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Bundesstadt Bonn

Gedenkstätte: Tag des offenen Denkmals und Monat des Kriegsgrabes

Um an den Zweiten Weltkrieg zu erinnern, laden Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn sowie der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im September 2023 zu zwei gemeinsamen Veranstaltungen ein. Zudem gibt es Veranstaltungen der Gedenkstätte zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September 2023.

Zum Tag des offenen Denkmals bietet die Gedenkstätte um 10 Uhr in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine Führung zu Kriegsgräberstätten auf dem Bonner Nordfriedhof an. Dabei geht es um die Geschichte und die Bedeutung dieses Teils des Friedhofes und die Entstehung des „Sowjetischen Ehrenfriedhofs“ auf dem auch Zwangsarbeiter*innen, darunter aus Polen sowie Kriegsgefangene und Kinder, bestattet sind.

Ebenfalls in einer Kooperation mit dem Volksbund stellt am Dienstag, 12. September, um 18 Uhr Martin Aust, Professor für Geschichte und Kultur Osteuropas an der Universität Bonn und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte, den aktuellen Forschungsstand zum deutschen Vernichtungskrieg in Deutschland und Osteuropa vor. Dabei geht er auf die aktuellen geschichtspolitischen Diskurse in Polen, der Ukraine, Belarus und Russland ein. Der Vortrag findet im Seminarraum der Gedenkstätte, Franziskanerstraße 9, statt.

Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Um Anmeldung per E-Mail an  rg-rheinlandvolksbundde oder telefonisch unter Tel. 0221 - 25 77 169 wird gebeten.

Die Kooperationsveranstaltungen sind Teil des landesweiten Projekts „Ge(h)denken – Monat des Kriegsgrabes im September 2023“ des Volksbunds. Im Fokus des September-Projekts stehen die Kriegsgräber und Kriegsgräberstätten in Nordrhein-Westfalen. Auf über 2.100 Kriegsgräberstätten im Bundesland, darunter 21 in Bonn, sind mehr als 330.000 Tote der Weltkriege bestattet.
Der Volksbund ist Kooperationspartner der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW.

Tag des offenen Denkmals im Kloster Endenich: „Und Endenich ist noch vielleicht das Ende nich!“

Das schrieb Prof. Dr. Felix Hausdorff in seinem Abschiedsbrief, bevor er sich 1942 das Leben nahm. Das Kloster Mariahilf der Benediktinerinnen zur Ewigen Anbetung in Endenich wurde 1941 von der Gestapo beschlagnahmt. Die Nonnen mussten das Kloster umgehend verlassen. Ab Frühsommer 1941 funktionieren die Bonner NS-Behörden das Kloster zum Ghettolager um und internieren hier Hunderte jüdische Frauen, Männer und Kinder. Im Sommer 1942 deportieren sie alle in Konzentrations- und Vernichtungslager.

Von 11 bis 16 Uhr stehen am Tag des offenen Denkmals im Klostergebäude Bonn Endenich, Kapellenstraße 44, die wissenschaftliche Leiterin Astrid Mehmel, Dr. Johannes Platz und Jonas Blum, von der Gedenkstätte- und dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Bonn für Gespräche und Fragen zur Verfügung. Sie berichten von der Bedeutung dieses Ortes im Nationalsozialismus, den Menschen, die hier isoliert und gefangen waren und beantworten Fragen dazu, hier am historischen Ort eine Gedenkstätte einzurichten. 

Um 15 Uhr gibt es eine öffentliche Führung. Treffpunkt ist der Gedenkort für die deportierten Kinder und Jugendlichen vor dem Hauptgebäude. Die Veranstaltungen sind eine Kooperation mit dem Erzbischöflichen Priesterseminar Redemptoris Mater Köln.

In Bonn finden über 40 Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals statt. Alle Infos gibt es unter:  www.bonn.de/tag-des-offenen-denkmals (Öffnet in einem neuen Tab)