Bonn ist eine grüne Stadt: Rund 125.000 Bäume wachsen in Grünanlagen, an Straßen und auf Friedhöfen; hinzu kommen die weitläufigen Waldflächen des Kottenforstes und im Ennert. Allerdings: In rund 540 Straßen gibt es aktuell keine Bäume - das sind rund ein Viertel aller Straßen im Stadtgebiet.
Angesichts der Klimakrise und der zunehmenden Hitzebelastung in der dicht besiedelten Stadt sind Straßenbäume von besonderer Bedeutung: Sie spenden Schatten, speichern Wasser und filtern die Luft. Um den Bonner Baumbestand weiterzuentwickeln und - wo möglich - mehr Straßenbäume für die kommenden Generationen zu pflanzen, hat die Stadt Bonn jetzt ein Baumkonzept beschlossen.
Vor allem in Quartieren, die eng bebaut, stark versiegelt und wenig begrünt sind, sollen künftig verstärkt Bäume gepflanzt werden. Anhand verschiedener Kriterien, darunter vor allem die klimatische Situation im jeweiligen Quartier, wurden folgende elf Stadtteile mit besonderem Bedarf an zusätzlichen Straßenbäumen identifiziert: Auerberg, Neu-Tannenbusch, das Ellerviertel (Nordstadt), Bonn-Güterbahnhof, Poppelsdorf, Neu-Duisdorf, Duisdorf-Mitte, Bad Godesberg-Zentrum, Pennenfeld, Lannesdorf sowie zusätzlich der Stadtteil Beuel-Ost mit seinen stark versiegelten Gewerbeflächen. Eine große Anzahl von neuen Straßenbäumen könnte allein in diesen elf Stadtteilen mit besonderem Bedarf entstehen.
Leider sind nicht in allen baumlosen Straßen und an allen Wunsch-Standorten Baumpflanzungen möglich. Straßenbäume sind vielen Stressfaktoren ausgesetzt - höhere Temperaturen in der Innenstadt, stark versiegelte Flächen, Streusalz, Parkdruck und häufige Bodenarbeiten. Die neuen Baumstandorte müssen hohen Ansprüchen genügen, damit die gepflanzten Bäume gut gedeihen und so lange wie möglich vital bleiben. Denn je älter die Bäume werden, desto größer ist ihre ökologische Funktion und ihre positive Wirkung auf das Stadtklima. Nach dem Schwammstadtprinzip soll das Baumumfeld so angelegt werden, dass möglichst viel Regenwasser den Bäumen zur Verfügung steht. Ein zu enger Straßenquerschnitt oder eine störende Gasleitung sind in der Regel Ausschlusskriterien für eine nachhaltige Baumpflanzung.
Die Stadtverwaltung wird nun zunächst in zehn Beispielstraßen in Vierteln mit besonderem Bedarf konkret überprüfen, ob und wie viele neue Baumstandorte dort realisierbar sind (Insterburgerstraße in Auerberg, Maarstraße in Beuel-Ost, Weierbornstraße in Duisdorf-Mitte, Schieffelingsweg in Neu-Duisdorf, Vorgebirgsstraße im Ellerviertel, Immenburgstraße in Bonn-Güterbahnhof, Honnefer Straße in Lannesdorf, Deutschherrenstraße und Röntgenstraße in Pennenfeld, Bennauerstraße in Poppelsdorf). Über die konkreten Planungen für Baumstandorte entscheiden abschließend die Bezirksvertretungen.
Weitere Informationen gibt es unter www.bonn.de/stadtbaeume (Öffnet in einem neuen Tab).