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Bundesstadt Bonn

„JOBWÄRTS“: Positive Zwischenbilanz für nachhaltiges Pendeln

„JOBWÄRTS - einfach.besser.pendeln.“ ist ein gemeinsames Programm der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises im Bereich des Betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM). Ziel ist es, die Verkehrsbelastung im Großraum Bonn spürbar zu reduzieren und mehr Menschen für eine Anfahrt zum Arbeitsort mit Fahrrad, Pedelec oder Bussen und Bahnen zu gewinnen. Zweieinhalb Jahre nach Start des Programms wurde im Rahmen einer Veranstaltung Zwischenbilanz gezogen.

Das gemeinschaftliche Programm „JOBWÄRTS“ ist eine Antwort auf den zunehmenden Pendlerverkehr, anstehende Baustellen im Straßenverkehr und die Belange des Klimaschutzes. Mit dem Umstieg auf alternative Pendelmöglichkeiten unterstützen alle teilnehmenden Unternehmen und Behörden aktiv den Wechsel auf den Umweltverbund. Die Zahl der teilnehmenden Arbeitgebenden ist seit Beginn kontinuierlich gestiegen, wodurch das hohe Interesse an individuellen Mobilitätslösungen deutlich wird. Mittlerweile nehmen 38 Arbeitgebende aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis mit insgesamt 70.000 Mitarbeitenden am JOBWÄRTS Programm teil.  

„JOBWÄRTS“-Veranstaltung am 16. Mai in Bonn

Nach der Auftaktveranstaltung zum Startschuss im Oktober 2019 fand am 16. Mai 2022 die zweite große „JOBWÄRTS“-Veranstaltung im Hause der Deutschen Telekom statt. Eingeladen waren neben den 38 Arbeitgebenden, die sich bereits aktiv am Programm beteiligen, auch Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 200 Arbeitgebenden aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. 

Den etwa 150 Teilnehmenden wurde ein kurzweiliges Programm in Form von Vorträgen und Interviews geboten. Birgit Bohle, Personal-Vorständin der Deutschen Telekom, eröffnete als Gastgeberin die Veranstaltung in der Telekom-Zentrale: „Die berufliche Mobilität hat sich mit Corona gewandelt. Umso wichtiger bleibt es, nachhaltige Mobilität aktiv mitzugestalten. Genau aus diesem Grund gibt es ,JOBWÄRTS‘. Für uns ist es wichtig, als Konzern und größte Arbeitgeberin in der Region, Verantwortung wahrzunehmen und zu gestalten. Mit unserem Engagement erhöhen wir die Sensibilität und Bereitschaft für nachhaltige Mobilität und schaffen Alternativen für den Pendlerverkehr mit dem eigenen Auto.“

Auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Landrat Sebastian Schuster freuten sich über den stetigen Erfolg von Jobwärts.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Landrat Sebastian Schuster freuten sich über den stetigen Erfolg von Jobwärts.

„Anstehende Baustellen, wie der Tausendfüßler, waren in 2017/2019 der Hauptgrund für die Entstehung von ,JOBWÄRTS‘. Das Programm zeigt eindrucksvoll, wie Behörden, Mobilitätsdienstleister und große Arbeitgebende zusammenarbeiten, um Pendlern Alternativen zum Pkw, vor allem in der Hauptverkehrszeit zu bieten. Das „JOBWÄRTS“-Programm setzt dabei auf flankierende Maßnahmen im Bereich Mitarbeitermobilität und Verhaltensänderung“, so Landrat Schuster. 

Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner fügte ergänzend hinzu: „In den letzten zweieinhalb Jahren hat sich viel getan. Damals ist ,JOBWÄRTS‘ mit sechs Unternehmen an den Start gegangen, und mittlerweile machen bereits 38 Arbeitgebende bei ,JOBWÄRTS‘ mit. Wenn wir Mobilitätsthemen wie Fahrtenvermeidung, Homeoffice, Fahrten außerhalb der Hauptverkehrszeiten und natürlich das Pendeln zu Fuß, mit dem Zweirad oder dem Öffentlichen Nahverkehr bei Arbeitgebenden weiter vorantreiben, dann können wir einen wichtigen Beitrag leisten, mit den bevorstehenden verkehrsbedingten Schwierigkeiten umzugehen.“

Bisher probierten 4.000 Mitarbeitende Alternativen aus

Dass „JOBWÄRTS“ einen guten Beitrag leistet, belegen die Zahlen der letzten beiden Jahre: knapp 4.000 Mitarbeiter*innen haben Alternativen ausprobiert, von denen sich 72 Prozent einen dauerhaften Umstieg vorstellen können. Bis 2025 sollen etwa 3.600 Autofahrer*innen zum Umstieg bewegt werden. 

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die symbolische Übergabe von individuellen Nachhaltigkeitszielen zur Mobilität an insgesamt 13 Arbeitgebende, u.a die Deutsche Telekom, Kautex, die Alexander von Humbold-Stiftung, das Uniklinikum Bonn und das Fraunhofer Institut. Um die Bedeutung von nachhaltiger Mobilität herauszustellen, haben die Arbeitgebenden im Rahmen des JOBWÄRTS-Programms Ambitionen und Ziele festgelegt, die die Unternehmen in einem definierten Zeitrahmen umsetzen möchten. Dazu gehört z.B. die Umstellung der Dienstflotte auf E-Mobilität, die Einführung von Fahrrad-Leasing, die Verbesserung der Zweirad-Abstellanlagen oder die Erhöhung von „grünen“ Pendlerfahrten. „Wir laden alle Arbeitgebenden dazu ein, eigene Nachhaltigkeitsziele für die Mobilität zu entwickeln“, motivierte Oberbürgermeisterin Dörner.

Über „JOBWÄRTS“

Das „JOBWÄRTS“-Programm wurde im Jahr 2019 als ein Gemeinschaftsprogramm der Bundesstadt Bonn, des Rhein-Sieg-Kreises und des Zukunftsnetzes Mobilität NRW beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gegründet. Bis zum 30. Juni 2021 wurde es vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Projekts „Modellstädte Saubere Luft (Lead City)“ zu 95 Prozent gefördert. Aufgrund der positiven Resonanz und des hohen Interesses der Arbeitgebenden führen die Bundesstadt Bonn und der Rhein-Sieg Kreis seit Juli 2021 das Programm gemeinsam fort.

„JOBWÄRTS“ bietet seinen Teilnehmenden ein umfangreiches Leistungsspektrum an: Bei der maßgeschneiderten Mobilitätsanalyse können wichtige Erkenntnisse über die Arbeitsplatzstandorte und die Arbeitswege der Mitarbeitenden gewonnen werden. Im Rahmen der Mobilitäts-Testwochen haben Mitarbeitende die Möglichkeiten, alternative Pendelmöglichkeiten für Ihren Weg zur Arbeit (wie Pedelec, E-Roller oder ÖPNV) auszuprobieren.