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75 Jahre Grundgesetz

Historische Einführung

Bonn ist die Wiege der stabilsten Demokratie auf deutschem Boden. Die Grundlage unserer demokratischen Ordnung ist bis heute das Grundgesetz.

Vor 75 Jahren begann der Parlamentarische Rat mit den Beratungen dazu im Bonner Museum Koenig. Karl Arnold, der damalige Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, begrüßte die Gäste im Museum Koenig mit den Worten:

Wir beginnen mit dieser Arbeit in der Absicht und dem festen Willen, einen Bau zu errichten, der am Ende ein gutes Haus für alle Deutschen werden soll.

Karl Arnold

Nach neunmonatiger Arbeit im Parlamentarischen Rat gab sich Deutschland schließlich eine neue Verfassung. Die Abgeordneten des Parlamentarischen Rates hatten den Grundgesetz-Entwurf am 8. Mai verabschiedet. Konrad Adenauer, Präsident des Parlamentarischen Rates, unterzeichnete am 23. Mai 1949 das Grundgesetz im Turnsaal der Pädagogischen Akademie. Es war das letzte Mal, dass der Parlamentarische Rat in Bonn tagte. Neben den elf Ministerpräsidenten und den Landtagspräsidenten waren auch Vertreter der alliierten Besatzungsmächte und zahlreiche Ehrengäste anwesend.

Die Verkündung des Grundgesetzes war mehr ein Festakt als eine Plenarsitzung: Es wurde Musik von Georg Friedrich Händel gespielt und zahlreiche Rundfunkstationen übertrugen die Veranstaltung. Mit Ablauf des 23. Mai – also einen Tag später – trat das Grundgesetz in Kraft.

Präsident Konrad Adenauer sagte am 23. Mai 1949:

„Heute, am 23. Mai 1949, beginnt ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte unseres Volkes: Heute wird nach der Unterzeichnung und Verkündung des Grundgesetzes die Bundesrepublik Deutschland in die Geschichte eintreten. Wir sind uns alle klar darüber, was das bedeutet. Wer die Jahre seit 1933 bewusst erlebt hat, wer den völligen Zusammenbruch im Jahre 1945 mitgemacht hat, wer bewusst erlebt hat, wie die ganze staatliche Gewalt seit 1945 von den Alliierten übernommen worden ist, der denkt bewegten Herzens daran, dass heute, mit dem Ablauf dieses Tages, das neue Deutschland entsteht." 

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes ließen einen bis heute bedeutsamen Text entstehen. Bereits der Anfang macht unmissverständlich deutlich: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.