Die Stadt Bonn beteiligt sich aktiv an verschiedenen Projekten zur Klimaanpassung. Bereits mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept wurde ein eigener Baustein mit Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel geschaffen. Der inhaltliche Schwerpunkt des Anpassungsbausteins liegt in der Integration von Aspekten der Klimaanpassung in die Bauleitplanung.
Integriertes Klimaanpassungskonzept der Stadt Bonn
Die Stadt Bonn ist in relevanten Handlungsfeldern der Klimaanpassung wie der Hitze-, Starkregen- und Trockenheitsvorsorge seit vielen Jahren aktiv (z.B. die Projekte ZURES und MUTABOR). Seit dem 1. August 2023 wird ergänzend zu diesen bisherigen Aktivitäten ein systematisches Anpassungskonzept als Basis für eine ganzheitliche, strategische Planung und Weiterentwicklung der Klimaanpassung in Bonn entwickelt. Im ersten Schritt wird mit einer Bestandsaufnahme und Betroffenheitsanalyse der Fortschrittsgrad aller relevanter Handlungsfelder ermittelt und aufbereitet. Die Ergebnisse der Analysen werden Rückschlüsse auf die Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen zur Klimaanpassung in Bonn zulassen und sollen zur Ableitung von Lösungsansätzen genutzt werden. Ein darauf aufbauender Maßnahmenkatalog mit kurz-, mittel- und langfristig umzusetzenden Aktivitäten wird die Agenda zur Klimaanpassung in Bonn für die Folgejahre definieren.
Im Rahmen des Prozesses ist auch eine Bürgerbeteiligung geplant. Derzeit wird ein Beteiligungskonzept erarbeitet.
Die Erstellung des integrierten Anpassungskonzepts der Stadt Bonn (Förderkennzeichen 67DAA01041) wird im Rahmen der „Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) – Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Zeitraum vom 1. August 2023 bis 31. Juli 2025 gefördert. Die Durchführung erfolgt unter Leitung des Amts für Umwelt und Stadtgrün, unter Beteiligung weiterer Fachämter und Stakeholder und mit Unterstützung eines externen Dienstleisters zur Konzepterstellung.
Weiterführende Links
Kontakt
Lea Gockel
Klimaanpassungsmanagerin
klimaanpassungbonnde
0228 775468
ZURES
Von September 2016 bis August 2019 beteiligte sich die Bundesstadt Bonn am Verbundvorhaben „ZURES“ (Zukunftsorientierte Vulnerabilitäts- und Risikoanalysen als Instrument zur Förderung der Resilienz von Städten und urbanen Infrastrukturen). Im Rahmen des Projektes wurden für Bonn insbesondere aktuelle Planungsgrundlagen zum Thema Stadtklima (Hitze) entwickelt. ZURES knüpft inhaltlich unmittelbar an den Baustein Klimaanpassung des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Bonn an.
Das Verbundvorhaben ZURES wurde zu 100 Prozent durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Rahmenprogramms Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA) gefördert und von der Universität Stuttgart geleitet. Weitere Partner im Projekt waren die TU Dortmund, die United Nations University, GEO-NET Umweltconsulting, agl, Hartz und Saad sowie die Stadt Ludwigsburg als weiterer Praxispartner neben Bonn.
Als erster Meilenstein im ZURES-Projekt wurde im Juli 2018 die Klimaanalyse für Bonn erstellt:
Die Klimaanalysekarten wurden auf Basis der folgenden rasterbasierten Modellergebnisse erstellt:
Die Planungshinweiskarten für die Tag- und Nachtsituation wurden auf Basis der entsprechenden Klimaanalysekarten erstellt:
Erläuterungsbericht mit Lesehilfe zur Klimaanalyse sowie Planungshinweiskarte
Weitere Informationen zum Verbundvorhaben „ZURES“
Herausforderung Hitze in der Stadt - Das „ZURES“-Projekt in Bonn
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Auskunft zum Verbundvorhaben ZURES erteilt:
- Kontakt
- Ort
- Barrierefreiheit
Kontakt
Ort
Klimaanpassung und -vorsorge
Frau Jessica Löffler
Sachgebietsleitung
Etage 9 A
Stadthaus
Berliner Platz 2
53111 Bonn
Barrierefreiheit
barrierefreier Zugang über die Stadtbahnhaltestelle der Linie 66
Behindertengerechter Zugang über Rampe (Weiherstraße/Maxstraße)
Behindertenaufzug am Eingang Thomas-Mann-Straße/Budapester Straße (Loggia)
Behindertenaufzug am Eingang Weiherstraße
Behindertenaufzug am Eingang Franzstraße
Aufzüge mit Blindenschrift und Sprachausgabe im Hause vorhanden; die Aufzüge sind zudem mit Kameras ausgestattet, die im Notfall den Kontakt mit gehörlosen Personen ermöglichen
Gebäude verfügt über einen ausgewiesenen Parkplatz
barrierefreie Toilette im Eingangsbereich
an den Zugängen und im Erdgeschoss taktiles Bodenleitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen
Mutabor
MUTABOR - Langtitel: „Mikroskalige Untersuchung und Aktivierung der technischen und planerischen Anpassungskapazität der Stadt Bonn zur Reduzierung des Hitzestresses“ - knüpft an den Ergebnissen des Projektes ZURES an und soll ergänzend zur den dort ermittelten lokalspezifischen Handlungsprioritäten (anhand der Klimaanalyse sowie der Planungshinweiskarte) die tatsächlichen Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Eine möglichst genaue Ermittlung der lokalen Maßnahmenpotenziale soll dazu beitragen, Planungsempfehlungen deutlich konkretisieren zu können. Nach erfolgter Potenzialermittlung wird in einem nächsten Schritt eine gesamtstädtische mikroskalige Modellierung des möglichen Kühleffekts bei Realisierung der identifizierten Maßnahmenpotenziale durchgeführt und untersucht wie stark sich die Effekte in verschieden ambitionierten gesamtstädtischen Szenarien voneinander unterscheiden. Zudem wird im Projekt der Frage nachgegangen, ob und wenn welche quantifizierbaren Ziele zur Hitzeanpassung definiert und in Planungsvorhaben verfolgt werden können. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen in die Überarbeitung der Planungshinweiskarte zur Hitze einfließen.
Das Projekt MUTABOR (Förderkennzeichen 67DAS180A) wird im Rahmen der „Deutschen Anpassungsstrategie – kommunale Leuchtturmvorhaben“ mit einer Laufzeit vom 1. Februar 2021 bis 31. Juli 2023 durch das BMUV gefördert. MUTABOR wird unter Leitung der Stadt Bonn (Amt für Umwelt und Stadtgrün) und unter Beteiligung der Projektpartner GEO-NET Umweltconsulting und „berchtoldkrass space & options“ durchgeführt. Zudem erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens im Rahmen einer ideellen Zusammenarbeit durch das Fachgebiet „Digitalisierung, Visualisierung und Monitoring in der Raumplanung“ der Technischen Universität Kaiserslautern.
Informationen zum aktuellen Stand des Projekts:
Kontakt:
Frau Lea Gockel
Projektkoordination MUTABOR
0228 775468
lea.gockelbonnde
ISKAS - Klimaangepasste Stadtplanung in Bonn und NRW
Gemeinsam mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) sowie dem Deutschen Wetterdienst (DWD) beteiligt sich die Stadt Bonn an der Entwicklung eines Informationssystems für klimaangepasste Stadtplanung in NRW. Dieses Planungstool wird die Unterschiede auf die messbare und gefühlte Temperatur verschiedener Planungsvarianten von Nachverdichtungen im Gebäudebestand veranschaulichen.
Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen
Mit diesem Programm werden unter anderem Kitas, Pflege- und Altenheime oder Krankenhäuser unterstützt, um sie besser vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Mit geeigneten Konzepten und Maßnahmen werden die Auswirkung von Starkregen oder Hitzewellen auf die Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen der Einrichtungen gesenkt.
In der Stadt Bonn werden dazu zwei Projekte bis Ende November 2021 realisiert. In dem Projekt „Einstiegs- und Orientierungsberatungen zur Klimaanpassung in 20 Kitas in Bonn“ (FKZ: 67APS0292), gefördert durch den Förderschwerpunkt 1.1, werden verschiedene Kitas im gesamte Bonner Stadtgebiet untersucht. Als Ergebnis der Untersuchung sollen insbesondere kleinere, schnell umsetzbare Maßnahmen ermittelt werden wie z. B. Sonnensegel oder Begrünung des Hofes.
Über den Förderschwerpunkt 1.2 wird das Projekt „Vertiefende Konzepte zur Klimaanpassung für drei Kitas in Bonn“ (FKZ: 67APS0274) realisiert. Für die ausgesuchten Kitas werden detaillierte Konzepte erstellt, die auch größere bauliche Maßnahmen umfassen und die im Anschluss umgesetzt werden.
Das so gewonnene Wissen rund um die Klimaanpassungen lässt sich auch auf andere Kitas übertragen und leistet damit einen langfristigen Beitrag zur Wohn- und Arbeitsqualität in den sozialen Einrichtungen Bonns.
Kontakt
Lisa Emisch
Städtisches Gebäudemanagement - Controlling
Telefon 0228 772844
lisa.emischbonnde
KliMoPrax - Klimamodelle für die Praxis
Innerhalb der Fördermaßnahme „Stadtklima im Wandel“ beteiligt sich die Bundesstadt Bonn am ebenfalls vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „KliMoPrax“. Ziel ist die Entwicklung eines innovativen Stadtklimamodells in hoher Auflösung. Das Modell soll als praxisorientiertes Tool Anwenderinnen und Anwender aus dem Bereich Stadtplanung, Klimaschutz und Klimaanpassung bei Entscheidungsprozessen unterstützen.
Klimawandelvorsorgestrategie
Die Bundesstadt Bonn beteiligt sich aktiv an der Entwicklung der regionalen Klimawandelvorsorgestrategie (KWVS). Die KWVS ist ein dreijähriger fachlicher Diskussions- und Dialogprozess, der die Kommunen, Kreise und Fachplanungen in der Region Köln/Bonn für den präventiven Umgang mit den Klimafolgen sensibilisieren und unterstützen wird.
Hierzu werden zunächst die voraussichtliche Klimaveränderung und die Verletzlichkeit (Vulnerabilität) der Region untersucht. In regionalen Teilräumen werden diese Grundlagenergebnisse anschließend mit den relevanten Institutionen diskutiert und Lösungsansätze entwickelt. Im Ergebnis werden mit der KWVS integrierte fachliche und methodische Argumentations- und Entscheidungshilfen für die Kommunen, Kreise und Fachplanungen der Region Köln/Bonn erarbeitet, um diese in planerische Entwicklungskonzepte auf unterschiedlichen Maßstabsebenen zu integrieren sowie konkrete Projekte abzuleiten und umzusetzen.
KlimNet - Stadt und Land im Fluss
Mit dem Projekt KlimNet verfolgen der Wissenschaftsladen Bonn, die Ruhr-Universität Bochum, die Universität Bonn sowie die Bundesstadt Bonn das Ziel, Wissen und Engagement zur Klimaanpassung in Stadt und Region (Verwaltung, Zivilgesellschaft und Universität) zu mobilisieren und zu bündeln.
So werden Informationen über die Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel in der Region attraktiv bereitgestellt (online mit virtuellen und realen Citizen-Science-Elementen), vielfältige Handlungsoptionen von den Akteuren selbst entwickelt, um aus verschiedenen Richtungen gemeinsame Ziele einer resilienten Stadt und Region zu erreichen und handlungsorientierte Kooperationen und Methoden des Wissenstransfers privater und öffentlicher Akteure institutionalisiert.