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Bundesstadt Bonn

Jahrestag Bücherverbrennung

Aus dem Feuer geholt - Gedenken anlässlich des 90. Jahrestages der Bücherverbrennung

Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Astrid Mehmel, Leiterin der Gedenkstätte, am Lesemal auf dem Bonner Markt.

Anlässlich des 90. Jahrestags der Bücherverbrennung am Mittwoch, 10. Mai 2023, hat auch in diesem Jahr wieder eine Gedenkfeier unter dem Titel „Aus dem Feuer geholt“ stattgefunden. In der Gedenkstätte Bonn gab es zudem eine Lesung mit Birte Schrein vom Schauspiel Bonn. Oberbürgermeisterin Katja Dörner hat die Gedenkfeier um 14 Uhr am Lesemal auf dem Bonner Markt eröffnet.

Außerdem mit dabei waren die Künstler und Erschaffer des Erinnerungsmals, Dr. Horst Hoheisel und Andreas Knitz, die Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA), Janna Reif, Helene Kast vom Studierendenparlament und Astrid Mehmel, Leiterin der Gedenkstätte. Studierende der Universität Bonn lasen Texte der damals jungen Autor*innen Eugen Gottlob Winkler, Mascha Kaléko, Leonid Pantelejew, Friedrich Torberg und Hans Keilson vor, deren Werke 1933 verbrannt und verfemt wurden.

Unter dem Titel „Das Gedächtnis der Menschen ist so furchtbar kurz – In der Erinnerung und auf dem Papier die vielen Pfade“ stellten die Autor*innen Frederike Schäfer und Ismael Berrazouane von der NRW-Schreibakademie des Bonner Literaturhauses ihre Collage verbrannter und verfolgter Stimmen von 1933 bis heute vor.

Die Truhe vor dem Lesemal wurde mit neuen Werken gefüllt und wieder in den Boden eingelassen.

Wie in jedem Jahr wurden die Bücher aus der vor dem Rathaus eingelassenen Truhe an das Publikum verschenkt und die Truhe anschließend mit neuen Werken gefüllt und bis zum nächsten Jahr verschlossen.

Veranstaltende waren Gedenkstätte- und NS-Dokumentationszentrum der Stadt Bonn in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Bonn sowie dem Studierendenparlament und dem AStA der Universität Bonn.

Am 10. Mai 2013 wurde zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Bücherverbrennung ein Erinnerungsmal auf dem Bonner Markt an die Öffentlichkeit übergeben. Es besteht aus über den Platz verstreuten „Lese-Zeichen“. Diese im Pflaster eingelassenen Bronzebücher enthalten auf dem Rücken Titel und Namen von Autor*innen der von den Nationalsozialisten verbrannten Bücher.