Unterstützt wird dieser Anstieg durch das Förderprogramm Solares Bonn. Laut einer aktuellen Mitteilungsvorlage der Stadtverwaltung an den Ausschuss für Umwelt, Klima und Lokale Agenda profitierten allein in 2023 insgesamt 2.366 Haushalte von der Bewilligung städtischer Zuschüsse in Höhe von insgesamt gut 1,5 Millionen Euro. Mit dieser städtischen Unterstützung können im Vergleich zum bundesdeutschen Strommix rund 2.410 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr eingespart werden.
„Es ist sehr gut, dass der Ausbau der Photovoltaik in Bonn Fahrt aufgenommen hat. Die Antragszahlen beim Förderprogramm Solares Bonn sind 2023 derart hochgeschnellt, dass es die am häufigsten genutzte digitale Dienstleistung der Stadt war“, freut sich Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Wir fördern Solarenergie auch im Jahr 2024 weiter – vom kleinen Stecker-Solargerät für den Balkon bis zur großen Freiflächenanlage. Besonders begeistert bin ich vom Engagement der Bonnerinnen und Bonner, die sich jetzt für die Solarberatung ausbilden lassen. Diese Initiative wird uns noch einmal einen weiteren Schub geben.“
Auf Anregung der „Parents4Future“ Bonn und finanziert durch die Stadt Bonn bildet der Verein Metropol-Solar derzeit in vier Online-Workshops 30 Personen für die Solarberatung aus. Diese werden anschließend ehrenamtlich und firmenunabhängig Solarberatungen für private Haushalte übernehmen – auf Wunsch auch persönlich zu Hause, ähnlich einer Nachbarschaftshilfe. Das Projekt trägt so dazu bei, die Stromwende aktiv in die einzelnen Quartiere zu bringen. Denn die Bonner Klimaziele können nur gemeinsam, in Kooperation von Stadt und Zivilgesellschaft, erreicht werden.
Förderung auch für große Solaranlagen
Etwa 83 Prozent der im Jahr 2023 hinzugebauten Leistung stammt aus Photovoltaikanlagen unter 20 Kilowatt Peak Leistung – eine typische Größe für Privathaushalte. Das Förderprogramm Solares Bonn bietet jedoch auch für größere Solaranlagen hohe Zuschüsse: Photovoltaik auf Nichtwohngebäuden wie Schulen und Kitas, Vereinshäusern, Gewerbehallen, Bürogebäuden oder Kirchendächern wird mit 200 Euro pro Kilowatt Peak gefördert.
Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern ab vier Wohneinheiten erhalten eine erhöhte Basis-Unterstützung von 300 Euro je Kilowatt Peak. Diese Basisförderung ist kombinierbar mit der Förderung für die Einrichtung von Mieterstrom – dafür gewährt die Stadt zusätzlich zehn Euro je Kilowatt Peak und Wohneinheit. Ein Beispiel: Vermieter*innen eines Wohnkomplexes können für eine 50 Kilowatt Peak PV-Anlage inklusive Mieterstrom-Angebot an 20 Mietparteien 15.000 Euro Basisförderung plus 10.000 Euro Mieterstrom-Förderung beantragen.
Neben Dach-Solaranlagen fördert die Stadt Bonn auch Freiflächen-Photovoltaik, zum Beispiel zur Doppelnutzung von Parkplatz-Flächen oder landwirtschaftlichen Flächen, mit 200 Euro je Kilowatt Peak.
Alternativen zum Eigenbetrieb
Wer Eigentum hat und ein großes Dach oder eine Freifläche für Photovoltaik zur Verfügung stellen möchte, die Solaranlage aber nicht selbst installieren und betreiben möchte, kann das Dach oder die Freifläche auch an Dritte verpachten, beispielsweise an Bürgerenergie-Genossenschaften, welche die Installation und den Betrieb der PV-Anlagen übernehmen. Der städtische Zuschuss wird in diesem Fall dem Dachpächter gewährt. Auch die Stadtwerke Bonn bieten diverse Betreibermodelle an, die vom klassischen Kaufmodell bis hin zu PV-Mietmodellen oder Dachpachtmodellen reichen.
Über das städtische Förderprogramm bezuschusst die Stadt Bonn seit September 2021 die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern und an Fassaden sowie von Stecker-Solargeräten im gesamten Stadtgebiet. Seit Januar 2023 können zusätzlich auch Förderungen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen sowie Solarthermie-Anlagen zur Heizungsunterstützung beantragt werden. Sowohl private Haushalte (Mieter*innen und Eigentümer*innen) als auch Vereine und Gewerbetreibende sind berechtigt, einen Förderantrag zu stellen. Das Förderprogramm unterstützt den solaren Ausbau und trägt dazu bei, das Bonner Ziel der Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen.
Mehr Informationen gibt es unter www.bonn.de/solar (Öffnet in einem neuen Tab).