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Bundesstadt Bonn

Wirtschaftsstandort Bonn wieder auf Wachstumskurs

Der Wirtschaftsstandort Bonn hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie bis dato sehr gut bewältigt. Zu diesem Ergebnis kommt der Jahreswirtschaftsbericht 2022, den Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe am Dienstag, 6. September 2022, vorstellten.

Die Beschäftigtenzahlen haben sich im Jahr 2021 wieder positiv entwickelt. Es konnte ein Wachstum von 2,0 Prozent bzw. von mehr als 3.500 Beschäftigten registriert werden. Zum Stichtag 30. Juni 2021 gab es in Bonn mit 183.450 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) einen neuen Höchststand. 

Das größte Beschäftigungsplus absolut gab es in den Branchen der öffentlichen und privaten Dienstleistungen (ohne öffentliche Verwaltung) mit plus 1.660 Beschäftigten (+2,7 Prozent). Ebenfalls deutlich gewachsen sind die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+884 SVB bzw. +4,3 Prozent). Den größten Verlust musste das Gastgewerbe mit -672 Beschäftigten bzw. -10,4 Prozent hinnehmen. Auch andere Indikatoren wie das Gründungsgeschehen (Nettogründungen +645) oder der Rekord der Vermietungsleistung am Büroimmobilienmarkt mit 158.504 Quadratmetern im Jahr 2021 (Vorjahr: 133.900 Quadratmer) weisen auf eine gute Verfassung des Wirtschaftsstandortes hin.

Auch langfristig gilt Bonn als wachsende Stadt. So prognostiziert das Statistische Landesamt IT.NRW für Bonn das stärkste Wachstum aller Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen. Gemäß der neuen Bevölkerungsprognose werden im Jahr 2050 knapp 360.000  Einwohner*innen in Bonn leben. Gegenüber 2021 ist das eine Zunahme von circa 29.000 Personen bzw. ein Wachstum von 8,8 Prozent.

„Aufgrund der hervorragenden wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Potenziale, der internationalen Ausrichtung als deutsche Stadt der Vereinten Nationen sowie der bedeutsamen Funktion als zweites bundespolitisches Zentrum, bleibt Bonn auch weiterhin eine dynamische Stadt mit sehr guten Zukunftsperspektiven“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Allerdings geht damit einher, dass der Nachfragedruck auf jeden Quadratmeter Fläche durch verschiedene Nutzungsanforderungen für Wohnen, gewerbliche Entwicklung, Dienstleistungsstandorte, aber auch für Grünraum, Erholung, Mobilität und Umweltbelange weiterhin hoch bleiben wird.

Die Stadt Bonn beabsichtigt, bis 2035 klimaneutral zu werden, die Energieversorgung auf regenerative Energien umzustellen und sich parallel kontinuierlich zu einer bestmöglich an die Folgen der Klimakrise angepassten Stadt zu entwickeln. „Deshalb müssen, so Oberbürgermeisterin Dörner weiter, „die Strategien der Stadtentwicklung stärker auf Nachhaltigkeit angepasst werden - sowohl im Hinblick auf Ökologie, Ökonomie als auch  soziale Teilhabe.“ Auch die Wirtschaftsförderung richtet sich strategisch stärker auf nachhaltige Wirtschaft aus, wie zum Beispiel mit dem Pilotprojekt klimagerechtes Gewerbegebiet Beuel-Ost und dem Aufbau des Nachhaltigkeitshubs.

Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe zog darüber hinaus eine Bilanz der Arbeit der Bonner Wirtschaftsförderung: „Das Team unseres Service Center Wirtschaft als erste Anlaufstelle bezüglich Existenzgründung, Unternehmensentwicklung oder Neuansiedlung konnte im Jahr 2021 insgesamt 957 Anliegen und Vorhaben bearbeiten.“ Im Jahreswirtschaftsbericht werden einige beispielhafte Fälle für Expansionen (z.B. Conet, Deutsche Post DHL Group) oder Gründungen (z.B. DeepUp) erläutert.

Erfreut zeigte sich Appelbe darüber, dass viele Veranstaltungen, Netzwerktreffen und Beratungen wieder in hybrider Form oder in Präsenz stattfinden konnten. Grundsätzlich richtete sich die Wirtschaftsförderung im Jahr 2021 auf fünf Fokusthemen aus: Gewerbeflächenentwicklung, Digitale Stadt, Bodenvorratspolitik, Kooperation Universität und Stadt sowie Entwicklung Innenstadt und Stadtbezirkszentren.

Die Wirtschaftsförderin zog eine positive Bilanz bezüglich der Unterstützung der Innenstadt und der Zentren: „Der Fonds für Aktionen und Veranstaltungen konnte viele sinnvolle Maßnahmen der Gewerbegemeinschaften unterstützen, und die neuen Zentrenmanagements in Bad Godesberg, Beuel und Hardtberg haben gute Impulse für die Vernetzung der Gewerbetreibenden und Events für Kund*innen gegeben.“

Der umfangreiche Jahreswirtschaftsbericht ist auf den Internetseiten der Stadt Bonn unter  www.bonn.de/jahreswirtschaftsbericht (Öffnet in einem neuen Tab) veröffentlicht.