufe klimaneutral, auch durch Ökostrom, transportieren zu können – und unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit zum Testen zu geben“, sagt beispielsweise das Haus der Springmaus zu Motivation, am „Flotten Gewerbe“ teilzunehmen. „Die Chance, ein solches Fahrzeug im Alltag zu testen, ist sehr wertvoll und wird ein wesentlicher Teil unserer Entscheidung beeinflussen. Im Einsatz eines solchen Fahrzeugs sehen wir gute Chancen, um den gestiegenen Anforderungen an Verkehr und Parkflächen gerecht zu werden“, sagt Michael Christmann, Inhaber von Stuck-Belz und Kreishandwerkermeister der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg. „Kundenanfragen noch schneller bedienen und dem lästigen Parkplatzsuchstress ein Ende setzen“, das erhoffte sich die Schreinerei Zeit für Holz. Ein „Zeichen für Nachhaltigkeit“ möchte auch die Alexander von Humboldt Stiftung setzen, die das Lastenrad hauptsächlich für das Haustechnik- und Gebäudemanagement-Team nutzt – für kurze Wege zwischen den Standorten, kleinere Transporte und Beschaffungen, emissionsfrei und effizient.

Das Unternehmen Bernig Entrümpelung will zeigen, dass nachhaltiges Handwerk möglich ist: „Mit dem Lastenrad erledigen wir kleinere Einsätze flexibel, leise und emissionsfrei – mitten in der Stadt. Ein echter Schritt Richtung Verkehrswende". Das Unternehmen Abfluss Reinigung Andreas Rings sieht folgende Vorteile: „Wir werden sehr viel in die Innenstadt gerufen und haben durch die Verkehrs- und Parkplatzproblematik oft Probleme, Kunden schnell zu helfen. Durch das emissionsfreie Fahrzeug unterstützen wir auch die Umwelt, wenn wir durch die Stadt fahren. Mit diesem Konzept können wir auch Facharbeiter unterstützen, die ohne Führerschein tätig sind und diese ohne Probleme zu den Aufträgen schicken und diese schnell abwickeln.“

Überzeugt von der Verkehrswende ist die Buchhandlung Jost: „Als traditionelles Bonner Unternehmen möchten wir die großen Nachhaltigkeitsbemühungen der Stadt Bonn unterstützen. Wir begrüßen, dass immer mehr Wege für das Fahrrad freigemacht werden und möchten einen größtmöglichen Anteil unseres täglichen Volumens an auszuliefernden Büchern vom Auto aufs Lastenrad verlagern. Als Nebeneffekt versprechen wir uns niedrigere Betriebskosten, effektivere Belieferungswege und gesündere Mitarbeiter*innen. Das Planungs- und Architekturunternehmen Ulrich Hartung hat sich bereits planerisch der „Phase Nachhaltigkeit“ angeschlossen und erweitert dies nun auf die betriebliche Mobilität: „Unsere Einstellung zu Nachhaltigkeit möchten wir auch nach außen repräsentieren. Unser Büro liegt zudem unmittelbar an der Adenauerallee und zu verkehrlichen Stoßzeiten ist das Rad hier immer die bessere Wahl.“

Das Unternehmen Bernig Entrümpelung konnte aufgrund von logistischen Gründen die Testphase noch nicht absolvieren. Dies soll möglichst im Herbst nachgeholt werden.

Aktionstag vor dem Beueler Rathaus zum Abschluss des Projektes

Um weiteren Unternehmen Lust auf ein Lastenrad zu machen, lud die Wirtschaftsförderung am 1. September 2025 Interessierten auf den Möhneplatz vor dem Rathaus Beuel ein. Neben dem Erfahrungsaustausch mit den teilnehmenden Unternehmen, dem Team des Service Centers Wirtschaft und dem Dienstleister Cargobike.jetzt präsentierten sich auch Herstellern, Fachhändlern und Partnern. Auf einem Test-Parcours konnten verschiedene Lastenrad-Modelle vor Ort ausprobiert werden.

Angebote sind eingebettet in Programm zum Bonner Klimaplan 2035

Das Projekt „Flottes Gewerbe“ ist Teil des Arbeitsprogrammes des Bonner Klimaplans 2035 (Klimaplansteckbrief 6.4.3.1: Optimierung urbaner Wirtschaftsverkehre). Die Stadt Bonn hat sich mit dem Bonner Klimaplan 2035 das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei der klimafreundliche Wandel in der Bonner Wirtschaft. Der Klimaplan als Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt Bonn war im März 2023 vom Stadtrat beschlossen worden. Als Klimaneutralitätsstrategie definiert der Klimaplan Ziele und Entwicklungspfade für die Zeit bis 2035. Und er enthält ein darauf ausgerichtetes „Arbeitsprogramm Klimaschutz 2023-2025“ für die Stadtverwaltung, das umgesetzt und in den kommenden Jahren kontinuierlich fortgeschrieben werden wird.