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Bundesstadt Bonn

Parkraumkonzept für die Nordstadt liegt vor

Mit ihrer Parkraumstrategie möchte die Bundesstadt Bonn den Parkdruck für Anwohner*innen sowie Parksuchverkehre in den Vierteln insgesamt reduzieren.

Nach dem bereits realisierten Parkraumkonzept für den Venusberg hat die Stadtverwaltung den politischen Gremien nun das Parkraumkonzept für die Nordstadt vorgelegt. Nach Beratungen im Ausschuss für Mobilität und Verkehr sowie in der Bezirksvertretung Bonn soll der Rat der Stadt Bonn in seiner Sitzung am 8. Dezember 2022 das Parkraumkonzept beschließen. 

Die Situation heute

Die Nordstadt grenzt nordwestlich an das Bonner Stadtzentrum. Das Parkraumkonzept wird im Wesentlichen durch folgende Straßen eingegrenzt: Kölnstraße, Autobahn 565, Dorotheenstraße, Ellerstraße, Thomastraße, Heerstraße, Bornheimer Straße, Berliner Platz und Oxfordstraße. Der Kaiser-Karl-Ring bildet dabei die Grenze zwischen dem innenstadtnahen Gründerzeitviertel im südlichen Teil, das durch Mischnutzungen und enge Straßenräume geprägt ist, sowie dem nördlichen Teil, der überwiegend Zeilenbauten und breitere Straßenräume aufweist.

Zurzeit ist die überwiegende Anzahl von Stellplätzen im öffentlichen Straßenraum der Nordstadt frei zugänglich. Daher sind diese für Dauerparker*innen im Vergleich zu privaten oder bewirtschafteten Tief- oder Parkgaragen attraktiver. Daraus resultiert ein erheblicher Parkdruck im öffentlichen Straßenraum. Darüber hinaus gibt es in vielen Straßenzügen der Nordstadt keine ausreichend große Anzahl an Parkplätzen für das Parken der Bewohner*innen und deren Besucher*innen. Zugeparkte Gehwege und nicht ausreichend dimensionierte Geh- und Aufenthaltsflächen führen zudem zu Beeinträchtigungen und erschweren die Nutzung des öffentlichen Raums.

Die künftige Situation

In Zukunft sollen Bewohner*innen des Quartiers, die über einen entsprechenden Bewohnerparkausweis verfügen, auf allen Parkplätzen parken dürfen. Gleichzeitig können Menschen, die nicht im Gebiet wohnen, kostenpflichtig an den zahlreichen Parkscheinautomaten ein Ticket lösen. Dieses Mischprinzip der Parkraumbewirtschaftung soll einerseits das Angebot an Stellplätzen für die Anwohner*innen ausweiten und andererseits den Parksuchverkehr von Fremdparker*innen minimieren.

Gleichzeitig sollen circa 350 Parkstände – das sind etwa zehn Prozent des Bestandes der öffentlichen Stellplätze – in Flächen für Carsharing, E-Lade-Infrastruktur (auch E-Scooter), Fahrradabstellanlagen sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Nahmobilität und zur Entsiegelung umgewandelt werden.

Die wichtigsten Ziele

Die wesentlichen Aspekte des Parkraumkonzepts sind:

  • Vereinheitlichung der Parkregelungen
  • Reduktion innerstädtischer Verkehre, insbesondere von Parksuchverkehren
  • Sicherung des Bewohnerparkens durch die Einführung einer Bewohner*innenparkregelung
  • Reduzierung des Parkdrucks
  • Wiedergewinnung von Verkehrsflächen für Fußgänger*innen sowie von Aufenthaltsflächen
  • Neuverteilung des Raumes für alternative Verkehrsträger*innen und Mobilitätsangebote (breitere Gehwege etc.) sowie kulturelle, sportliche und sonstige Nutzung durch die Menschen im Quartier
  • Revitalisierung des innerstädtischen Quartiers durch eine höhere Aufenthaltsqualität
  • Errichtung zusätzlicher Radabstellanlagen
  • Integration alternativer und umweltschonender Mobilitätsangebote, z.B. durch Mobilstationen, Carsharing-Angebote oder die Förderung der Elektromobilität

Nachhaltige Mobilität im „Bönnschen Viertel“ Innere Nordstadt

In Zukunft kann das Parkraumkonzept für die Innere Nordstadt noch weiterentwickelt werden. Denn zusammen mit dem Combahnviertel in Beuel bildet die Innere Nordstadt zwei Modellquartiere, in denen die Stadt Bonn im Rahmen des Projekts „Bönnsche Viertel – Lebendige Räume für Menschen” gemeinsam mit den Menschen vor Ort nachhaltige Mobilität in Bonner Wohnquartieren entwickeln möchte. Der breit angelegte Mitwirkungsprozess zielt darauf ab, gemeinsam mit Anwohner*innen, Einzelhändler*innen und anderen Akteur*innen Ideen und Lösungen zu entwickeln, um die Quartiere schrittweise von Durchgangsverkehr und Parkdruck zu entlasten sowie alternative Mobilitätsformen zu stärken. Über eine mögliche Weiterentwicklung des Parkraumkonzepts hinaus können im Rahmen der „Bönnschen Viertel“ mit dem gewonnenen Platz neue Möglichkeiten für Begegnung und soziale Teilhabe geschaffen werden.

Finanzierung

Um künftig die in der Nordstadt geltenden Parkregelungen besser kontrollieren zu können, soll der städtische Verkehrsaußendienst personell verstärkt werden. Mit den durch die Parkraumbewirtschaftung erzielten Einnahmen sollen einerseits die Personalkosten für die Kontrolle der neuen Parkregelungen gedeckt, zum anderen der Ausbau umweltfreundlicher Mobilitätsangebote refinanziert werden.

Hintergrund

Grundlage des Parkraumkonzepts ist die Parkraumuntersuchung „Bonn-Nordstadt“ eines von der Stadtverwaltung beauftragten Ingenieurbüros. Nach erster Beratung in der Bezirksvertretung Bonn konnten die Anwohner*innen im Zuge einer Online-Veranstaltung 14 Tage lang ihre Anregungen zum Parkraumkonzept abgeben.

Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse sowie unter Berücksichtigung der Anregungen der Bürger*innen hat die Verwaltung das Parkraumkonzept erarbeitet und die entsprechende Vorlage nun für die Beratung in den politischen Gremien veröffentlicht.

 

Die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung ist  hier (Öffnet in einem neuen Tab) veröffentlicht (Link in Vorlage).