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Bundesstadt Bonn

Saubere Energie für Bonn

SWB Energie und Wasser geht einen weiteren, großen Schritt in Richtung klimaneutrale Energieproduktion: Im Heizkraftwerk (HKW) Nord ist eine neue, wasserstofffähige Gasturbine von Siemens Energy in Betrieb gegangen. Auch eine Bestandsturbine wurde wasserstofffähig umgebaut und weitere Anlagenkomponenten ergänzt. In Zukunft soll die Gas- und Dampfturbinenanlage mit grünem Wasserstoff betrieben werden.

Dies ist eine Pressemitteilung der Stadtwerke Bonn

Der feierliche Moment: (v.l.) David Lutz, Aufsichtsratschef von SWB Energie und Wasser, SWB-Konzernchef Olaf Hermes, Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Marco Westphal, Geschäftsführer von SWB Energie und Wasser, Svenja Udelhoven, Aufsichtsratsmitglied von SWB Energie und Wasser sowie Kreisdirektorin und Helge Wilhelm, Bereichsleiter Erzeugung Strom/Fernwärme bei SWB Energie und Wasser, schneiden das Band durch.

Die Einweihung und Inbetriebnahme am Heizkraftwerk Nord haben die SWB-Geschäftsführer Olaf Hermes und Marco Westphal mit Aufsichtsräten von SWB Energie und Wasser sowie am Bau beteiligten Firmen und Mitarbeitenden gefeiert. Auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Vertreter aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der an der Stadtwerke-Tochter SWB Energie und Wasser beteiligt ist, haben an der Feier am Freitag, 27. September, teilgenommen.

Für rund 90 Millionen Euro ist das HKW Nord erfolgreich modernisiert worden. Es präsentiert sich nun mit zwei wasserstofffähigen Gasturbinen sowie einem umgebauten und neuen Abhitzekessel. Damit ist es hocheffizient und zukunftsfähig aufgestellt. Zudem gibt es ein neues Werkstatt- und Bürogebäude sowie ein neues Maschinenhaus.

Stimmen zum Meilenstein in Energieversorgung 
 
"Wir haben jetzt am Heizkraftwerk Nord die Weichen für eine nachhaltige Energiewirtschaft gestellt, die CO2-Emissionen reduziert und vermeidet. Dank der wasserstofffähigen Turbinen steigern wir die Potenziale für die umweltfreundliche Fernwärme- und die Stromproduktion in Bonn“, betont SWB-Geschäftsführer Olaf Hermes.

„SWB Energie und Wasser stellt sich mit dieser Investition seiner Verantwortung und treibt mit konkreten Schritten die Wärmewende voran. Dank dem Anlagenumbau können die Bonnerinnen und Bonner effizienter, sicherer und umweltfreundlicher mit Energie versorgt werden“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner.

„Das HKW Nord ist bereits 2013 umfangreich modernisiert worden. Das Anliegen der Verantwortlichen ist höchste Energieeffizienz und eine Technik auf Höhe der Zeit. Diesen Weg unterstützt auch der Aufsichtsrat, vor allem weil SWB Energie und Wasser immer auch neueste Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung integriert“, lobt David Lutz als Aufsichtsratsvorsitzender von SWB Energie und Wasser. 

"SWB Energie und Wasser hat Technik auf modernstem Niveau beschafft. Schon 2025 können wir Wasserstoff von bis zu 15 Volumen-Prozent einsetzen. Das werden wir in den Jahren darauf steigern, so dass bis 2035 mehr und mehr Wasserstoff zum Einsatz kommen kann“, betonen Helge Wilhelm, Bereichsleiter für Energieerzeugung bei SWB Energie und Wasser, und Mitarbeiter sowie Aufsichtsratsmitglied Rolf Driller, die sich ausdrücklich bei ihren Mitarbeitenden für den Einsatz während des Umbaus und der Inbetriebnahme bedankten.

Mehr Energieeffizienz und weniger Emissionen durch H2 
 
Perspektivisch soll Fernwärme durch den Einsatz von CO₂-neutral produziertem Wasserstoff noch klimafreundlicher werden, da die neuen und umgebauten Gasturbinen wasserstofffähig sind. So soll der bisherige Brennstoff Erdgas minimiert und schrittweise ersetzt werden.  Ende 2025 soll das erste Mal Wasserstoff zugeführt werden. Angedacht ist, diesen zunächst per Lkw anzuliefern bis eine technische Infrastruktur im Kraftwerk selbst für die H2-Zufuhr steht.

Durch die modernisierten Anlagen wird die Strom- und Fernwärmeversorgung von SWB Energie und Wasser außerdem noch zuverlässiger und effizienter. Durch die Kombination von Fernwärme- und Stromproduktion im ausgebauten HKW können im Vergleich zur getrennten Strom- und Wärmeproduktion mit Erdgas bis zu 295.000 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden.

Kraft-Wärme-Kopplung und Dampf aus der MVA 
 
Möglich macht es die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung mit der das Heizkraftwerk arbeitet. Wie im Auto wird ein Brennstoff eingesetzt, in diesem Fall Erdgas oder Wasserstoff, um aus thermischer Energie mechanische Kraft zu erzeugen. Die so erzeugte Kraft wird in Strom umgewandelt. Die im Prozess verbleibende Restwärme geht nicht verloren, sondern wird zum Heizen genutzt. Dank der Kraft-Wärme-Kopplung haben die verwendeten Brennstoffe also einen mehrfachen Nutzen: Sie produzieren Strom und Fernwärme. 

Für die Produktion nutzt SWB Energie und Wasser zusätzlich den Dampf, der bei der thermischen Verwertung von unvermeidbaren Restabfällen in der MVA entsteht. Die energetische Nutzung des „nachwachsenden Rohstoffs“ Hausmüll trägt wesentlich dazu bei, dass die Bonner Fernwärme einen herausragend guten Primärenergiefaktor hat. 

Zahlen rund um Strom und Fernwärme 
 
Dank der neuen Technik kann bis zu 70 Prozent des Bonner Strombedarfs im Heizkraftwerk selbst erzeugt werden. Mit zusätzlichen knapp 40 Megawatt elektrischer Leistung steigert die Siemens-Turbine die Leistungsfähigkeit der Anlage am Standort Karlstraße noch einmal deutlich. In Kombination mit der Bestandsgasturbine sowie den Dampfturbinen produziert das Kraftwerk jetzt eine beachtliche elektrische Leistung von rund 130 Megawatt.

Bis zu 180 Megawatt Spitzenlast an Fernwärme werden im Heizkraftwerk produziert. Die umgebaute Bestandsgasturbine und die neue Gasturbine bieten hier vor allem Versorgungssichersicher. Damit in Zukunft noch viel mehr Haushalte von der SWB-Fernwärme profitieren können, soll das Fernwärmenetz verdoppelt werden. Bisher sind rund 2800 Kundenanlagen an das 130 Kilometer lange Leitungsnetz angeschlossen.