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Bundesstadt Bonn

11. Operngala Bonn bringt 172.000 Euro Reinerlös für die Deutsche AIDS-Stiftung

Zur 11. Operngala Bonn für die Deutsche AIDS-Stiftung kamen am Samstagabend rund 850 Gäste in das Opernhaus. Sie bedankten sich beim Beethoven-Orchester Bonn unter der Leitung von Dirk Kaftan und bei den Opernstars mit langanhaltendem Applaus. Die Spendensumme lag in diesem Jahr bei 172.000 Euro. Die Operngalas gibt es seit 2012, die Reinerlöse belaufen sich mit der diesjährigen Gala auf 1.897.000 Euro.

Dies ist eine Pressemitteilung des Theater Bonn.

Sein Debüt als künstlerischer Leiter gab in diesem Jahr Christian Carlstedt. Er brachte acht hochkarätige, internationale Sänger*innen auf die Bühne, darunter die Sopranistin Nombulelo Yende, den usbekischen Tenor Bekhzod Davronov und den aus der Ukraine stammenden Bariton Andrei Kymach. Präsentiert wurden Arien unter anderem von Rossini, Puccini und Bizet. Weiterhin traten in diesem Jahr auf: der Bariton Michael Arivony, zurzeit im Ensemble der Wiener Staatsoper, die spanische Sopranistin Sara Blanch und der aus Venezuela stammende Tenor Jorge Puerta. 

Erstmals wurden in diesem Jahr auch zwei Musicals präsentiert. Die in München geborene Bettina Mönch sang Stücke aus den Musicals Cabaret und Jekyll und Hyde. Countertenor Nils Wanderer präsentierte die eigene Komposition „St. Petersburg“, die er in Zusammenarbeit mit Rosenstolz erarbeitet hat. Die Einnahmen aus dem Streaming von „St. Petersburg“ kommen der Arbeit der Deutschen AIDS-Stiftung zu Gute, bei der Nils Wanderer Kuratoriumsmitglied ist. 

Durch das Programm führte der österreichische Dramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz. Er stimmte das Publikum mit Witz und Charme auf die Arien ein. 

„Diese Operngala Bonn ist für uns ein wichtiges Benefiz-Event, denn HIV und Aids gibt es noch“, sagte Dr. Kristel Degener vom Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung. „Unsere Stiftung ist 36 Jahre nach ihrer Gründung weiter ein wichtiger und unverzichtbarer Akteur. Für Aufklärung, für Projektförderungen, für Menschen mit HIV.“ 

Dr. Bernhard Helmich, Generalintendant des Theater Bonn, unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung des Events für das Theater Bonn und dessen Mitarbeitende, aber auch für die Gäste, die sich jedes Jahr für die Operngala zusammenfinden. „Wir sind Teil von etwas, was unverändert bedeutungsvoll für unsere Gesellschaft ist.“

Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner sprach als Schirmherrin der Gala ein Grußwort und berichtete von ihrer persönlichen Erfahrung vom Umgang mit HIV-Aids. „Als ich in Addis Abeba gelebt habe, habe ich erfahren, wie die Scham vor HIV-Aids einer Frau das Leben kostete“, so Katja Dörner. Obwohl es im Haus, in dem sie lebte, einen offenen Umgang mit HIV-Aids gab, habe eine Angestellte bis kurz vor ihrem Tod ihre Erkrankung für sich behalten. „Ich habe mich gefragt, warum hat sie nicht einfach etwas gesagt?“ Diese Erfahrung, so Dörner, begleite sie noch heute und habe ihr die Bedeutung von Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV vor Augen geführt. 

Christoph Wagner-Trenkwitz bekräftigte diese Aussage noch einmal in der zweiten Hälfte des Programms und richtete sich in einem emotionalen Appell an das Publikum: „Sie sind die Medien! Geben Sie die Botschaft von heute weiter! Verbreiten Sie Menschlichkeit!“ 

Die Deutsche AIDS-Stiftung hilft mit den Erlösen der diesjährigen Operngala Projekten in Bonn und der Region. Zudem geht in diesem Jahr ein Teil des Geldes an das Nchiru-Kinderdorf in Kenia. Dort leben 120 Jungen und Mädchen, die HIV-positiv sind. 

Die Deutsche Welle zeichnete die Veranstaltung auf und streamte sie live auf dem Youtube-Kanal „DW Classical Music“ unter  youtube.com/DWClassicalMusic (Öffnet in einem neuen Tab). Dort ist die 11. Operngala auch weiter abrufbar.