Inhalt anspringen

Bundesstadt Bonn

Bund fördert klimagerechte Neugestaltung Bonner Zentren

Klimagerechte Neugestaltung der Innenstadt Bad Godesberg und des Bonner Stiftsplatzes. Bundesministerin Klara Geywitz übergibt Zuwendungsbescheid in Höhe von 7,368 Millionen Euro.

Symbolische Übergabe des Zuwendungsbescheides in Höhe von 7,368 Millionen Euro: (v.l.) Bad Godesbergs Bezirksbürgermeister Michael Wenzel, Bundesbauministerin Klara Geywitz, Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Bonns Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall.

Als UNO-Stadt und Sitz des Weltklimasekretariats möchte die Bundesstadt Bonn eine Vorreiterrolle im Bereich der Klimaanpassung einnehmen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Verpflichtung ist die klimaangepasste Gestaltung der öffentlichen Räume und das Stärken der blau-grünen Infrastruktur in den Innenstädten. Mit dem Projekt „Klimagerechte Neugestaltung Bonner Zentren – Innenstadt Bad Godesberg und Innenstadt Bonn Stiftsplatz“ sind nun zwei modellhafte Beiträge zur Klimaanpassung in hochwassergefährdeten und hitzebelasteten Bereichen der beiden Innenstädte durch den Bund zur Förderung ausgewählt worden. 

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, überreichte am Freitag, 12. April 2023, Oberbürgermeisterin Katja Dörner im Beisein des Bad Godesberger Bezirksbürgermeisters Michael Wenzel und Bonns Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall auf dem Stiftsplatz für die Umsetzung der klimagerechten Neugestaltung eine Förderung in Höhe von 7,368 Millionen Euro im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Der Eigenanteil der Stadt Bonn beträgt 1,3 Millionen Euro.

„Wir wollen mit dem Projekt die beiden hitzebelasteten Bereiche besser an die Folgen der Klimakrise anpassen. In Zukunft sollen mehr Grün und mehr Wasser dazu beitragen, das Mikroklima zu verbessern“, betonte die Bonner Oberbürgermeisterin. „So sollen Maßnahmen zur Entsiegelung, Begrünung und Verschattung dafür sorgen, die Hitzebelastung in den beiden Innenstädten zu reduzieren bzw. in Anbetracht der Klimaveränderungen wenigstens eine weitere Zunahme der Belastung zu verhindern. Darüber hinaus wollen wir mit technischen Lösungen der Schwammstadt, z.B. Baumrigolen oder Retentionsräume im Baumgrund, künftigen Starkwetterereignissen besser begegnen.“

„Ich freue mich, dass gleich zwei Bonner Projekte im Rahmen des Bundes-Programms ,Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel‘ Fördergelder für die klimagerechte Neugestaltung erhalten - zum einen ,Innenstadt Bad Godesberg‘ und zum anderen ,Bonn Stiftsplatz‘“, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz. „Beim Bonner Stiftsplatz werden die historischen Zisternen erneuert und ein innovatives Wassermanagement etabliert. Unterstützt durch eine großflächige Entsiegelung wird somit eine wesentliche Verbesserung des innerstädtischen Mikroklimas erreicht. In der hochverdichteten Bad Godesberger Innenstadt wird eine zeitgemäße Stadterneuerung im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung mit Zisternen, Baumrigolen, Tiefbeeten und viel Entsiegelungen umgesetzt. Auch das wird sich positiv auf das innerstädtische Mikroklima auswirken."

Stärkung der „blau-grünen Infrastruktur“

Ziel des Projektes ist die klimagerechte Neugestaltung des öffentlichen Raums im Bad Godesberger Zentrum und auf dem Stiftsplatz, verbunden mit einem nachhaltigen Regenwassermanagement, d.h. die Wasserspeicherung (Sammlung und Leitung Niederschlagswasser im Sinne des Schwammstadtprinzips). Zentrale Elemente der Neugestaltung sind Entsiegelungsmaßnahmen, die Stärkung der „blau-grünen-Infrastruktur“ durch Vernetzung und Schaffung neuer qualitativ gestalteter Freiflächen, Barrierefreiheit sowie die Schaffung von Retentionsräumen und Schwammstadtelementen zur Verbesserung des Mikroklimas. Außerdem ist in Bad Godesberg die Begrünung von drei Stadtbahnabgängen der Stadtwerke Bonn vorgesehen.

Ergänzend zum Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ hat die Stadt Bonn beim Land NRW Mittel aus der Städtebauförderung für die klimagerechte Neugestaltung der Bad Godesberger Fußgängerzone beantragt. Aufgrund der räumlichen Abgrenzung ergänzen sich die Förderkulissen optimal - und nur im Zusammenspiel kann die Aufwertung des Innenstadtzentrums von Bad Godesberg gelingen. Ebenso sollen die „weichen“ Maßnahmen (nicht bauliche Maßnahmen) aus dem Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept Innenstadt Bad Godesberg (ISEK) neben der Neugestaltung der Fußgängerzone in den nächsten Jahren Schritt für Schritt umgesetzt werden. Hierfür konnten bereits Mittel aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ eingeworben werden. 

Neugestaltung der Bad Godesberger Innenstadt

Die Neugestaltung der Bad Godesberger Innenstadt ist eines von vier Projekten überhaupt, das eine Bundesförderung von mehr als sechs Millionen erhält. Die Pläne zur klimagerechten Neugestaltung der Bad Godesberger Fußgängerzone beinhalten:

  • Eine besondere Qualität des Projekts ist die Transformation des Theaterplatzes von einem weitgehend versiegelten, hitzebelasteten Stadtplatz hin zu einem multifunktionalen „grünen Baumhain“ inklusiver einer groß dimensionierten Baumrigole.
  • Im Zusammenhang mit der Neuanlage des Platzes Am Fronhof, wo Retentionsgärten und ebenfalls eine Baumrigole den Wasserhaushalt zusätzlich regulieren, entsteht eine zusammenhängende klimaangepasste und multifunktionale Freifläche in der Bad Godesberger Fußgängerzone mit Modellcharakter.
  • In den Verweil- und Aufenthaltsräumen sind punktuelle Wasserelemente als Fontänenfelder, Wasserläufe und Brunnen konzipiert, die sich im direkten Umfeld aufgrund der Verdunstungskühlung positiv auf das Mikroklima auswirken. Baumrigolen sind zur Wasserversorgung der Stadtbäume und Rückhaltung vorgesehen.
  • Integriert in diese Planung zur Klimaanpassung ist die Begrünung der Überdachungen von drei Stadtbahnabgängen (Moltkestraße, Löbestraße und Bad Godesberg Bahnhof) durch die Stadtwerke Bonn Verkehrs GmbH (SWBV) in der Bad Godesberger Innenstadt. 

Neugestaltung des Bonner Stiftsplatzes

Im Rahmen der klimagerechten Neugestaltung des Bonner Stiftsplatzes, für die der Bund rund eine Million Euro bereitstellt, sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Besonders hervorzuheben ist der hohe Entsiegelungsanteil im Rahmen der klimagerechten Neugestaltung des Stiftsplatzes. Wo zuvor noch ein vollversiegelter Parkplatz den Raum charakterisiert, soll durch die Neugestaltung eine grüne Insel geschaffen werden.
  • Durch die geplanten Grünflächen mit klimaangepassten Pflanzenarten wird auf der momentanen Wärmeinsel ein wichtiger Beitrag gegen die innerstädtische Hitzeentwicklung geleistet. Baumpflanzungen tragen mit ihrer Verschattung zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität insbesondere während Hitzeperioden bei.
  • Das geplante Regenwassermanagement spart unter Nutzung von vorhandenen Anlagen und Ressourcen wertvolles Wasser und trägt zur optimalen Entwicklung der Pflanzen bei. Die Verfolgung des Schwammstadtprinzips steht hier im besonderen Fokus. Schattenverträgliche Staudenflächen, Kräuterwiesenmischungen und klimaresistente Solitärbäume setzen Farbakzente und erhöhen die Biodiversität.
  • Das Materialkonzept sieht einen schonenden Umgang mit den vorhandenen Ressourcen vor, sodass unter Wiederverwendung des historischen Basaltkleinsteinpflasters eine Platzfläche im Bereich des denkmalgeschützten Christusbrunnens geschaffen wird. 

Weitere Informationen im Internet