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Bundesstadt Bonn

Auf der Waldau röhrt der Platzhirsch

Im Wildgehege auf der Waldau lässt sich momentan wieder ein faszinierendes Naturschauspiel beobachten: Die Hirsche im städtischen Rotwildgatter buhlen um die Gunst der Kühe.

Die Paarungszeit beginnt, wenn die Nächte kalt werden und die Temperaturen auch tagsüber sinken. Mithilfe von tiefen, langgezogenen Rufen möchten der Platzhirsch und seine Nebenbuhler Eindruck bei den weiblichen Tieren machen. Das Röhren ist vom Venusberg aus weit zu hören. 

Die Brunft dauert etwa zwei Wochen. Während dieser Zeit frisst der Platzhirsch nur sehr wenig und verliert etliche Kilo Körpergewicht – schließlich ist er rund um die Uhr damit beschäftigt, die Rotwildkühe für sich zu gewinnen und sich bei Bereitschaft mit ihnen zu paaren. 

Neben den Paarungsrufen versucht der Hirsch, den weiblichen Rudelmitgliedern mit seinem stattlichen Geweih zu imponieren. Zudem scharrt er mit seinen Vorderhufen und legt sich in eine so genannte Brunftkuhle, in der er sich durch seinen Urin immer wieder „einparfümiert“. 

Kämpfe werden im Gehege nur selten ausgetragen, da echte Konkurrenten in freier Wildbahn meistens von außerhalb und nicht aus dem bestehenden Rudel kommen. Bei einer Begegnung drohen sich die Tiere und versuchen, Eindruck zu schinden. Ernsthafte Kämpfe gleichstarker Gegner sind die Ausnahme. Das Aufeinanderprallen und das Schieben der Geweihe dienen dem Kräftemessen und nicht dazu, den Rivalen zu verletzen. 

Nach der Paarungszeit des Rotwilds beginnt in rund einem Monat die Brunft beim benachbarten Damwild. 

Wer die Tiere im Wildgehege füttern möchte, kann an zwei Automaten artgerechtes Futter kaufen und über eine Futterrutsche ins Gehege geben. Die Stadtförsterei bittet darum, die benutzen Futterbecher in die bereitstehenden Behälter einzuwerfen, damit diese wiederverwendet werden können. Keinesfalls dürfen die Becher in das Gatter geworfen werden.