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Bundesstadt Bonn

Termine von Gedenkstätte, Musikschule, Stadtbibliothek und Volkshochschule

Verschiedene Veranstaltungen bieten Gedenkstätte Bonn, Ludwig-van-Beethoven-Musikschule, Stadtbibliothek und Volkshochschule Bonn in den nächsten Tagen an. Ein Überblick in zeitlicher Reihenfolge.

VHS-Vortrag: Lateinamerika und die Patente auf Impfstoffe

Während der Corona-Pandemie entbrannte eine Debatte darüber, ob Impfstoffpatente für den globalen Süden freigegeben werden sollen. Deutschland weigert sich, weil der Anreiz zur Forschung wegfalle und die Welthandelsorganisation (WTO) das nicht erlaube. Die importierten Vakzine aber kann sich in Lateinamerika nur eine Minderheit leisten.

Am Dienstag, 22. November 2022, um 18.15 Uhr schildert Laura Held von der Bonner Zeitschrift ILA (Informationsdienst Lateinamerika), welche Auswirkungen Patente und Lizenzen haben und diskutiert Vorschläge für einen anderen Umgang damit. Der Vortrag findet im Haus der Bildung, Mülheimer Platz 1, statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung wird empfohlen unter  www.vhs-bonn.de (Öffnet in einem neuen Tab) mit der Kursnummer 1523.

Bücher feiern! – Lesung mit Ursula Kollritsch

Die Autorin und Host des gleichnamigen Literaturpodcasts präsentiert am Mittwoch, 23. November 2022, von 17 bis 18 Uhr im Haus der Bildung in der Zentralbibliothek, Mülheimer Platz 1, Lieblingsbücher zum Lesen und Verschenken. Der Eintritt ist frei.

Ursula Kollritsch liebt ihre Arbeit als freiberufliche Autorin und Texterin. 2015 veröffentlichte sie zusammen mit ihrer Kollegin Stephanie Jana ihren Debütroman "Das Jahr des Rehs". Der zweite Roman des befreundeten Autorinnenduos, die romantische Komödie "Coco, Sophie und die Sache mit Paris", erschien im Mai 2020. Seit März 2022 reisen Leserinnen und Leser mit dem neuen Roman des Duos "Sommerträume auf Sylt" an die Nordsee. Auch der Reiseführer „Glücksorte in Bonn“ stammt von ihr. 

Vortrag in der Uni Bonn

Als Mitveranstalterin der Bonner Vortragreihe „Toldot & Tarbut“ lädt die Gedenkstätte Bonn ein zu einem Vortrag von Prof. Dr. Rafael Arnold am Donnerstag, 24. November 2022: „Poetessa und Projektionsfläche. Eine Annäherung an die venezianische Intellektuelle Sara Sullam (1592-1641)“ Sara Coppia Sullam lebte im 17. Jahrhundert im Ghetto in Venedig. Ihre intellektuellen Fähigkeiten, ihre dichterische Begabung und ihre Schönheit provozierten offensichtlich die männlich dominierte Gesellschaft auf jüdischer und christlicher Seite. Die klischeehaften Beschreibungen, wie „Héroïne Juive“, „Salonière Juive“ und „Belle Juive“ scheinen absichtlich ihren Geist und Ihr Talent auszusparen. 

Wer ist die Person hinter diesen Fremdzuschreibungen? Der Vortrag möchte zu einer Annäherung an Sara Sullam einladen. Die Veranstaltung findet in der Universität Bonn, Hauptgebäude, Am Hof/Regina-Pacis-Weg, Hörsaal IX (1. Etage) statt. Beginn: 19 Uhr.

Kammerkonzert der Talentakademie

Im Dezember 2022 werden herausragende Nachwuchsmusiker*innen, die an der Talentakademie der Ludwig-van-Beethoven-Musikschule ausgebildet werden, an der Musikschule der Stadt Wien zu Gast sein. Am Freitag, 25. November, 18.20 Uhr präsentieren sie im historischen Gemeindesaal der evangelischen Erlöserkirchengemeinde, Kronprinzenstraße 31, die für Wien vorbereiteten Werke schon mal dem Bonner Publikum.

Die Zuhörer*innen erwartet ein stilistisch breit aufgefächertes Programm mit Werken aus dem frühen Barock bis zur klassischen Moderne, gespielt von dem vierköpfigen Ensemble „Baroque Drops“ sowie zwei Duos in der Besetzung Flöte/Klavier und Violine/Klavier. Alle Spieler*innen wurden mehrmals auf dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und teilweise bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Das Kammerkonzert sowie der Austausch mit der Musikschule der Stadt Wien wird durch den Verein der Soroptimisten großzügig unterstützt.

„Ein Herz sich erfinden“ – Gedichte, Texte und Musik

Unter dem Motto „Ein Herz sich erfinden“ gibt es am Freitag, 25. November 2022, Gedichte und Texte von Esther Kinsky mit Musik nach Motiven von Béla Bartók zu hören. In der Musikbibliothek im Schumannhaus, Sebastianstraße 182, präsentieren die Musiker*innen und Schauspieler*innen Katharina Schumacher, Maximilian Hilbrands, Gunda Gottschalk und Christian Lorenzen ab 20 Uhr das Programm. Der Kartenvorverkauf erfolgt über BonnTicket. Der Eintritt kostet 7,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro - inklusive Vorverkaufsgebühr. Der Eintritt an der Abendkasse beträgt 9,50 Euro, ermäßigt 6,50 Euro.

Katharina Schumacher hatte nach ihrer Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, Engagements u.a. in Düsseldorf, Berlin, Hamburg und Wien. Als Gebärdensprachdolmetscherin arbeitet sie in Theaterprojekten mit Gehörlosen und leitete zehn Jahre lang die Theaterwerkstatt des Johannishag in Worpswede. Maximilian Hilbrands Schauspielausbildung an der Hochschule für darstellende Kunst und Musik Saarbrücken folgten Engagements u.a. in München, Bonn und Wien. Er entwickelt seit vielen Jahren musikalisch-literarische Programme. Gunda Gottschalk bringt improvisierte und zeitgenössische Musik in Verbindung mit Literatur und darstellender Kunst. Mit ihren Ensembles spielt sie auf Festivals in ganz Europa. Christian Lorenzen studierte Jazz-Piano mit Master-Abschluss an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Seine improvisierte Musik bewegt sich im Spannungsfeld von Jazz, Neuer Musik und elektronischer Klangsynthese. 

Online-Vortrag über Jerusalem

In der Vortragsreihe „Toldot & Tarbut“ wird dann am Donnerstag, 1. Dezember 2022, um 19 Uhr Dr. Mordechay Lewy, Botschafter a.D., über „Jerusalem zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Meine Zeit als Sonderberater für christliche und muslimische Angelegenheiten beim Bürgermeister Jerusalems“ berichten. Der Anspruch und die Vision von Jerusalem als Stadt des Friedens entsprechen leider nicht der historischen Realität. Der ständige Konkurrenz - und Verdrängungskampf unter den ansässigen ethnischen und religiösen Gemeinschaften in Jerusalem ist als ein Mikrokosmos der seit Jahrhunderten herrschenden Konflikte im Nahen Osten zu verstehen, die alle aus der Zeit vor der Staatsgründung Israels 1948 stammen. Als Sonderberater hatte Mordechay Lewy die einmalige Gelegenheit, deren Überlebenskämpfe aus nächster Nähe zu erleben. Sie sahen ihn ein wenig als deren „Klagemauer“ in einer nicht sonderlich freundlich gesinnten Stadtverwaltung.

Die Veranstaltung findet online statt.

Buchvorstellung in der Gedenkstätte

Die Gedenkstätte Bonn lädt am Donnerstag, 8. Dezember 2022, um 19 Uhr zur Buchvorstellung „Die drei Emigrationen der Sonja Berg - Biografie einer jüdischen Familie“ mit Daniel Becker ein. „Wenn du mich fragst, wo meine Heimat ist, dann muss ich dir sagen: ich weiß es nicht …“ Staunend blickt die 83-jährige Sonja Berg auf ihr Leben zurück. „Dreimal musste ich emigrieren. 1918 aus Russland, 1934 aus Nazideutschland und 1962 aus dem Südafrika der Apartheid. Meine Familie ist in alle Himmelsrichtungen zerstreut – diese Emigrationen werden ein Stück von dir!“ Dreißig Jahre später beschließt Daniel Becker, die Geschichte von Sonja und Heinz, die seit den 1960er Jahren in Bonn lebten, zu dokumentieren und vor dem Vergessen zu bewahren. Er begibt sich auf Spurensuche, geht in Archive, nimmt Kontakt zu den auf der Welt verstreuten Verwandten auf, führt Interviews. Schließlich gelangt er zu Sonjas Nachlass.

Die Buchvorstellung findet im Seminarraum von Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn, Franziskanerstraße 9, statt. Eine Anmeldung bis Dienstag, 6. Dezember 2022, unter  gedenkstaettebonnde wird empfohlen. Während des Besuchs der Buchvorstellung wird das Tragen einer Maske empfohlen.