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Einführungsmatinée am Sonntag, 1. Juni, ab 11 Uhr (Foyerbühne)
Der Eintritt ist frei, allerdings gibt es ein begrenztes Platzangebot.
- Gija Kantscheli - Oper in zwei Akten und einem Intermezzo „Liebe und Pflicht“
- Libretto von Robert Sturua
- Musikalische Leitung: Daniel Johannes Mayr
- Regie: Maxim Didenko
MUSIK FÜR DIE LEBENDEN ist eine Produktion im Rahmen der mit dem OPER! Award 2023 ausgezeichneten Reihe FOKUS’33 des Theater Bonn. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen.
Eine zerstörte Welt. Die Kultur ist dahin, die Sprache vergessen. Als ein blinder Mann eine Geige findet und beginnt zu spielen, entsteht neue Hoffnung. In ihrer ganzen Ausdruckskraft wird Kantschelis einzige Oper zu einer Parabel über Kunst und Krieg.
Die Welt ist krank, sie stöhnt und knirscht im Krieg. Ihre Bevölkerung fürchtet um ihre Zukunft und sucht Zuflucht in… Musik.
Ein blinder alter Musiker bringt den überlebenden Kindern das Musikmachen bei. In einem Lazarett wird ein Operngastspiel unter dem Titel »Liebe und Pflicht« gegeben, dessen Aufführung unter fliegenden Bomben zu Ende geführt wird, bis alle Beteiligten und Zuschauenden tot umfallen. Doch erneut bringt die Musik Hoffnung in diese düstere Welt und die Oper endet in einer Chorapotheose.
Die ganze Oper ist eine Parabel, die in gewisser Weise einem mittelalterlichen Mysterienspiel oder einer Passion nahekommt. Kantschelis Partitur ist ein bunter Klangteppich, in dem die Musik von einer dezenten Schauspielmusik über Anspielungen auf populäre Musikgenres bis hin zur Parodie auf eine romantische Grand Opéra reicht. Kantscheli ist ein Meister der Chormusik und die Kinderchor- und Chorstellen sind besondere Highlights seiner Partitur.
Als Weiterführung der Reihe FOKUS’33 beschäftigt sich das Theater Bonn mit der Entdeckung der Raritäten, die in der Opernlandschaft des 20. Jahrhunderts neue Wege erkundet haben.
Gija Kantscheli (1935-2019) war georgischer Komponist, der hauptsächlich durch seine Symphonien zu internationalem Ruhm gelangte, während er in der Sowjetunion für seine zahlreichen Film- und Schauspielmusiken der breiten Öffentlichkeit bekannt war. MUSIK FÜR DIE LEBENDEN ist seine einzige Oper, die er auf ein Libretto des georgischen Theaterregisseurs und Autors Robert Sturua (geb. 1938) komponierte. Sturuas Ästhetik verbindet eine besondere Vorliebe für das Groteske, das Zusammenspiel des Komischen und Tragischen sowie die parabelhafte soziale Kritik, die er von Brecht erbte. Uraufgeführt 1982 in Tiflis wurde die Oper in einer revidierten Fassung 1999 in Weimar neueinstudiert; seitdem ist die Oper von den Bühnen vollständig verschwunden.
Informationen
Einlass | Altersempfehlung: ab 14 Jahren |
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