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Befasst man sich mit Kanonisierungsprozessen der letzten Jahrhunderte, so stellt man schnell fest: die schönen Künste haben normsetzende und zeitüberdauernde Impulse stets Männern zugeschrieben. Sowohl in der Literatur- als auch in der Kunst- oder Musikgeschichte mangelt es an weiblichen Figuren. Obwohl die Bemühungen einer feministischen Neuauflage des Kanons auf die 1970er Jahre zurückgehen und damit so alt sind wie die feministische Kulturwissenschaft selbst, ist dieses Vorhaben heute noch lange nicht abgeschlossen. Als Die Zeit im Jahr 2018 einen literarischen Kanon veröffentlichte, dessen Werke zu über 90 Prozent von Männern stammten, initiierte eine feministische Gruppe um die deutsch-schweizerische Schriftstellerin Sibylle Berg einen weiblichen „Bildungskanon“ mit dem Untertitel „Welche Frauen man heute kennen muss“, der zunächst bei Spiegel Online veröffentlicht wurde. [1] In der Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaft birgt das weibliche kulturelle Schaffen auch im Jahr 2023 noch zahlreiche unerschlossene Persönlichkeiten und spannende Forschungslücken. Oder haben Sie etwa schon einmal von den französischen Dichterin Azalais d’Altier, der Märchenerzählerin Madame d’Aulnoy oder der zeitgenössischen frankophonen Autorin Aminata Aidara gehört? Die Ringvorlesung verfolgt das Ziel, eine weibliche Kulturgeschichte zu zeichnen und dabei 12 Frauen genauer zu beleuchten, die man einfach kennen muss…
30.10. Nina Müggler (Bonn): "Jacquette Guillaume et ses « dames »: un gynécée de papier au XVIIe siècle", auf Französisch
6.11. Lena Schönwälder (Frankfurt): "Von mörderischen Mode-Ikonen und narzisstischen Schweineprinzen: Die condition féminine in den contes de fées der Marie-Catherine d’Aulnoy", auf Deutsch
20.11. Anne Kristin Fenske (Bonn): "An der posthumanistischen Schwelle schreiben: Une chose sérieuse von Gaëlle Obiégly", auf Deutsch
27.11. Séverine Sofio (Paris): "Le défi de l'histoire des artistes femmes" – en ligne/online, bitte melden Sie sich per E-Mail an kulturassistentuni-bonnde, auf Französisch
4.12. Blanche Sabbah stellt ihre Graphic Novel Histoire de France au féminin (Casterman, 2023) vor., auf Französisch
11.12. Birgit Münch (Bonn): "Louise-Élisabeth Vigée-Le Brun und Adélaïde Labille-Guiard: Zwei revolutionäre Malerinnen", auf Deutsch
18.12. Martine Reid (Lille): "Être Colette", auf Französisch
8.01. Agathe Mareuge (Paris/Wuppertal): "Ré Soupault (1901-1996), photographe, essayiste, historiographe des avant-gardes", auf Französisch
15.01. Britta Hartmann (Bonn): "Kritik an Blick- und Machtverhältnissen in den Filmen von Céline Sciamma", auf Deutsch
22.01. Aminata Aidara stellt ihren Roman Je suis quelqu’un (Gallimard, 2018) vor, auf Französisch
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Einlass | Entritt frei |
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