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Bundesstadt Bonn

Steuerschätzung: Kämmerei erwartet positivere Entwicklung der Steuereinnahmen

Die Bundesstadt Bonn darf sich nach der jüngsten Schätzung des Arbeitskreises Steuerschätzung vom 12. Mai 2022 auf leicht höhere Steuereinnahmen einstellen als nach der letzten Schätzung im November erwartbar war. Für das laufende Jahr rechnet die Kämmerei auf der Grundlage der Schätzung mit rund 10 Millionen Euro höheren Steuereinnahmen als noch im November prognostiziert, Im Jahr 2024 steigen die geschätzten Mehreinnahmen auf 17 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Gewerbesteuerumlage verbleiben pro Haushaltsjahr im Durchschnitt ca. 13 Mio. Euro Mehreinnahmen.

Auf Basis der Steuerschätzung Mai 2022 ergeben sich zwar positive Effekte, das Niveau vor Corona wird allerdings in Summe der Steuern nicht erreicht. Insgesamt rechnet die Stadt im Moment mit Einnahmen bei Gewerbe-, Umsatz- und Einkommenssteuer in Höhe von insgesamt 496,5 Mio. Euro im Jahr 2021, die im laufenden Jahr auf 490,5 Mio. Euro zurückgehen und wieder ansteigen auf bis zu 575,9 Mio. Euro im Jahr 2025.

Die erwarteten Steuereinnahmen zeigen sich laut Steuerschätzer erstaunlich stabil, was unter anderem auch darauf zurückzuführen ist, dass der Konsum gut läuft und damit die Umsatzsteuer nach oben treibt. Die Unternehmensgewinne entwickeln sich positiv und die Löhne und Gehälter steigen, was wiederum die Einkommensteuer erhöht. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und den Nachwehen der Corona-Pandemie ist die wirtschaftliche Entwicklung durch den Arbeitskreis Steuerschätzung allerdings besonders schwer vorauszusagen.

Stadtkämmerin Margarete Heidler verweist auf Unwägbarkeiten bei der Prognose: „Die Schätzungen sind besser als wir angesichts der aktuellen Gesamtlage erwartet haben. Trotzdem sind wir in unserer Entwicklung gehemmt, weil wir das vor Corona geplante Niveau noch nicht erreicht haben. Außerdem sind in den Prognosen erwartbare gesamtwirtschaftliche Folgen eines möglichen Lieferstopps von russischem Erdgas nicht enthalten.“

Die Stadt rechnet darüberhinaus mit erheblichen Mehrkosten durch höhere Zinsaufwendungen, höhere Preise für Energie sowie einer deutlichen Verteuerung der Baupreise.