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„Bezogen auf den Theatereffekt erscheint mir der Rigoletto als das beste Sujet, das ich bisher in Musik gesetzt habe […]. Dort gibt es Situationen von großer Kraft, Abwechslungsreichtum, Temperament, Pathos.“ (Verdi an Antonio Somma, 22. April 1853)
Mit der Beschreibung der Qualitäten seines 1851 uraufgeführten melodramma nach Victor Hugos Drama „Le Roi s´amuse“ benennt Verdi zugleich die Herausforderungen, denen sich jede Produktion dieser Oper stellen muss: „Rigoletto“ ist ein Meisterwerk, dessen Besonderheit in der Konfrontation psychologischer Charakterzeichnung mit den Unwahrscheinlichkeiten einer fantastischen Handlung liegt. Wie ein romantischer Schauerroman klingt diese Geschichte: Als Narr im Dienste des Herzogs von Mantua ist der missgestaltete Rigoletto zum Hassobjekt aller Höflinge geworden. Unterschiedslos verspottet er alle, die sein Herr – ein berüchtigter Schürzenjäger – ins Elend gerissen hat. Doch zugleich hat er Angst davor, dass seiner Tochter Gilda ein ähnliches Schicksal drohen könnte und hält sie deshalb versteckt. Doch muss Rigoletto erleben, dass sein Versuch, inmitten einer von Willkür und Gewalt beherrschten Umgebung seine private heile Welt zu bewahren, zum Scheitern verurteilt ist: Auch Gilda wird vom Herzog verführt und geht für ihn sogar in den Tod.
Ihre emotionale Glaubwürdigkeit gewinnt die Geschichte durch Verdis Musik. Seit „Rigoletto“ 1851 in Venedig zum ersten Mal die Opernbühne betrat, bewegt sein Schicksal das Publikum der Opernhäuser. Gemeinsam mit dem „Trovatore“ und der „Traviata“ (beide 1853) zählt „Rigoletto“ zur sogenannten „Trilogia popolare“, die den Beginn der Reifeperiode von Verdis großen Musikdramen bildet.